Rundschau: Simone Biles & Co. turnen

Netflix schickt den ersten Teil der Simone Biles-Dokumentation online, auch die ARD hat mit «60 Sekunden Perfektion» ein heißes Eisen im Feuer.

«Simone Biles Rising» (seit 17. Juli bei Netflix)
Verfolgen Sie, wie die Turnerin Simone Biles ihr Privatleben, ihre psychische Gesundheit und ihr Training im Hinblick auf ihr lang ersehntes Comeback bei den Olympischen Spielen unter einen Hut bringt.

Variety: “Die Serie ist fesselnd und lohnenswert, da die Zuschauer miterleben, wie Biles im Fitnessstudio ihr Selbstvertrauen zurückgewinnt. Die Doku-Serie beschreibt auch die Bedeutung von Biles' Karriere für den Sport in der Vergangenheit. Die Dominanz schwarzer Frauen im Turnen ist immer noch ein relativ neues Phänomen. Obwohl Biles den Sport heute dominiert, steht sie auf den Schultern von Gabby Douglas, Dominique Dawes und Betty Okino.“



«Emperor of Ocean Park» (seit 14. Juli bei MGM+)
Die Serie spielt in der Welt der Politik, der Eliteakademiker und der Strände von Martha's Vineyard. Die Serie handelt von Talcott Garland, einem angesehenen Rechtsprofessor, dessen ruhiges Leben durch den plötzlichen Tod seines Vaters, der offenbar an einem Herzinfarkt gestorben ist, aus den Fugen gerät.

Variety: “«Emperor of Ocean Park» behandelt bekannte Themen wie Geschwisterkonflikte und den Verlust der Eltern, aber zwei wichtige Handlungsstränge heben die Serie hervor. Als rechtskonservativer Richter ist Garland in der schwarzen Gemeinde ein Außenseiter. Auch seine Kinder - mit Ausnahme der gemäßigten Mariah - haben eine völlig andere politische Einstellung als er. Die Serie zeigt, wie diese Ideale zu Spannungen in Garlands Familie führen und gibt Einblick in die Überzeugungen des Richters“



«Exploding Kittens» (seit 12. Juli bei Netflix)
Gottkatze (im Original von Tom Ellis gesprochen) mag aussehen wie eine dicke Katze, ist aber eigentlich Gott, der in diesem Körper gefangen ist.

The Hollywood Reporter: “Leider gibt es außer dem niedlichen Konzept nicht viel, was an dieser Zeichentrickserie überrascht. Nicht, dass sie es nicht versucht hätte. Im Stile von «Rick & Morty», «Futurama» oder «Big Mouth» schleudert die Serie ihre Charaktere durch fremde Welten und gegen bizarre Monster und lässt dabei respektlose Witze und popkulturelle Anspielungen fallen. «Exploding Kittens» ist manchmal lustig, manchmal süß und selten nervig. Aber er hebt sich nie wirklich von den coolsten Cartoons der 2010er Jahre ab.“



«The Boyfriend» (seit 9. Juli bei Netflix)
In dieser Sendung lebt eine Gruppe Männer, die sich zu Männern hingezogen fühlen, gemeinsam in einem Strandhaus namens „The Green Room“ und betreibt einen mintgrünen Kaffeewagen. Egal, ob die Männer die Liebe fürs Leben, einen besten Freund finden oder einfach an sich selbst arbeiten wollen, sie kommen voller Träume und Hoffnungen in die Show. Diese ist das erste schwule Reality-Format Japans und leitet damit ein neues Kapitel japanischer Romantik-Reality ein, denn bisher standen dort überwiegend heterosexuelle Beziehungen im Mittelpunkt.

Süddeutsche: “Toll ist, wie klischeefrei «The Boyfriend» ihre Teilnehmer im Alltag zeigt. Zurück im Strandhaus spielen sie einander Klavier vor, schneiden sich die Haare, spielen Jenga und räumen gemeinsam die Küche auf. Dabei kommt die Sendung ganz ohne Peinlichkeiten und Voyeurismus aus. Einige Männer werden im Laufe der Staffel offener mit Unsicherheiten oder freunden sich an – auch das wird im Studio bejubelt.“



«60 Sekunden Perfektion» (seit 15. Juli in der ARD Mediathek)
Turnen ist der schönste und der härteste Sport der Welt. Turner:innen schuften viele Jahre lang, 30 Stunden pro Woche, um bei Olympia die perfekte Übung zu zeigen. Verletzungen, Missbrauch, Drill, Entbehrungen pflastern den Weg auf die größte Bühne ihres Sports. Leidenschaft befeuert den Kampf um Likes, Ruhm, Geld und Selbstbestimmung, der begleitet wird von einer Frage: Was bist du bereit zu opfern für 60 Sekunden Perfektion?

Frankfurter Allgemeine Zeitung: “Formal folgt «60 Sekunden Perfektion» der üblichen, uninspirierten Sport-Countdown-Dramaturgie und setzt auf die entsprechende Musiksoße. In den ersten beiden Folgen geht es zentral um Elisabeth Seitz, die sich in der Vorbereitung auf die Turn-WM 23 in Antwerpen einen Achillessehnenriss zuzieht. “

19.07.2024 11:56 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/153242