«Boneclinks» – Reactions, Fast-Food & Freizeitparks

Bekannt wurde der amerikanische YouTuber auch durch Reactions auf deutsche Videos, mit denen er sich nicht nur Freunde machte…

«Boneclinks», dessen bürgerlicher Name Andrew Steel ist, startete seine YouTube-Aktivität im Jahre 2016 und begann zunächst mit Reactions auf englischsprachige Videos. Später ging dazu über, auch deutsche Videos zu kommentieren. Größere Bekanntheit erlangte er beispielsweise, indem er über eine Roomtour des deutschen YouTubers «Drachenlord» lästerte. Daraufhin erhielt er viel positive Resonanz von deutschen YouTube-Usern, welche seine Kommentare übersetzten und mit einer Untertitelung versahen. Unterstützung erhielt er vor allem von Drachenlord-Hatern der soggenannten «Haiderschaft», die damit auch zur Popularität von «Boneclinks» in Deutschland beitrugen.

Mit Vergrößerung seiner deutschen Followerschaft begann Andrew schließlich, selbst deutsch zu lernen und verlagerte den Fokus seiner Reactions für einige Zeit auf deutschsprachige Contents. Seit 2017 veranstaltete er in diesem Kontext Touren und Fantreffen in Städten wie Berlin, Köln und München. Im Juli 2017 schaukelte sich die Auseinandersetzung bzw. der Disput mit Drachenlord soweit hoch, dass «Boneclinks» diesen direkt vor seinem Haus aufsuchte, obwohl Drachenlord ihm zuvor Gewalt androhte. Da glücklicherweise jedoch noch andere Begleiter anwesend waren, konnte die Situation geschlichtet bzw. eine Eskalation vermieden werden.

Steel selbst musste im weiteren Zuge seiner YouTube-Aktivität aber auch selbst Kritik und Hate einstecken. So warfen ihm einige Rezipienten vor, er schaue die Videos, bevor er die Reactions dreht, welche damit nicht mehr spontan authentisch wirkten. Auch monierten sie die ausufernde Länge einiger Beiträge, die künstlich gestreckt würden, um mehr Werbung schalten zu können sowie bessere Listings einzufahren. Als Zeichen gegen seine Hater ließ er sich darauf ein Tattoo stechen und stellte auch das Deutschlernen ein. Viele Leute aus der «Haiderschaft» (der Drachenlord-Gegenbewegung), die ihn hierzulande pushten, verließen ihn als Konsequenz darauf. «Boneclinks» verlagerte seine Reaktions-Videos ab dem Zeitpunkt auf andere deutsche Inhalte und baute sich somit einen neuen Kreis von Interessierten auf.



Heutzutage kann man ihn vor allem in Videos zu Fast-Food, Home-Cooking, Freizeitpark-Besuchen und Travel-Vlogs beobachten. So kocht er in einer Rubrik beispielsweise regelmäßig Fertiggerichte von TV-Koch Gordon Ramsay wie „Gordons Frozen Sheperds-Pie“ oder „Gordons Frozen Fish and Chips“, die er mit süffisanter Mimik verkostet. Dabei ist er durchaus provokant, wenn er fragt, ob Ramseys Risotto „Gourmet or Garbage“ ist. In anderen Videos wiederum veröffentlicht er Studio-Touren bei Warner Bros oder Universal sowie Rundgänge durch Disneyland, wo er beobachtet, wie ein riesiger Weihnachtsbaum aufgestellt wird. Darüber hinaus nahm er seine Follower zu Halloween mit auf ein Kreuzfahrtschiff. Da es in diesem Zusammenhang auch immer wieder zu Nennungen von Veranstaltern, Firmen und Produkten kommt (bspw. dem Kreuzfahrtveranstalter, den Studio-Inhabern und den Food-Marken), die Andrew Steel testet, ist Sponsoring und Product-Placement natürlich nicht auszuschließen. Zuschauende sollten sich hier ein eigenes differenziertes Bild machen.
28.07.2024 11:54 Uhr  •  Mario Thunert Kurz-URL: qmde.de/153457