Alles im grünen Bereich?: «Geo-Quiz» vor der Zerreißprobe

Am letzten Samstag machte es sich bezahlt, dass RTL sein „Geo-Quiz“ in überarbeiteter Form zurückbrachte – sieben Tage später also der Charaktertest, ob die neue Aufmachung dauerhaft verfängt.

Es werden wohl einige Steine gewesen sein, die den RTL-Verantwortlichen in der letzten Woche vom Herz purzelten. Die Rückkehr eines Prestigeprojekts war vorerst geglückt, bei dem es sich um eine der ersten Verlängerungen einer „Gruner + Jahr“-Marke ins TV handelt. Nachdem RTL den Verlag übernommen hatte, ist das „Geo-Quiz“, für das man extra Dirk Steffens vom ZDF loseiste, so etwas wie ein Präzedenzfall, ob jene Übertragung von Magazin-Titeln auf Fernsehformate bei den Interessenten ankommt. Diese Frage war im Vorjahr noch nicht eindeutig beantwortbar – mit akzeptablen bis ungenügenden Marktanteilen zwischen 11 und 7 Prozent stand die Zukunft des Unterfangens auf wackeligen Beinen. Doch man rang sich zur Überarbeitung des Konzepts durch, welches vor sieben Tagen mit 12,6 Prozent in der Zielgruppe dann auch tatsächlich punkten konnte.

Gestern stand folglich der Lackmustest ins Haus, der über das weitere Bestehen der Show entscheiden wird: Konnte die modifizierte Variante die Zuschauenden nachhaltig überzeugen und auf Dauer an sich binden? Mit einer Reichweite von insgesamt 1,11 Millionen Einschaltern, von denen 0,36 Millionen aus der für RTL essenziellen werberelevanten Altersklasse stammten, ist diese Frage nicht klar zu beantworten. Zwar ergab sich im Vergleich zur Vorwoche ein Verlust der Einschaltzahlen, der Quotenwert der ausschlaggebenden Zielgruppe stand mit 9 Prozent in Anbetracht der überdimensionalen Olympia-Konkurrenz mit über 30 Prozent aber noch im akzeptablen Bereich. Insgesamt fielen die Quoten wieder schlechter aus - 5,5 Prozent bei den Älteren sind aber wohl zu verschmerzen. Eine Fortsetzung dürfte insgesamt realistisch erscheinen, die dann wohl nicht mehr gegen ein Großereignis programmiert wird.


Das zweite Beispiel skizzierter Vorgehensweise ist bekanntlich die Marke „Gala“, welche inzwischen ebenfalls televisionär aufbereitet und samstags als Vorabend-Promimagazin gesendet wird. Auch wenn es hier in der Anfangszeit vereinzelte Lichtblicke mit zweistelligen Ergebnissen gab, zeigt die eh schon mäßige Durchschnittsperformance in den letzten Monaten noch weiter in die falsche Richtung. Mit Zielgruppen-Marktanteilen meist um 5 & 6 Prozent liegt man hier inzwischen stark im roten Bereich. So auch in dieser Woche - 6,3 Prozent standen zu Buche. Die Zukunft dieses Formats steht wohl auf wesentlich hölzernernen Beinen...
28.07.2024 08:26 Uhr  •  Mario Thunert Kurz-URL: qmde.de/153487