Kurz vor der Europameisterschaft startete Sat.1 zwei neue Kochshows am Nachmittag – ein Himmelfahrtskommando.
Mit gleich zwei neuen Kochformaten im Nachmittagsprogramm wollte Sat.1-Chef Marc Rasmus die „Food-Kompetenz“ seines Senders nachhaltig stärken. Dass diese Programmfarbe in der Primetime am Mittwochabend mit Formaten wie «The Taste» und «Das große Promibacken» funktioniert, ist unbestritten. Abseits der besten Sendezeit tat man sich dagegen schon schwerer. Diese Erfahrung musste schon Alexander Kumptner mit «Doppelt kocht besser» machen. Neben Johann Lafer bekam der Österreicher mit
«Da Schnäppchen-Menü» einen Monat vor der Euro 2024 eine weitere Chance. Der «Volles Haus!»-Spin-off startete am 13. Mai um 16:00 Uhr vor 160.000 Zuschauern ab drei Jahren, die nur 2,0 Prozent des Gesamtmarktes ausmachten. Aus der Zielgruppe stammten gar nur 50.000 Menschen, der Marktanteil belief sich auf 4,7 Prozent.
In den folgenden drei Tagen lag die Reichweite leicht darunter, sodass dreimal in Folge 1,7 Prozent Marktanteil möglich waren. In der Zielgruppe blieb das Interesse nahezu gänzlich aus. Am Mittwoch wurden nur 0,01 Millionen 14- bis 49-Jährige gemessen. Die Marktanteile wurden dienstags, mittwochs und donnerstags auf 1,8, 1,0 und 3,4 Prozent beziffert. Hoffnung versprach der Freitag mit 2,7 Prozent bei allen und 7,1 Prozent bei den Umworbenen. In Woche zwei fehlte dieser Hoffnung die Nahrung. Die Reichweite stieg im Wochenschnitt zwar leicht von 0,17 auf 0,20 Millionen, der Marktanteil von 2,0 auf 2,2 Prozent, doch in der Zielgruppe waren die Ergebnisse rückläufig. Da zum Wochenausklang ein beschönigendes Ergebnis ausblieb, reichte es mit 0,03 Millionen Jüngeren für 2,6 Prozent.
In Woche drei wechselten «Drei Teller für Lafer» und «Das Schnäppchen-Menü» die Sendeplätze, sodass Kumptner ab dem 27. Mai ab 15:00 Uhr auf Sendung ging. Der Wechsel half kurzfristig, denn die Reichweite stieg trotz früherer Sendezeit auf 0,26 Millionen, darunter 0,07 Millionen junge Seher. Die Marktanteile bewegten sich in der letzten Mai-Woche bei 3,2 Prozent bei allen und 5,2 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Die Kochshow konnte das Niveau aber nicht halten. In der vierten Woche fiel man auf 0,21 Millionen und 2,9 Prozent zurück, in der Zielgruppe generierte man 0,05 Millionen und 4,2 Prozent.
In der letzten Woche vor der Fußball-EM markierte «Das Schnäppchen-Menü» 0,24 Millionen Zuseher und 3,1 Prozent Marktanteil, mit 0,06 Millionen Jüngeren waren 4,8 Prozent drin. Gegen die Heim-EM blieben die Reichweiten mit 0,25 Millionen respektive 0,06 Millionen Umworbenen zwar konstant, doch die Marktanteile verringerten sich auf 2,8 Prozent bei allen und 3,7 Prozent in der Zielgruppe. In der letzten Juni-Woche waren mit 0,22 Millionen 3,0 Prozent drin. Es wurden weiterhin 0,06 Millionen werberelevante Seher gezählt, die diesmal für 5,3 Prozent Marktanteil standen. Ein Feuer entfachte das Format auch im Juli nicht, sodass sich Sat.1 entschied lieber auf «Auf Streife» am späten Nachmittag zu setzen. Die letzten beiden «Schnäppchen-Menü»-Wochen erzielten jeweils 4,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, auf dem Gesamtmarkt kam man nicht über 2,8 und 2,7 Prozent hinaus.
Zwischen dem 13. Mai und 12. Juli schalteten im Schnitt 0,22 Millionen Zuschauer «Das Schnäppchen-Menü – Deri Gänge, fertig, los!» ein. Mit einem Marktanteil von nur 2,8 Prozent war die Sendung mit Alexander Kumptner ein Himmelfahrtskommando, der damit nach «Doppelt kocht besser» den nächsten Daytime-Versuch in den Sand setzte. Aus der Zielgruppe stammten gerade einmal 50.000 14 bis 49-jährige Zuseher. Der Marktanteil lag bei enttäuschenden 4,3 Prozent.