Filme des Grauens: «BloodRayne»

Mit der Videospielverfilmung versenkte Regisseur Uwe Boll mehr als 25 Millionen US-Dollar.

Der Film «BloodRayne» aus dem Jahr 2005 kann als ein Beispiel für die Verbindung von Action und Horror bezeichnet werden. Der Film basiert auf der gleichnamigen Videospielreihe und wurde von Uwe Boll inszeniert. Obgleich die Popularität der Vorlage unbestritten ist, vermochte der Film weder Kritiker noch Publikum zu überzeugen und wird vielfach als eine der schlechtesten Videospieladaptionen aller Zeiten betrachtet. Uwe Boll, der für seine umstrittenen und oft schlecht bewerteten Filme bekannt ist, lieferte mit «BloodRayne» ein weiteres Beispiel für seine umstrittene Karriere im Filmbusiness.

Die Handlung des Films «BloodRayne» ist im 18. Jahrhundert angesiedelt und folgt der Protagonistin Rayne, einer Dhampirin, halb Mensch, halb Vampir, die Rache an ihrem Vater Kagan, einem mächtigen Vampirfürsten, nimmt. Rayne wächst in einem Zirkus auf, bis sie Kenntnis von der Vergewaltigung ihrer Mutter durch Kagan erlangt und von diesem ebenfalls getötet wird. In der Folge flieht sie und schließt sich einer Gruppe von Vampirjägern an, welche von Vladimir (Michael Madsen) und Sebastian (Matthew Davis) angeführt wird. Ihr Ziel ist es, Kagan zu stürzen und dessen Herrschaft des Schreckens zu beenden. Die Handlung führt die Protagonistin Rayne durch eine Reihe von Kämpfen und Begegnungen mit verschiedenen Charakteren, deren Funktion sich jedoch auf die eines Lückenfüllers beschränkt und wenig zur Entwicklung der Handlung beiträgt. Der Film endet mit einem finalen Showdown zwischen Rayne und Kagan, der jedoch jegliche Spannung vermissen lässt.

Die Reaktionen der Kritik auf «BloodRayne» waren nahezu einstimmig negativ. Die überwiegende Mehrheit der Kritiker war sich einig, dass der Film in nahezu allen Bereichen als misslungen zu bewerten ist. Dies betrifft sowohl die Handlung, die schauspielerische Darbietung als auch die Spezialeffekte. Die renommierte Zeitung "The New York Times" befand, dass «BloodRayne» ein Paradebeispiel dafür sei, wie eine vielversprechende Vorlage vollständig verfehlt werden könne. Die Handlung ist inkohärent, die Charaktere sind eindimensional und die Actionszenen sind unkoordiniert und langweilig. Der "Guardian" kritisierte den Film als "schamlose Geldmacherei ohne jeglichen künstlerischen Wert oder Respekt vor dem Publikum". Ein besonders kritisches Urteil wurde vom Hollywood Reporter gefällt: "«BloodRayne» ist so schlecht, dass es fast schon faszinierend ist, wie viele Fehler man in einem einzigen Film machen kann." Die Dialoge wirken hölzern, die Spezialeffekte sind von minderwertiger Qualität und die Inszenierung weist Mängel auf.

Ein wesentlicher Kritikpunkt an «BloodRayne» ist die insgesamt unprofessionelle Inszenierung, die sich insbesondere in den schlechten Spezialeffekten manifestiert. Die in zahlreichen Szenen eingesetzten Effekte wirken minderwertig und unvollständig. Die Choreografie der Kampfszenen, die eigentlich spannend und dynamisch sein sollten, weist jedoch häufig eine mangelnde Koordination und eine unzureichende Qualität auf. Die "Los Angeles Times" bemerkte, dass die visuellen Effekte bestenfalls auf dem Niveau eines B-Movies anzusiedeln sind, was insbesondere vor dem Hintergrund des Potenzials der Vorlage als enttäuschend zu bewerten ist. Die Inszenierung der Kampfszenen wirkt hastig und wenig durchdacht. Des Weiteren wurde die Gestaltung der Kostüme sowie des Set-Designs von den Kritikern bemängelt. Die Ausstattung wurde von zahlreichen Kritikern als unzureichend und unangemessen für die historische Epoche, in der der Film spielt, empfunden. Diese Umstände führten dazu, dass der Film vielfach als unprofessionell und schlampig wahrgenommen wurde.

Kristanna Loken, die Hauptdarstellerin, konnte sich von der negativen Rezeption des Films erholen und weiterhin in Film und Fernsehen arbeiten. Dennoch markierte «BloodRayne» einen Karriere-Tiefpunkt für Kristanna Loken. Die Darstellung des Kagan durch den renommierten Schauspieler Ben Kingsley wurde von Seiten der Kritik stark kritisiert. Obgleich seine Laufbahn durch diese Mitwirkung nicht nachhaltig beeinträchtigt wurde, wird seine Beteiligung an «BloodRayne» in seiner Filmografie vielfach als Fehltritt erörtert. Auch Michael Madsen und Matthew Davis konnten ihre Karrieren fortsetzen, obschon sie für ihre Darbietungen in «BloodRayne» von der Kritik nicht eben wohlwollend bedacht wurden. Madsen blieb insbesondere in der Filmindustrie aktiv, wobei er häufig in Nebenrollen in unabhängigen und B-Filmen zu sehen war.

Der Regisseur Uwe Boll, der für seine umstrittenen Filme bekannt ist, setzte seine Karriere fort, obschon «BloodRayne» als eines der schlechtesten Werke seiner Filmografie gilt. Bolls Ruf als Regisseur von Videospieladaptionen, die von der Kritik überwiegend negativ bewertet wurden, festigte sich. Zudem wurde er häufig für seine vermeintlich unzureichende Herangehensweise an die Filmproduktion kritisiert. «BloodRayne» wurde von der Kritik ebenso wie vom Publikum mit großer Skepsis aufgenommen und konnte an den Kinokassen nicht überzeugen. Bei einem Budget von geschätzten 25 Millionen US-Dollar konnte der Film weltweit lediglich etwa 3,7 Millionen US-Dollar einspielen. Der finanzielle Misserfolg des Films hatte zur Konsequenz, dass die geplanten Fortsetzungen und Spin-offs deutlich weniger ambitioniert waren und ebenfalls eine negative Bewertung erhielten.
17.08.2024 12:11 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/153545