Welchen Pool wollten die Leute gestern sehen? Den der Trash-Promis oder vielleicht doch eher den der Olympia-Sieger? Wer gar keinen sehen wollte, konnte auf Trödel oder Kochen ausweichen.
Zwar nahmen die Olympischen Spiele aus Paris auch an diesem Tag und Abend wieder viel Raum ein, dennoch hatten andere Sender den aktuell recht rar gesäten Mut, mit frisch produzierten Show-Alternativen dagegenzuhalten. Dass der Widerstand kein geringer war, verrät der Blick auf die Quoten der Schwimm-Wettbewerbe in der Primetime. So angelte sich ab ca. 20.30 Uhr das Finale von 100 Meter Freistil überbordende 24,3 Prozent, die schon 5,34 Millionen vom Markt abgruben. Bei den jüngeren Zuschauenden bedeutete dies ebenfalls eine Hausnummer von 30,2 Prozent, was sich später mit dem Bronze-Gewinn von Isabel Gose noch auf 6,36 Millionen insgesamt und dominante 28 Prozent am Gesamtmarkt erhöhte.
Dagegen anstinken wollte unter anderem das ZDF, welches eine neue Primetime-Ausgabe der Lichter-Show
«Bares für Rares» On Air brachte. Trotz scheinbarer Sport-Übermacht gelang mit 2,93 Millionen Interessenten ein vernünftiger Marktanteil von 13,1 Prozent beim Gesamtpublikum. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass dies der niedrigste Wert der Warner-Produktion als 20.15-Version darstellt – zuvor waren immer mindestens über 3 Millionen Leute dabei. Von den Menschen ab 14 Jahren verfolgten dieses Mal nur 0,27 Millionen zu durchwachsenen 6,4 Prozent die Trödel-Käufe.
Zwar musste sich «Bares für Rares» damit Olympia klar geschlagen geben, konnte zugleich aber immerhin den Show-Dreikampf gegen RTL und Sat.1 beim Gesamtpublikum für sich entscheiden. Der Kölner Konkurrent ging nämlich mit
«Splash! Das Promi-Pool-Quiz» in der zweiten Ausstrahlungswoche ziemlich baden – nur 5,6 Prozent (1,24 Millionen) blieben bei Sophia Thomalla und Trash-Promis am Ball. Beim werberelevanten Publikum kam man mit 7,7 Prozent noch halbwegs leben, wenngleich hier ein Verlust von 3 Prozentpunkten zur Vorwoche zu Buche schlug. Das dieses Resultat aber noch recht vernünftig ist, zeigt der Blick rüber zu Sat.1, wo das Kochformat
«Wer kocht das Beste für Gäste» zum vorerst letzten Mal auf dem TV-Speiseplan stand und gegen das starke Konkurrenzumfeld völlig einbrach. Hier wurde mit ganz üblen 1,8 Prozent (0,08 Millionen) eine noch niedrigere Resonanz gemessen – derart mangelhafte Werte, dass der Show wohl das Aus droht.
Was machten denn die anderen Kanäle im Gegenzug? Nun, RTLZWEI versuchte sich in direkter «Bares für Rares»-Konkurrent ebenfalls mit einem Show-mäßig aufgezogenen Ersteigerungswettkampf Namens
«Die Retourenjäger», weshalb es sich strenggenommen auch um einen Show-Vierkampf handelte. Klar war von vornherein natürlich, dass die von Panagiota Petridou moderierte Sendung nicht mit dem ZDF-Evergreen mithalten wird können, dennoch lag man mit 0,18 Millionen Zuschauenden, die solide 4,2 Prozent ergaben, klar vor Sat.1 - was die Schwäche der Kochshow noch deutlicher macht. Bei ProSieben war mit dem
«TV Total»-Wiederholungsreigen, an diesem Mittwoch mit 5,2 Prozent Anteil bei den 14-49-Jährigen für Senderverhältnisse nicht viel zu holen. Ebenfalls nicht für VOX, wo alte
«Bones»-Folgen mit Zahlen zwischen 3,3 & 5,2 Prozent abschmierten. Kabel1. kam da mit dem Hanks-Spielfilm
«Terminal» zu 4,9 Prozent hingegen noch halbwegs glimpflich davon.