Digital Natives: Arne Kertész
Der in Hannover lebende Schauspieler wirkt seit Februar 2024 in «In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte» mit.
Wofür brennst du in deinem Beruf?
Ich habe die Schauspielerei ziemlich spät in der 12. Klasse für mich entdeckt. Damals stand für mich die Frage „wofür brenne ich eigentlich?“ ziemlich groß im Raum. Da hat mir eine Jobmesse in der 11. Klasse nicht wirklich weitergeholfen. Nach der Abschlussvorstellung selbst inszenierter Szenen im Literaturkurs hatte ich zum ersten Mal wirklich das Gefühl, ich mache hier etwas, was ich auf Anhieb ganz gut hinbekomme und was mir vor allem gefällt: Geschichtenerzählen!
Ich habe schon immer gerne Dinge erzählt, sei es aus meiner Vergangenheit oder Situationen aus dem Umfeld. Und hier wirkt die Magie der Schauspielerei. Ich erlebe das Erzählte. Ich kann es mit allen Mitteln vortragen, die mir zu Verfügung stehen. Anderen Menschen Geschichten zu erzählen und sie dabei selbst erleben dürfen. Dafür brenne ich.
Welche Dinge benötigst du im Alltag?
Ich habe bei der Frage auf meinen Bauch gehört, und der sagte mir: Essen. Es klingt verrückt, aber mit leerem Magen bin ich zu wenig zu gebrauchen. Am besten habe ich immer was dabei, vor allem, um nicht „hangry“ zu werden. Das passiert leider ab und zu mal. Und ein paar Minuten Stille, am besten draußen in der Natur, aus denen kann ich viel Kraft ziehen.
Wo informierst du dich?
Inzwischen passiert der Großteil online, aber ich schätze es auch sehr mit Menschen zu reden. Auch über banale Dinge. Man darf mir gerne etwas erklären oder erzählen. Ich höre gerne zu und kann dadurch mein Wissen immer ein kleines Stück erweitern.
Mit wem aus der Branche möchtest du einmal zusammen arbeiten?
Das ist eine gute Frage. Ich habe erstmal keine speziellen Vorlieben, dafür bin ich einfach zu neugierig. Aber ich würde sehr gerne etwas fantastisches Drehen. Kommt leider hier eher selten vor aber durch die Streamingdienste haben sich auch neue Chancen ergeben. Ansonsten kann ich mir vorstellen, dass mit Willem Dafoe zu drehen ein Erlebnis ist.
Welche Lebensweisheit hat dich positiv beeinflusst?
Da gibt es bestimmt ein paar. In meiner Jugend gab es den Satz: „ don‘t take life too seriously, nobody get‘s out alive anyway“. Ich weiß, der will viel und ist nicht ganz umsetzbar. Ich denke über Vieles zu viel nach, auch heute noch. Der Satz verschafft mir dann die nötige Ruhe. Aber wirklich geprägt hat mich folgendes Sprichwort: „Ist der Ruf erst ruiniert, lebts sich völlig ungeniert“. Der kam von meiner Mutter und hat mich gelehrt, mich nicht darum zu kümmern, was andere über mich denken. Außer bei Menschen, die mir wichtig sind. Und das hält bis heute.
Wie schaltest du abends ab?
Ich habe gar nicht die „eine“ Sache, die mich runterbringt. Ich gucke gerne Filme oder quatsche noch etwas mit meinen Mitbewohnern. Aber am Ende des Tages mache ich meine Augen zu und das war’s. Ich bin sehr froh, dass mein Gehirn so gestrickt ist.
Wie hältst du dich fit?
Ich liebe Sport! Leider ist die Zeit für eine Bandbreite an Sportarten, so wie in der Jugend, jetzt etwas knapp. Deshalb ist das Fitnessstudio (k)ein schöner Ort, um mich zu bewegen. Aber nebenbei gehe ich gerne Bouldern oder Klettern. Ich habe früher verschiedene Sportarten praktiziert, aber will an der Stelle auch zugeben, dass mir gelegentlich der Antrieb fehlt, etwas wieder aufleben zu lassen oder Neues auszuprobieren.
Welche Social-Media-Apps nutzt du?
Instagram. Ich weiß von mir selbst, dass ich mich, was das Thema angeht, nicht perfekt regulieren kann. Deshalb lebe ich nach der Devise, erst gar nicht damit anfangen. Facebook habe ich, ungelogen, seit Jahren nicht mehr geöffnet. Und mittlerweile habe ich zu viel Angst, was mich dort erwarten könnte. 3400 Markierungen? 450 Freundschaftsanfragen? Ich würde mir ein Instagram ohne die viele Ablenkung wünschen.
Welches Spiel zockst du gerne auf dem Computer, der Konsole oder dem Smartphone?
“Assassin’s Creed” ist mein absoluter Favorit. In dem Spiel gehört man einer geheimen Bruderschaft an, kämpft gegen die Unterdrückenden Templer und klettert über die Dächer verschiedener Städte. Nebenbei kann man noch sehr viel historisches Wissen mitnehmen. Wegen diesem Spielkonzept habe ich in meiner Jugend mit dem Parkour Laufen angefangen, habe meine Liebe für Venedig entdeckt (es gibt sogar ein Foto von mir auf dem Hoteldach) und versucht, in der Verfilmung eine Statistenrolle zu bekommen. Also, Ubisoft, wenn ihr das hier lest, ich bin bereit für den Leap of Faith in eurem nächsten Film.
Streaming, Abos & Co: Wofür bezahlst du monatlich?
Jetzt muss ich aufpassen, was ich sage, nachdem Accountsharing ja verboten wurde. Also, ich zahle für Netflix und Prime. Und benutze natürlich ausschließlich diese beiden Streamingdienste.