What the Game? «Detroit: Become Human»

Ein Meisterwerk aus den französischen Entwicklerstudios in Sachen interaktiver Erzählkunst.

„Detroit: Become Human“ ist ein interaktives Action-Adventure-Spiel, das von Quantic Dream entwickelt und von Sony Interactive Entertainment veröffentlicht wurde. Das Spiel, das ursprünglich im Jahr 2018 für die PlayStation 4 und später für Microsoft Windows veröffentlicht wurde, hat sich durch seine tiefgehende Story, die detaillierte Grafik und die bedeutungsvollen Entscheidungen, die den Verlauf des Spiels beeinflussen, einen Namen gemacht. In der vorliegenden ausführlichen Kritik werden die Spielmechaniken, die visuelle und akustische Gestaltung, die Entwickler, der Preis und die erforderliche Zeitinvestition sowie die Rezeption des Spiels beleuchtet.

„Detroit: Become Human“ spielt im Jahr 2038 und konzentriert sich auf die Geschichten von drei Androiden: Kara, Connor und Markus. Die drei Androiden Kara, Connor und Markus entwickeln ein Bewusstsein und müssen sich mit ihren Identitäten sowie der feindseligen Welt um sie herum auseinandersetzen. Das narrative Abenteuer ist maßgeblich durch die Entscheidungen der Spieler beeinflusst, die den Verlauf und das Ende der Geschichte bestimmen.

Das Spiel verwendet eine Kombination aus Quick-Time-Events, Dialogoptionen und Erkundungen, um die Geschichte voranzutreiben. Die Konsequenzen der getroffenen Entscheidungen sind weitreichend und können den Tod von Charakteren, die Rettung anderer oder sogar das Schicksal der gesamten Androidenpopulation bedeuten. Diese Entscheidungsfreiheit ist das Herzstück von „Detroit: Become Human” und verleiht dem Spiel eine enorme Wiederspielbarkeit, da verschiedene Entscheidungen zu unterschiedlichen Enden führen können.

Quantic Dream hat in „Detroit: Become Human” beeindruckende visuelle Arbeit geleistet. Die Grafik ist äußerst detailliert und die Charaktermodelle sind so realistisch gestaltet, dass sie mitunter den Uncanny Valley-Effekt auslösen. Die Stadt Detroit wird in einer futuristischen, aber glaubwürdigen Weise dargestellt, wobei eine Mischung aus hochmodernen und heruntergekommenen Stadtteilen zum Ausdruck kommt, welche die soziale Kluft und die technologischen Fortschritte der Zukunft widerspiegeln.

Der Soundtrack des Spiels, komponiert von drei verschiedenen Komponisten (Philip Sheppard, Nima Fakhrara und John Paesano), ergänzt die emotionale Tiefe der Story in exzellenter Weise. Die Musik wechselt nahtlos zwischen melancholischen, intensiven und hoffnungsvollen Tönen, je nachdem, welche Szenen und Entscheidungen die Spieler durchlaufen. Die Soundeffekte und die Sprachausgabe sind ebenfalls von exzellenter Qualität und tragen erheblich zur immersiven Atmosphäre des Spiels bei.

Quantic Dream ist ein französisches Videospielentwicklungsstudio, das für seine innovativen und erzählerisch getriebenen Spiele bekannt ist. Unter der Leitung von David Cage hat das Studio eine Reihe von erfolgreichen Titeln entwickelt, darunter „Heavy Rain” und „Beyond: Two Souls”. „Detroit: Become Human“ stellt eine Weiterentwicklung der bisherigen Arbeiten des Studios dar und markiert einen Höhepunkt der Fähigkeit, tiefgehende, interaktive Geschichten zu erzählen.



Die Entwicklung des Spiels begann nach der Veröffentlichung der technischen Demo „Kara“ im Jahr 2012, welche das Konzept eines empfindungsfähigen Androiden vorstellte. Die positive Resonanz auf diese Demo ermutigte Quantic Dream, das Konzept zu einem vollständigen Spiel auszubauen. Die Entwicklung dauerte mehrere Jahre und nutzte modernste Motion-Capture-Technologie, um realistische Charakterbewegungen und -ausdrücke zu erzeugen.

Die Spielzeit von „Detroit: Become Human” beträgt etwa 10 bis 12 Stunden für einen einzigen Durchgang, wobei die Dauer maßgeblich von der Intensität der Erkundung der Spielwelt sowie der Geschwindigkeit der Entscheidungsfindung abhängt. Aufgrund der zahlreichen verzweigten Pfade und unterschiedlichen Enden weist das Spiel einen hohen Wiederspielwert auf. Spieler, die alle möglichen Enden und Szenarien entdecken möchten, können leicht das Doppelte oder Dreifache der Zeit investieren.

Der Schwierigkeitsgrad des Spiels ist relativ niedrig, da der Fokus auf der Narration und den Entscheidungen liegt, während Gameplay-Herausforderungen eine untergeordnete Rolle spielen. Die Quick-Time-Events und Dialogauswahlen sind so konzipiert, dass sie Spielern aller Fähigkeitsstufen ein fesselndes Spielerlebnis bieten. „Detroit: Become Human“ ist für PlayStation 4 und Microsoft Windows erhältlich. Der Preis des Spiels variiert je nach Plattform und Verkaufsaktionen, liegt jedoch in der Regel zwischen 20 und 30 Euro. Angesichts der Qualität, Tiefe und Wiederspielbarkeit des Spiels ist der Preis angemessen.



„Detroit: Become Human“ wurde von Spielern und Kritikern überwiegend positiv bewertet. Insbesondere die beeindruckende Grafik, die tiefgehende Story und die bedeutungsvollen Entscheidungen wurden gelobt, da sie das Spielerlebnis einzigartig machen. Einige Kritiker äußerten jedoch Bedenken hinsichtlich der klischeehaften Dialoge und der übermäßig sentimentalen Erzählweise. Nichtsdestotrotz weist das Spiel eine solide Bewertung auf Metacritic auf, welche seine Qualität und den positiven Empfang widerspiegelt. „Detroit: Become Human“ ist ein herausragendes Beispiel für die erzählerische Kraft von Videospielen. Die tiefgreifende Story, die bedeutungsvollen Entscheidungen sowie die beeindruckende visuelle und akustische Gestaltung sorgen für ein unvergessliches Spielerlebnis. Das Spiel spricht sowohl Fans von interaktiven Erzählungen als auch Neulinge im Genre an.

Für Spieler, die nach einem emotional fesselnden und optisch beeindruckenden Abenteuer suchen, ist „Detroit: Become Human” eine ausgezeichnete Wahl. Das Videospiel demonstriert, wie komplexe Geschichten auf eine Weise erzählt werden können, die das Medium einzigartig und kraftvoll macht. Die Spieler:innen werden in die Welt von „Detroit: Become Human“ eingeführt und erleben ein Spiel, das ihre Entscheidungen und moralischen Werte auf die Probe stellt. Die Spieler:innen werden auch nach dem Abspann zum Nachdenken angeregt.
24.08.2024 12:20 Uhr  •  Benjamin Wagner Kurz-URL: qmde.de/153768