Fünf Hommagen an Alfred Hitchcock

Der „Master of Suspense“ hat mit seinem Stil großartige Produktionen hinterlassen, die immer wieder neu interpretiert werden. Anlässlich Hitchcocks 125. Geburtstag stellt Quotenmeter fünf Beispiele vor.

Alfred Hitchcock, ein Meister des Spannungskinos, dessen Einfluss bis heute anhält, wäre am 13. August 125 Jahre alt geworden. Alfred Hitchcock, geboren 1899 in Leytonstone, England, gilt als einer der einflussreichsten und bekanntesten Filmregisseure der Filmgeschichte. Er revolutionierte das Genre des Thrillers und prägte das Kino des 20. Jahrhunderts nachhaltig. Sein Œuvre ist geprägt von meisterhaft inszenierter Spannung, innovativen Kameratechniken sowie unvergesslichen Plot-Twists. Hitchcocks Karriere erstreckte sich über einen Zeitraum von sechs Jahrzehnten und führte zu einem Vermächtnis, das Filmemacher bis heute inspiriert.

Er begann seine Laufbahn in den 1920er Jahren als Titelkarten-Designer für Stummfilme und avancierte in der Folge zu einem der einflussreichsten Regisseure Großbritanniens. Zu den frühen Meisterwerken Hitchcocks zählen «Die 39 Stufen» («The 39 Steps», 1935) und «Eine Dame verschwindet» («The Lady Vanishes», 1938). In den 1940er Jahren übersiedelte Hitchcock nach Hollywood, wo er einige seiner berühmtesten Filme drehte, darunter «Rebecca» (1940), «Mr. und Mrs. Smith» (1941), «Berüchtigt» («Notorious», 1946) und «Cocktail für eine Leiche» («Rope», (1948).

Die 1950er und 1960er Jahre markieren die produktivste und erfolgreichste Phase in Hitchcocks Schaffen. Zu den von der Kritik als Meisterwerke gefeierten Filmen zählen «Das Fenster zum Hof» («Rear Window», 1954), «Vertigo» (1958), «Der unsichtbare Dritte» («North by Northwest», 1959), «Psycho» (1960) und «Die Vögel» («The Birds», 1963). Hitchcock war ein Meister der psychologischen Spannung und des visuell innovativen Erzählens, weshalb er den Spitznamen "Master of Suspense" erhielt.

Hitchcocks Einfluss erstreckt sich über seine eigene Filmografie hinaus und hat unzählige Filmemacher inspiriert, die seine Techniken und Themen in ihren eigenen Werken aufgreifen. Im Folgenden werden fünf bemerkenswerte Filme und Serien vorgestellt, die eine Hommage an Hitchcocks Arbeit darstellen. Die Eröffnungssequenz von «Die Simpsons» erinnert an «Alfred Hitchcock präsentiert», die Serie «CSI» beschäftigt sich mit der Folge „A Night at the Movies“ im Jahr 2003 mit zahlreichen Rätseln aus bekannten Filmen. Unter anderem war «Der Fremde im Zug» («Strangers in a Train») dabei. Dort verabreden sich zwei völlig unbekannte Menschen, dass sie eine Person aus dem Kreis des Gegenübers töten werden. So soll die Polizei keinen Verdacht schöpfen können.

Eine moderne Interpretation von Hitchcocks «Das Fenster zum Hof» stellt der Film «Disturbia» aus dem Jahr 2007 unter der Regie von D. J. Caruso dar. Der Film mit Shia LaBeouf in der Hauptrolle thematisiert die Beobachtung merkwürdiger Aktivitäten im Haus des Nachbarn durch einen Teenager, der unter Hausarrest steht. Die Parallelen zu Hitchcocks Klassiker sind unübersehbar, da beide Filme das Thema der voyeuristischen Beobachtung und die daraus resultierenden Spannungen erkunden.

Die Netflix-Satire «The Woman in the House Across the Street from the Girl in the Window» aus dem Jahr 2022 unter der Regie von Michael Lehmann kombiniert Elemente aus «Das Fenster zum Hof» und «Vertigo». Die Protagonistin der Serie, verkörpert durch Kristen Bell, beobachtet durch ihr Fenster einen vermeintlichen Mord. Die Serie bedient sich psychologischer Thriller-Elemente sowie der Unzuverlässigkeit der Wahrnehmung, welche zentrale Themen in Hitchcocks Œuvre darstellen.

Der im Jahr 2014 erschienene Film «Gone Girl» von David Fincher thematisiert das Verschwinden einer Frau und die darauf folgenden Medien- und Polizeiermittlungen. Der Film kann als eine komplexe, psychologisch ausgerichtete Untersuchung von Identität und Täuschung bezeichnet werden, wobei eine gewisse Ähnlichkeit zu Hitchcocks «Vertigo» festzustellen ist. Des Weiteren bedient sich Fincher visueller und narrativer Techniken, die eine deutliche Ähnlichkeit zu Hitchcocks Stil aufweisen und eine hohe Spannung erzeugen.

Brian De Palmas «Der Tod kommt zweimal» («Body Double») ist für seine Anspielungen auf Hitchcock bekannt. Der Film aus dem Jahr 1984 kombiniert Elemente aus «Das Fenster zum Hof» und «Vertigo» und erzählt die Geschichte eines Schauspielers, der einen Mord durch ein Teleskop beobachtet und anschließend in eine verworrene Intrige hineingezogen wird. De Palma bedient sich zahlreicher Stilmittel, die typisch für Hitchcock sind.

In dem 2002 unter der Regie von David Fincher entstandenen Film «Panic Room» spielen Jodie Foster und Kristen Stewart Mutter und Tochter, die in einem Hochsicherheitsraum ihres Hauses gefangen sind, während Einbrecher versuchen, einzudringen. Der Film bedient sich der von Hitchcock entwickelten Technik der eingeschränkten Räumlichkeit, um eine Steigerung der Spannung zu erzielen. Dies erfolgt durch eine geschickte Kameraführung und einen präzisen Schnitt, was in ähnlicher Weise bereits bei «Psycho» zum Einsatz kam.

Hitchocks Talent, durch eine gekonnte Inszenierung und narrative Finessen eine nachhaltige Spannung zu erzeugen, wird auch heute noch sehr geschätzt. In einer Hommage schrieb die „Süddeutsche Zeitung“, dass Hitchcocks Werk zeitlos sei und seine Techniken von Filmemachern weltweit adaptiert und weiterentwickelt würden. „Der Spiegel“ bemerkte, dass Hitchcocks Werk nicht nur den Thriller definierte, sondern das Kino insgesamt revolutionierte. Hitchcocks Filme können als Lehrstücke in Sachen Spannungsaufbau und Charakterentwicklung bezeichnet werden.

Der Einfluss Alfred Hitchcocks auf die Filmwelt ist unbestreitbar. Die von Hitchcock entwickelten Techniken und Themen finden sich in einer Vielzahl moderner Filme und Serien wieder. Dabei werden sie nicht nur geehrt, sondern auch weiterentwickelt. Filme wie «Disturbia» und Serien wie «The Woman in the House Across the Street from the Girl in the Window» sind Beispiele dafür, wie Hitchcocks Vermächtnis weiterlebt. Sie demonstrieren die zeitlose Gültigkeit seiner einzigartigen Erzählmethoden und seiner Fähigkeit, Spannung zu erzeugen.
13.08.2024 12:33 Uhr  •  Sebastian Schmitt Kurz-URL: qmde.de/153775