ProSiebenSat.1: Umsatz im linearen Fernsehen schrumpft

Das Medienhaus aus Unterföhring steigerte den Umsatz. Joyn soll sich gut entwickeln, aber Zahlen möchte ProSiebenSat.1 im Gegensatz zu RTL nicht nennen.

Die ProSiebenSat.1 Media SE hat am Donnerstag ihre Quartalszahlen vorgelegt. In den Monaten April, Mai und Juni 2024 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 907 Millionen Euro nach 868 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen stieg von 79 auf 91 Millionen Euro. Der Jahresüberschuss stieg von 4 auf 25 Millionen Euro.

Der Umsatz im deutschsprachigen Fernsehen ging von 353 auf 349 Millionen Euro zurück, der Umsatz im Digitalbereich stieg dagegen von 68 auf 76 Millionen Euro. Außerhalb der DACH-Region stieg der Umsatz im Bereich Entertainment von 63 auf 66 Millionen Euro. Der Bereich Content verbesserte sich von 30 auf 39 Millionen Euro, der Bereich Distribution von 44 auf 50 Millionen Euro. Der Bereich Commerce & Ventures mit Angeboten wie Verivox legte zwar um 18,6 Prozent von 304 auf 404 Millionen Euro zu, soll aber verkauft werden. Dating & Video mit Angeboten wie Lovoo und Elitepartner ging von 225 auf 205 Millionen Euro zurück. Unter dem Strich blieben im Entertainmentgeschäft 71 Millionen Euro hängen, Commerce & Ventures verbuchte 12 Millionen Euro (Vorjahr: 2 Millionen). Dating & Video ging von 18 auf 14 Millionen Euro zurück.

Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sank innerhalb eines Jahres von 7.393 auf 6.893, das Programmvermögen wurde von 1.074 Mio. Euro auf 814 Mio. Euro reduziert. Die Nettoverschuldung sank von 1,782 auf 1,595 Milliarden Euro. Joyn entwickelt sich weiter positiv. Der AVoD-Umsatz stieg um 25 Prozent, die Verweildauer um 38 Prozent. Genaue Zahlen wie die Anzahl der aktiven Nutzer pro Monat, Joyn+ Abonnenten gibt die ProSiebenSat.1 Media SE weiterhin nicht bekannt. Mitbewerber RTL ist in diesem Punkt viel offener.

Bert Habets, Vorstandsvorsitzender der ProSiebenSat.1 Media SE: „Wir sind zufrieden mit unserer Geschäftsentwicklung in den ersten beiden Quartalen des Jahres. Unsere Strategie, uns mit höheren Programminvestitionen auf das Entertainment-Geschäft zu fokussieren und gleichzeitig die operative Kosteneffizienz weiter zu steigern, beginnt sich auszuzahlen. Vor allem das starke Wachstum von Joyn zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind: Wir etablieren Joyn zum führenden Superstreamer, der für alle im deutschsprachigen Raum kostenlos ist. Darüber hinaus positionieren wir Joyn als perfekten Partner für Werbetreibende und Mediaagenturen, da wir nun TV- und Digitalreichweite in Kombination anbieten. Zugleich sind unsere Distributionspartnerschaften, die wir zuletzt mit Sky und der Deutschen Telekom geschlossen haben, sowie der Launch von Joyn in der Schweiz wichtige Schritte, um unsere Reichweite auszubauen.“
08.08.2024 07:54 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/153802