Das Biopic fokussiert sich auf das sportliche Comeback sowie die emotionale Verstrickung zwischen Katharina Witt und ihrer Trainerin Jutta Müller.
Unter dem Titel
«Kati – Eine Kür, die bleibt» hat das ZDF die Ausstrahlung des Biopics über Eiskunstläuferin Katarina Witt für den 3. Oktober angekündigt. Der 93-minütige Film, der von Odeon Fiction produziert, zeichnet dabei aber nicht das gesamte Leben der zweimaligen Olympiasiegerin nach, sondern fokussiert sich auf das sportliche Comeback sowie die emotionale Verstrickung zwischen Katharina Witt und ihrer Trainerin Jutta Müller. Erzählt wird keine Sportlerbiografie, sondern der Kampf zweier starker Frauen aus unterschiedlichen Generationen, die mit dem Ende der DDR ihre Identität verloren haben und gezwungen sind, sich neu zu positionieren.
Die Hauptrolle spielt Lavinia Nowak, Jutta Müller wird von Dagmar Manzel verkörpert. In weiteren Rollen sind Felix von Bredow, Jörg Sternberg, Angela Hobrig, Sylvester Groth, Norbert Stöss, Michael Lerchenberg, Lukas Amberger Baumeister, Paul Cless, Alexander Schubert und Anna Thalbach zu sehen. Regie führte Michaela „Mimi“ Kezele nach dem Drehbuch von Andrea Stoll. Vanessa Faber und Richard Lamprecht fungierten als Producer, Monika Raebel als Produzentin. Katharina Görtz und Beate Bramstedt verantworteten die Redaktion.
Die Handlung setzt nach ihrem Olympiasieg 1988 ein, als Katarina Witt eine neue Perspektive sucht. Sie beendet den Leistungssport und geht in die USA. Dort ist sie ein Superstar und gilt als das „schönste Gesicht des Sozialismus“. In Deutschland wiederum steht sie nach dem Fall der Mauer auf einmal als SED-Musterschülerin am Pranger. Als das Olympische Komitee die Regularien für den Eiskunstlauf verändert, will Kati Witt noch einmal für das vereinte Deutschland an den Winterspielen in Lillehammer teilnehmen. Die inzwischen verrentete Trainerin Jutta Müller hält das anfangs für eine Schnapsidee, lässt sich aber von Witts eisernem Willen mitreißen. Jutta Müllers Ehemann Binges (Groth) unterstützt seine Frau auch bei diesem wagemutigen Schritt. Die Vergangenheit lässt den Eislaufstar nicht ruhen. Beim Studieren ihrer Stasi-Akte kann Kati Witt Schwarz auf Weiß nachlesen, welche Strippen Egon Krenz (Schubert) einst gezogen ‒ oder zumindest zu ziehen versucht ‒ hat. Empört stellt sie ihn zur Rede. Doch der Ex-Politiker sieht überhaupt keine Notwendigkeit, sich und seine Methoden zu verteidigen.
„«Kati – Eine Kür, die bleibt» erzählt Zeitgeschichte aus weiblicher, ostdeutscher Perspektive. Die Autorin Andrea Stoll erzählt keine Sportlerin-Biografie, sondern die Geschichte von Kati Witt als Geschichte einer ostdeutschen Frau, die nach der Wende um ihre Würde und ihre Identität ringt – und als Kampf zweier Frauen aus unterschiedlichen Generationen zwischen Katarina Witt und ihrer Trainerin Jutta Müller. Präzise und berührend setzen Dagmar Manzel und Lavinia Nowak diesen Kampf mit einer großartigen Präsenz um ‒ unter der Regie von Michaela Kezele“, erklärt Heike Hempel, Leitung Hauptredaktion Fernsehfilm/Serie II.
Am Set eines Filmes zu stehen, bei dem ein Teil der eigenen Lebensgeschichte erzählt wird, bezeichnet Katarina Witt als „etwas eigenartig“, aber auch als „eine große Ehre“. Witt sagt weiter: „Besonders schön war, dass ein Großteil derjenigen, die mit dem Film zu tun hatten, meine Zeit als Eiskunstläuferin noch live am TV sahen und nun auch filmisch erleben, was sich alles in Vorbereitung dessen abspielt, bevor du die Weltbühne des Sports betrittst. Die Zuschauenden bekommen in der Öffentlichkeit ja meist nur den austrainierten Athleten zu sehen. Selten sieht man den täglichen Trainingskampf und das Hadern des Athleten mit sich selbst, ebensowenig wie die sozialen Konflikte, mit denen man sich während und auch nach einem Wettkampf auseinandersetzen muss. Ich freue mich daher sehr, dass sich die Produktionsfirma Odeon Fiction diesen Themen angenommen hat und mit Lavinia Nowak als mein Alter Ego und Dagmar Manzel als Jutta Müller zwei so tolle Darstellerinnen für den Film gewinnen konnte.“
Vor der Ausstrahlung am Tag der Deutschen Einheit um 20:15 Uhr steht «Kati . Ein Kür, die bleibt» ab Donnerstag, 26. September, um 10:00 Uhr in der ZDFmediathek auf Abruf bereit.