„Jetzt bittet die Kriminalpolizei wieder um Ihre Mithilfe“ tönte es gestern ein weiteres Mal durch die Bavaria-Studios in Geiselgasteig – die 605. Ausgabe von «Aktenzeichen XY» ging live auf Sendung.
Es war zugleich der inzwischen 263. Einsatz von Rudi Cerne in einer regulären XY-Sendung, ohne Spezial-Ausgaben mitzuzählen. Um Hinweise der Zuschauenden bat er dieses Mal unter anderem zu einem Mord aus dem Jahre 1985. Die 15-Jährige Schülerin Ulla Lilienthal besucht am 23. Januar 85 in Großburgwedel eine Freundin und verschwindet anschließend auf dem Heimweg – zwei Wochen später findet eine Spaziergängerin ihre Leiche im sog. Sprillgehege - sie wurde mit einem markanten roten Netzstrumpf erdrosselt. Die Kripo hat die Hoffnung, mit der erneuten Fahndung einen Mitwisser anzusprechen, der doch noch die Größe aufbringt, Informationen nicht länger zu verheimlichen, die nicht verheimlicht werden sollten.
Diesen und weitere Fälle führten sich gestern 4,30 Millionen Einschaltende und potenzielle Hinweisgebende vor Augen, womit die Range aber wieder unter der sonst möglichen 5-Millionen-Marke blieb. Ermöglichen konnten sie nicht nur erste konkrete
Personenhinweise zu einem anderen Fall der Sendung, sondern auch einen starken Gesamtmarktanteil von 19,2 Prozent - damit bewegte sich die Produktion der «Securitel» weiter leicht unter ihrem üblichen Glanzniveau, auf dem eigentlich Werte über 20 Prozent drin sind. Der Sommer-Dschungel dürfte auch mit dazu beigetragen haben. Auch bei den jüngeren Leuten im Alter zwischen 14 und 49 Jahren konnte «Aktenzeichen» trotz Sommer-Dschungelcamp einen klar überdurchschnittlichen Marktanteil von 14,7 Prozent einfahren – mit 0,61 Millionen lag der Fahndungs-Dauerbrenner allerdings leicht hinter dem RTL-Event, das zudem mit einer längeren Laufzeit aufwartete.
Das «Heute-Journal», welches an XY-Tagen ja immer vor 22.00 Uhr auf Sendung gehen kann, hielt im Anschluss um 21:45 noch 3,42 Millionen und 17,0 Prozent aller TV-Sehenden im ZDF. Vom jungen Publikum erreichte Moderatorin Marietta Slomka 11,0 Prozent, die aus 0,43 Millionen dieser Altersklasse resultierten. Bereits am Vorabend konnte der Mainzer Kanal mit seinem Nachrichtenangebot punkten, so erreichte die 20-minütige «Heute»-Sendung insgesamt einen Anteil von 17,2 Prozent am Markt.