Daniela Kerscher über «Alles was zählt»: ‚Das Aufwendige ist das Besondere, was dort entsteht‘
Seit 30. August feiert die Daily-Soap «Alles was zählt» großes Jubiläum. Quotenmeter sprach mit der Produzentin über den Erfolg von 4.500 Folgen.
Hallo Frau Kerscher. UFA Serial Drama hat bereits über 4.500 Folgen von «Alles was zählt» produziert. Hätten Sie damals gedacht, dass das Format so erfolgreich wird?
Hallo Herr Riedner, ganz herzlichen Dank erst einmal für das Interview.
Leider bin ich nicht von Anfang an Teil dieses Teams und somit nicht die erste Creative Producerin, die auf diesem fantastischen Format sitzt. Ich kann nur anerkennend auf die Kolleg:innen zurückblicken, die all ihre Expertise und Kreativität von Beginn an in „Alles was zählt“ gesteckt haben. An uns liegt es nun, diese wunderbare tägliche Serie stetig weiterzuentwickeln und den Erfolg noch weiter auszubauen, damit unsere Zuschauer:innen jeden Abend um 19:05 bei RTL und jederzeit bei RTL+ glücklich und gebannt vor den Bildschirmen sitzen können.
«Alles was zählt» musste sich anfangs gegen die Sat.1-Serien «Verliebt in Berlin 2» und «Schmetterlinge im Bauch» behaupten. Die Produktion von Guido Reinhardt schien zunächst unterzugehen. Wie stellt man eine tägliche Serie um?
Unser Produzent Guido Reinhardt ist auch der Erfinder dieses Programms. Unabhängig davon hat er es die ersten zehn Jahre produziert. Und nun feiern wir, dass «AWZ» volljährig wird. Da kann man wirklich nicht davon sprechen, dass wir gegen andere Programme untergegangen wären. Es geht bei langjährigen Formaten letztendlich um Themen wie Markt-Analyse, um kreative Ideen, großartige Geschichten und Visionen, Fachwissen gepaart mit Mut und um ganz viel kollegiales Miteinander. Nur gemeinsam und im Team gelingt es, ein solches Format immer wieder en vogue und auf der Höhe der Zeit zu halten. Nach 18 Jahren können wir alle miteinander sehr stolz auf das Erreichte sein.
2009 musste «Alles was zählt» bereits einen deutlichen Quotenrückgang verkraften, schließlich verließ Tanja Szewczenko das Set. Wie wichtig war es, die Serie breiter aufzustellen?
Unsere Quoten waren über all die Jahre stets stabil. Wenn Fanlieblinge die Serie verlassen oder neue Figuren hinzukommen – und das passiert in Dailys oft – arbeiten wir daran zu schauen, wie wir mit der Zeit gehen können und welche Geschichten wir in der Zukunft erzählen wollen.
Während «Marienhof» und «Verbotene Liebe» im Ersten inzwischen neue Sendeplätze bekommen haben, hat RTL immer an «Alles was zählt» festgehalten. Wie wichtig ist die Partnerschaft zwischen Sender und Produktionsfirma?
Die Partnerschaft zwischen RTL und der UFA Serial Drama ist seit Anfang immer sehr wichtig gewesen. Wir haben allen voran mit unseren RTL-Redakteurinnen Christiane Ghosh, Katharina Katzenberger und Saskia Budde ein sehr kompetentes Team an unserer Seite und ein sehr vertrauensvolles und kollegiales Verhältnis.
Mittlerweile laufen die Erstausstrahlungen zunächst auf RTL+, bevor die neuen Folgen von «Alles was zählt» am Nachmittag auf RTL Passion ausgestrahlt werden. Der Sendeplatz um 19.05 Uhr ist erst der dritte Ausstrahlungsweg. Wie wichtig sind die anderen Sendeplätze für den Erfolg?
Jeder Sendeplatz ist wichtig, denn so kann uns unser «Alles was zählt»- Publikum überall finden. Wir wollen unsere Zuschauer:innen auf allen Wegen begegnen, sie verzaubern und aus ihrem Alltag holen.
Sie drehen seit Sendestart auf einer Eisfläche. Wie aufwendig ist es, damit zu arbeiten?
Das Aufwendige ist das Besondere, was dort entsteht. Die vielen Proben vorab, das spezielle Licht, die geschneiderten Kostüme, die abgestimmten Kürmusiken, die Kameratechnik und die vielen Mitarbeitenden, die all ihre Expertise, Erfahrung und Ideen einbringen. Wir wollen die ganze Magie, die Eiskunstlauf ausmacht, vermitteln. Natürlich bringt das auch einen besonderen Aufwand mit sich, den wir aber gern in Kauf nehmen.
Tatjana Clasing, Silvan Pierre-Leirich und Ingeborg Brings sind seit Sendestart dabei. Wie schafft man es, die Stars bei Laune zu halten?
Wir haben bei der UFA Serial Drama ein tolles Arbeitsklima und jede Menge Spaß bei dem, was wir machen.
In der Jubiläumswoche holen Sie «First Dates»-Barkeeper Nic Shanker ans Set. Können Sie uns etwas über diese Szene erzählen?
Wir haben in dieser Woche auf einem Campingplatz gedreht. Beim sogenannten „Camping-Clash“ - Dreh ging es um einen Handwerker Wettbewerb, bei dem unter anderem auch Henning Ziegler und Matteo Borazio als Team angetreten sind. Moderiert und kommentiert wurde dieser Wettbewerb von Nic Shanker, der ein toller Kollege ist und mit seiner positiven Art den Dreh und das Team bereichert hat.
Wie geht es für Isabella und Maximilian nach dem geplatzten Aneurysma weiter?
Hier gibt es keinen Spoiler von mir, da ich den Fans nichts vorwegnehmen will. Diese und weitere emotionale Geschichten können sie in unserer Jubiläumswoche ab Anfang September verfolgen.
Etwa ein Drittel der Szenen wird draußen gedreht. Wie reagieren Sie eigentlich auf schlechtes Wetter?
Schlechtes Wetter ist grundsätzlich kein Problem. Wir bespielen Jahreszeiten und so darf es auch mal regnen, oder sogar schneien in Essen. Wenn es jedoch technisch nicht mehr möglich ist zu drehen, dann haben wir den Luxus, jederzeit in das anliegende Studio auszuweichen. Wir sind in unserer Arbeit sehr flexibel, nur so schaffen wir das hohe tägliche Drehpensum.
216 Partys fanden im Steinkamp statt, davon waren 21 neue Teampartys. Wird am Set heute noch so gefeiert wie früher?
Selbstverständlich kann das «Alles was zählt»-Team und die UFA Serial Drama tolle Partys feiern – früher wie heute.
Wie viele Sets bespielen Sie eigentlich?
Das ist geschichtlich bedingt und nicht pauschal zu benennen. Wir bespielen diverse Studio- und Aussendreh-Motive in NRW und fahren auch mal an besondere externe Orte, um etwas Spezielles zu erzählen.
In zwei Jahren feiern Sie bereits Ihr 20-jähriges Jubiläum. Beginnen Sie schon im Herbst mit den ersten Planungen?
In der Tat sind wir frühzeitig für große Jubiläen in der Planung. Diesen Herbst noch nicht, aber Anfang 2025 bestimmt. Das ist immer ein toller Anlass, um nochmal etwas ganz Besonderes zu entwickeln und zu erzählen. Die Vorfreude ist auf jeden Fall jetzt schon sehr groß.
Vielen Dank für Ihre Zeit!
«Alles was zählt» läuft immer von montags bis freitags um 19:05 Uhr bei RTL und jederzeit auf RTL+.