Quotencheck «Ich bin ein Star holt mich hier raus - Der Showdown der Dschungel-Legenden»

Unter diesem etwas sperrigen Titel gab es zum IBES-Jubiläum ein Sommer-Dschungelcamp zu sehen.

Auch wenn «Der Showdown der Dschungel-Legenden» bei weitem nicht in die außergewöhnlichen Quoten-Sphären der Januar-Version vorstoßen konnte, kletterte er doch zumindest passagenweisen über die 20-Prozent-Marke und erzielte damit trotz allem wirklich gute Zahlen. Wie sich der Verlauf genau zusammensetzte, bei dem sich das Jubiläums-Spezial teils selbst harter Konkurrenz ausgesetzt sah, zeichnen wir nun noch einmal nach.

Los ging es am Freitag, den 16. August um 20.15 mit einer extra langen Folge zum Einzug. 0,93 Millionen und 22,1 Prozent aus der Zielgruppe sahen mit an, wie Kader Loth sich hautnah davon überzeugen konnte, dass Winfried Glatzeder doch noch lebt. Bei allen ab drei Jahren taten dies 2,44 Millionen und 12,7 Prozent. Auch wenn dies an sich klar erfreuliche Werte weit über Senderschnitt sind, zeichnet sich hier in beiden Zuschauergruppen aber bereits schon ab, dass die Größenordnungen des Originals bei weitem nicht drin waren.

Bestätigt wurde dieser Verdacht am zweiten Ausstrahlungstermin am Samstag, der in Konkurrenz zum Fußball-Supercup lag. Dementsprechend sanken Reichweiten und Prozentzahlen. Bei den Werberelevanten etwa ging die Zuschauerzahl klar auf 0,76 Millionen und 19,8 Prozent zurück, beim Gesamtpublikum auf 9,8 Prozent bei 2,06 Millionen. Dies blieb bei Weitem aber nicht das letzte Mal, dass der Sommer-Dschungel unter die 20-Prozent-Marke rutschte. Gleich am darauffolgenden Tag war es mit 19,4 Prozent (0,97 Millionen Zuschauende) wieder der Fall.

Am Montag und Dienstag stellte sich eine weitere Schlangenbewegung ein: Die Anteile der 14-49-Jährigen stiegen wieder deutlich auf 22,5 (MO) und 21,2 Prozent (DI). Bei den Älteren ging es mit jeweils um die 11,0 Prozent wieder über die 10er-Hürde. Und dies setzte sich fort: Tags darauf der erneute Fall unter 20 Prozent – 18,8 Prozent standen in Konkurrenz zu «Aktenzeichen XY» zu Buche, obwohl die Reichweite mit 0,80 Millionen identisch blieb.

Nachdem es am Freitag, den 23. August, mit tollen 21,4 Prozent (0,88 Millionen) zunächst wieder bergauf ging und auch bei den Älteren schöne 12,0 Prozent ermittelt wurden, setzte es kurz nach dem Bergfest einen Tiefschlag. Am Samstag waren nur noch 16,0 Prozent (0,59 Millionen) der Werberelevanten dabei, insgesamt ging es erst zum zweiten Mal mit 9,4 Prozent (1,84 Millionen) in den einstelligen Bereich. Giovanni Zarrella im ZDF und «Schlag den Star» auf ProSieben setzten wohl doch etwas zu – zudem war es sehr warm an jenem Abend.

Die zwei Tage darauf gelang zwar eine Steigerung, man konnte jedoch weiterhin knapp nicht die 20-Prozent-Grenze überschreiten. Gelingen sollte dies erst wieder am Dienstag, den 27. August. Hier schalteten 0,96 Millionen aus der Zielgruppe ein und brachten genau 21,0 Prozent Marktanteil. Mit Bezug zur Gesamtzuschauerschaft verblieben Zietlow und Köppen dank ordentlichen 2,67 Millionen Einschaltenden zu 11,9 Prozent auf einem klar soliden Niveau, das am nächsten Tag dann auch in etwa wiederholt werden konnte.

Im Zuge dessen stellte sich zum ersten Mal heraus, dass der Trend ein dauerhafterer Friend der IBES-Legenden sein sollte, denn am Mittwoch konnten sie das wieder gestiegene Fahrwasser nutzen, um noch etwas draufzupacken. Anhand einer Sehbeteiligung von exakt einer Millionen Leute bis 49 Jahren, stellte sich der bisherige Rekordwert von starken 23,1 Prozent ein. Bei den Älteren sah es mit 2,59 Millionen Fans zu 12,0 Prozent gewohnt ordentlich aus. Am Tag darauf ließ sich das prallere Level mit 22,3 Prozent wiederum halten – es handelte sich im Überblick um die beste Phase des Jubiläums-Spezials.

Zum Ende hin wurde diese dann aber noch einmal durchbrochen, schließlich setzte es Samstag vor dem Finale (31. August) wieder einen Wert unter 20 Prozent. Nicht etwa das «TV Total»-XXL-Event, sondern «Die große Maus-Show» bedeutete ein weiteres Entertainment-Kaliber im Gegenprogramm, das ein paar Fans gekostet haben mag. Jedenfalls fiel die Resonanz auf 0,80 Millionen bei den Umworbenen und führte zu 19,2 Prozent.

Das Finale am Sonntag war dann fähig, die 20-Prozent-Schwelle wieder zu reißen und einen gelungenen Schlusswert von 20,3 Prozent bei 1,03 Millionen Zuschauenden aus der Zielgruppe zu konstituieren. Insgesamt ließen sich 2,76 Millionen bei guten 11,4 Prozent die Krönung von Sonder-Königin Georgina nicht entgehen – von den Reichweiten her gelangen zum Ende hin sogar noch einmal neue Höchststände in beiden Altersklassen.

Als kurzes Resümee sei gesagt, dass RTL mit den vorliegenden Ergebnissen alles in allem natürlich wirklich zufrieden sein kann – 20,4 Prozent bei den Jüngeren, 11,3 Prozent bei den Älteren standen in Durchschnitt zu Papier. Zwar war die Spezial-Sommer-Staffel aus Südafrika damit nicht die astronomische Ausnahme-Erscheinung wie das Original, jedoch zeitigte auch sie meilenweit überdurchschnittliche Resultate, die RTL den Monatsschnitt ordentlich pushen konnten. Wie die umfassende Größenordnung letztlich durch die Nutzung bei RTL+ zu bewerten ist, wo die Folgen bereits jeweils einen Tag vor TV-Auswertung zur Verfügung standen und jene daher sicherlich nicht unerheblich beeinflussten, kann nicht dezidiert eruiert werden. Hier wäre es an RTL, die Karten bzw. Zahlen endlich mal konkret auf den Tisch zu legen – wer sich für einen Hit feiern lassen möchte, muss dafür auch etwas von sich geben!
11.09.2024 12:00 Uhr  •  Mario Thunert Kurz-URL: qmde.de/154663