Die fünf besten Filme von Francis Ford Coppola

Der Regisseur hat mit der «Pate»-Trilogie und «Apocalypse Now» eine erfolgreiche Vita. Welche Filme gehören aber zu den besten fünf Empfehlungen?

Am 26. September erscheint mit «Megalopolis» ein neuer Film des bedeutendsten Regisseurs der 70er-Jahre und Meister des „New Hollywood“-Kinos. Quotenmeter stellt Coppolas fünf besten Filme vor, bei denen er als Regisseur und/oder Drehbuchautor mitwirkte. Filme, bei denen er nur als Produzent fungierte, werden nicht berücksichtig, sodass beispielsweise «American Graffiti» (1973) in der Liste fehlt.

«Patton – Rebell in Uniform» (1970)
Metascore: 86/100
Die Regie-Arbeit von Franklin J. Schaffner ist ein Porträt des US-Generals George S. Patton während des Zweiten Weltkriegs. «Patton» war nicht nur ein kommerzieller Erfolg, sondern gewann auch sieben Oscars, darunter für den besten Film, die beste Regie und das beste Drehbuch, das Francis Ford Coppola gemeinsam mit Edmund H. North verfasste. Coppola schuf ein tiefgehendes und komplexes Porträt von Patton, das sich nicht nur auf seine militärischen Leistungen konzentriert, sondern auch auf seine Persönlichkeit, seine Philosophien und seine Widersprüche. Das Drehbuch setzt stark auf Dialoge und innere Monologe, die es dem Zuschauer ermöglichen, in den Kopf von Patton einzutauchen und seine Beweggründe und Überzeugungen besser zu verstehen. Bis heute beeinflusst «Patton» die Darstellung von Kriegsfilmen und biografischen Filmen nachhaltig und wird bis heute als ein Meisterwerk des Genres angesehen.

«Der Dialog» (1974)
Metascore: 88/100
Coppola führte bei diesem Film Regie und schrieb auch selbst das Drehbuch. «The Conversation», wie der 109-minütige Film im Original heißt, zeichnet sich durch seine Kombination aus einer tiefgründigen Charakterstudie, innovativem Sounddesign und der Auseinandersetzung mit zeitlosen Themen wie Überwachung und Moral aus. Der Film ist ein herausragendes Beispiel für das „New Hollywood“-Kino der 1970er Jahre und zeigt Coppolas Fähigkeit, komplexe und atmosphärisch dichte Filme zu schaffen. Da der Film einen Schwerpunkt auf Audioaufnahmen und deren Manipulation legt, wird der Ton als zentrales Element der Erzählung genutzt. Das Sounddesign trägt maßgeblich zur Intensivierung der Spannung sowie der psychologischen Wirkung des Films bei.

«Der Pate – Teil II» (1974)
Metascore: 90/100
Fortsetzungen sind heutzutage eher nicht dafür bekannt, an den ihren ersten Teil anknüpfen zu können. Bei «Der Pate – Teil II» gilt dies nicht. Wie der Film aus dem Jahr 1972 gilt auch das zwei Jahre später erschienene Werk von Francis Ford Coppola, der erneut mit Mario Puzo das Drehbuch verfasste, als absolutes Meisterwerk der Filmgeschichte. So war er der erste Fortsetzungsfilm, der den Oscar für den besten Film gewann. Neben diesem Hauptpreis erhielt der Film noch fünf weitere Oscars, darunter für Regie (Coppola), das Drehbuch und De Niros Darstellung. «Der Pate – Teil II» ist deshalb außergewöhnlich, weil er eine komplexe Erzählweise, herausragende schauspielerische Leistungen, visuellen Eleganz und tiefgründigen Themen von Macht, Loyalität und moralischem Verfall aufweist. Es ist ein Film, der nicht nur als Mafia-Geschichte, sondern auch als tiefgreifende Studie über die menschliche Natur und die zerstörerische Wirkung von Macht gesehen wird.

«Apocalypse Now» (1979)
Metascore: 94/100
Der Film basiert lose auf Joseph Conrads Novelle „Herz der Finsternis“, die die Reise in die Finsternis des menschlichen Geistes thematisiert. Statt des Kongo in Afrika wird im Film der Vietnamkrieg als Rahmen verwendet. Dabei überschreitet «Apocalypse Now» die Grenzen des traditionellen Kriegsfilms und verwandelt die Handlung in eine surreale und albtraumhafte Reise in die menschliche Psyche und die Abgründe von Krieg und Macht. Dabei setzt Coppola insbesondere auf die Darstellungen von Licht und Dunkelheit, Feuer, Rauch und Wasser, die zur surrealen und traumähnlichen Atmosphäre des Films beitragen. Coppola selbst hat erklärt, dass der Film so schwierig zu machen war, weil er den Wahnsinn des Krieges auch in der Produktion widerspiegelte. Dieser chaotische Entstehungsprozess gibt dem Film eine authentische Intensität.

«Der Pate» (1972)
Metascore: 100/100
Die Punktzahl spiegelt es wider: «Der Pate» gilt als einer der besten Filme aller Zeiten. Francis Ford Coppolas Regie gilt als Meisterleistung. Der Film nutzt langsame, fast poetische Erzähltechniken und baut eine intensive Atmosphäre auf, die Spannung und emotionale Tiefe verleiht. Coppola kombinierte traditionelle mafiöse Elemente mit einer fast opernhaften Erzählweise. Das Drehbuch basiert auf dem gleichnamigen Roman von Mario Puzo und wurde von Puzo selbst gemeinsam mit Coppola adaptiert. Die Dialoge sind pointiert, prägnant und oft zitierfähig. Sätze wie „I’m gonna make him an offer he can’t refuse“ oder „It’s not personal, it’s strictly business“ sind in die Popkultur eingegangen. Diese Mischung aus Alltagssprache und tiefgründigen philosophischen Überlegungen verleiht dem Film eine enorme sprachliche Kraft. «Der Pate» ist so besonders, weil er weit über einen Mafiafilm hinausgeht. Er ist ein Familiendrama, ein moralischer Kommentar zur Macht und ein Meisterwerk der Filmkunst. Die Kombination aus Coppolas brillanter Regie, einer tiefgründigen Geschichte, unverwechselbaren Charakteren, hervorragendem Schauspiel und zeitloser Filmmusik macht ihn zu einem einzigartigen Werk, das Generationen in seinen Bann zieht.
23.09.2024 11:47 Uhr  •  Veit-Luca Roth Kurz-URL: qmde.de/154711