Teilung von Axel Springer beschlossen

Das deutsche Unternehmen gibt seine Classifieds-Angebote ab. Künftig wird die Mutterfirma nur noch Journalismus betreiben.

Die Axel Springer SE und die Investoren KKR und CPP Investments haben ihre Trennung bekannt gegeben. Vorbehaltlich der Zustimmung der Behörden sollen die Änderungen im zweiten Quartal 2025 wirksam werden. Die Springer-Mutter wird sich demnach auf den Journalismus konzentrieren, das Anzeigengeschäft wird in eine eigene Gesellschaft ausgelagert. An dieser wird die Springer-Gruppe nur noch eine Minderheitsbeteiligung halten. Vor knapp fünf Jahren waren KKR und CPP Investments bei Axel Springer eingestiegen. Die Investmentprofis haben den Konzern zu neuer Stärke geführt.

BILD, Business Insider, POLITICO, WELT, das Vergleichsportal idealo, Bonial, Morning Brew, Dyn Media, EMARKETER sowie das Joint Venture Ringier Axel Springer Polen bleiben im Besitz von Axel Springer. Friede Springer und Mathias Döpfner werden gemeinsam knapp 98 Prozent an dem Unternehmen halten. Axel Sven Springer, ein Enkel des Firmengründers, behält einen kleinen Teil seiner bisherigen Minderheitsbeteiligung.

The Stepstone Group, AVIV, finanzen.net und, vorbehaltlich noch ausstehender Zustimmungen, Awin werden eigenständige Joint Ventures mit KKR und CPP Investments als Mehrheitsgesellschafter und Axel Springer als Co-Minderheitsgesellschafter unter wirtschaftlicher Beteiligung der Enkel von Axel Springer. Die genauen Beteiligungsverhältnisse werden noch im Rahmen einer verbindlichen Vereinbarung festgelegt.

Friede Springer, stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende, Axel Springer: „In den vergangenen Jahrzehnten haben wir mit Axel Springer Außergewöhnliches erreicht. Dabei sind wir immer das geblieben, was uns ausmacht: ein journalistisches Haus mit klaren Werten. Es war die deutliche Vorstellung von Mathias Döpfner und mir, dass Axel Springer eines Tages wieder ein Familienunternehmen sein würde. Dass diese Vorstellung jetzt Wirklichkeit wird, erfüllt mich mit großer Freude.“

Henry Kravis, Co-Gründer und Co-Executive Chairman, KKR: „Die Partnerschaft mit Friede und Mathias war immer etwas Besonderes und reflektiert die große Bewunderung von KKR für visionäre Unternehmer und familiengeführte Unternehmen wie Axel Springer. Nach einer langen und erfolgreichen Partnerschaft ist dieser natürliche nächste Schritt für die Axel-Springer-Gruppe ein großartiges Ergebnis für alle beteiligten Stakeholder.“

Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender, Axel Springer: „Bevor wir vor fünf Jahren die Partnerschaft mit KKR begannen, hatten Friede Springer und ich eine Idee, wie das Unternehmen in einigen Jahren im Idealfall aussehen könnte. Genau das geht nun wohl in Erfüllung. Dass dies möglich ist, verdanken wir zuerst dem Einsatz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die für Axel Springer alles geben. Aber klar ist auch: Ohne die großartige und in jeder Phase verlässliche Partnerschaft mit KKR wäre das nie möglich gewesen. Für eine gute Zukunft des Journalismus haben wir in der künftigen Struktur die allerbesten Voraussetzungen.“

Philipp Freise, Partner und Co-Head of European Private Equity, KKR: „Wir sind stolz darauf, seit 2019 zusammen mit Friede und Mathias die Vision umzusetzen, Axel Springer zum weltweit führenden Anbieter von digitalen Inhalten und Classifieds zu machen. Gemeinsam haben wir dieses Ziel durch Übernahmen wie die des Branchenführers POLITICO erreicht. Axel Springer ist geografisch und in verschiedenen Segmenten expandiert, hat das operative Geschäft der Gruppe umgestaltet und marktführende Talente für sich gewonnen. Wir freuen uns darauf, diese Partnerschaft fortzusetzen sowie gleichzeitig das Classifieds-Geschäft auszubauen und mit den talentierten Teams von Stepstone, AVIV, finanzen.net und Awin weiteren Wert zu schaffen.“
19.09.2024 16:19 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/154944