Filme des Grauens: «God's Not Dead: In God We Trust»

Der Spielfilm ist vor allem Propaganda für die Katholische Kirche in den Vereinigten Staaten.

«God's Not Dead: In God We Trust» ist der dritte Teil der umstrittenen «God's Not Dead»-Filmreihe und erschien 2018. Der christliche Spielfilm richtet sich vor allem an konservative Zuschauer in den USA und versucht, religiöse Themen und den Glauben an Gott in den Mittelpunkt der Handlung zu rücken.

Die Handlung dreht sich um Pastor Dave Hill, gespielt von David A. R. White, der nach einem Brand in seiner Kirche gegen die Entscheidung der Universitätsleitung ankämpft, die Ruine abzureißen. Pastor Hill ist entschlossen, die Kirche, die seit Jahrzehnten Teil des Campus ist, zu retten. Der Film versucht, eine Botschaft der Vergebung und des Glaubens zu vermitteln, driftet jedoch oft in eine wenig differenzierte Darstellung der Realität ab. Besonders störend ist die klare Abgrenzung zwischen „guten Christen“ und „bösen Atheisten“, die in Schwarz-Weiß-Kategorien gepackt wird. Komplexe, reale Konflikte werden auf simple Glaubensfragen reduziert, ohne eine fundierte Auseinandersetzung mit den eigentlichen gesellschaftlichen und rechtlichen Problemen, die im Film behandelt werden.

Die Geschichte ist oberflächlich und folgt einer erzwungenen Dramaturgie, die den Zuschauer zu keinem Zeitpunkt emotional berührt oder zum Nachdenken anregt. Pastor Hill wird als unfehlbarer Held inszeniert, während seine Gegner, oft stereotype Darstellungen von nichtreligiösen Figuren, mit wenig Tiefe gezeichnet werden. Letztlich bleibt die Handlung flach und vorhersehbar, und selbst das zentrale Thema des Glaubens wird plump und ohne Feingefühl behandelt.

Der Hauptdarsteller David A. R. White ist gleichzeitig auch einer der Produzenten des Films. White ist bekannt für seine Rollen in christlichen Filmen und hat sich einen Ruf in der christlichen Filmszene erarbeitet. Leider kann er in seiner Rolle als Pastor Dave keine Akzente setzen. Seine Darstellung wirkt überzogen und teilweise zu pathetisch. Ihm fehlt es an emotionaler Tiefe, was dazu führt, dass die ohnehin schwache Handlung weiter entwertet wird. Seine Leistung wird oft als eindimensional und vorhersehbar kritisiert, was den Film zusätzlich schwächt.

Andere wichtige Rollen im Film sind Shane Harper als Josh Wheaton, ein Student, der ebenfalls in den Konflikt um die Kirche verwickelt ist, sowie John Corbett, der als Anwalt in einer Nebenrolle zu sehen ist. Keiner der Darsteller kann jedoch die Schwächen des Drehbuchs oder der Regie ausgleichen. Besonders Corbett, der in der Vergangenheit in erfolgreichen Produktionen wie «My Big Fat Greek Wedding» mitgespielt hat, wirkt fehlbesetzt und gelangweilt. Auch Harper, der bereits im ersten «God's Not Dead»-Film mitwirkte, liefert keine herausragende Performance und bleibt blass.

Regie führte Michael Mason, ein relativ unbekannter Filmemacher, dessen Regiearbeit weit hinter den Erwartungen zurückblieb. Mason, der sich mit der christlichen Filmindustrie verbunden fühlt, konnte mit diesem Film keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Seine Inszenierung wirkt unbeholfen und unkreativ. Viele Szenen sind langatmig und schlecht geschnitten, und die emotionalen Höhepunkte verpuffen ohne jegliche Wirkung. Seine mangelnde Erfahrung wird in fast jeder Szene deutlich, da es dem Film an dramaturgischer Stringenz und packenden Momenten fehlt.

Das Drehbuch stammt von Cary Solomon und Chuck Konzelman, die bereits für die ersten beiden Teile der «God's Not Dead»-Reihe verantwortlich zeichneten. Das Duo ist bekannt für seine stark christlichen Drehbücher, die eine klare religiöse Agenda verfolgen. In «God's Not Dead: In God We Trust» schießen sie jedoch weit über das Ziel hinaus. Das Drehbuch ist geprägt von Klischees und extremen Schwarz-Weiß-Malereien. Atheisten und nichtreligiöse Charaktere werden oft als unsympathisch und moralisch fragwürdig dargestellt, während die christlichen Figuren stets tugendhaft und moralisch überlegen erscheinen. Eine der Hauptkritiken, die viele Rezensenten äußerten, war die mangelnde Differenzierung und die Simplifizierung komplexer Themen wie Religionsfreiheit und staatliche Trennung von Kirche und Staat.

David A. R. White bleibt auch nach diesem Film ein bedeutender Name in der christlichen Filmindustrie und produziert weiterhin Filme mit religiösem Hintergrund. Er hat sich als eine der zentralen Figuren in diesem Nischenmarkt etabliert und wirkt sowohl vor als auch hinter der Kamera. Seine Produktionen finden nach wie vor ein Publikum, auch wenn die Kritik an der Qualität seiner Filme nie verstummt ist.

John Corbett hingegen hat sich nach «God's Not Dead: In God We Trust» wieder anderen, größeren Projekten zugewandt und konnte seinen Ruf retten. Corbett bleibt ein gefragter Schauspieler, insbesondere im Bereich der romantischen Komödien, wo er weiterhin Erfolge feiert. Shane Harper hat sich seit diesem Film auf eine Musikkarriere konzentriert und arbeitet nebenbei an kleineren Film- und Fernsehproduktionen.

Regisseur Michael Mason konnte nach diesem Film keine bedeutenden Projekte mehr realisieren. Seine Karriere in der Filmbranche stagnierte, und er hat sich seither zurückgezogen. Die Drehbuchautoren Solomon und Konzelman bleiben weiterhin aktiv in der christlichen Filmindustrie und schreiben Drehbücher, die sich explizit an ein konservatives Publikum richten. Trotz der wiederholten Kritik an ihrer Arbeit haben sie weiterhin Erfolg in ihrem Nischenbereich.

Die Presse war sich weitgehend einig: «God's Not Dead: In God We Trust» ist ein schlechter Film. Von großen Zeitungen bis hin zu Online-Plattformen wurde der Film verrissen. Die „New York Times“ nannte den Film „eine belehrende und moralisch eindimensionale Farce“, während der „Guardian“ den Film als „Propaganda ohne jeden künstlerischen Wert“ bezeichnete. Auch Rotten Tomatoes zeigt mit einer Bewertung von nur 13 %, wie schlecht der Film bei Kritikern ankam.

Besonders kritisiert wurde die plumpe Darstellung von Atheisten als grundsätzlich „böse“ und die propagandistische Art, wie der Film christliche Werte darstellt. Die Handlung, die wenig überraschend und voller Klischees ist, wurde ebenfalls stark kritisiert. Viele Rezensenten bemängelten zudem, dass der Film versuchte, komplexe gesellschaftliche und rechtliche Themen auf eine banale Gut-Böse-Erzählung herunterzubrechen, was dem Stoff jegliche Tiefe nahm.

«God's Not Dead: In God We Trust» ist ein Paradebeispiel dafür, wie man einen Film nicht machen sollte. Die unausgegorene Handlung, die klischeehaften Charaktere und die schlechte Regie sorgen dafür, dass der Film in jeglicher Hinsicht versagt. Auch die Darsteller können das schwache Drehbuch nicht retten. Der Film ist ein Propagandastück, das jegliche Feinfühligkeit und differenzierte Betrachtung vermissen lässt. Mit seiner Schwarz-Weiß-Malerei und seiner simplen Botschaft bleibt er nicht nur inhaltlich flach, sondern wirkt auch künstlerisch wie ein Desaster.
12.10.2024 11:39 Uhr  •  Sebastian Schmitt Kurz-URL: qmde.de/155028