Schöneberger-Rückkehr: Fernsehpreis steigert sich klar

Auch zum 25. Jubiläum erhielt der «Deutsche Fernsehpreis» wieder die große Bühne um 20.15 Uhr – keine Selbstverständlichkeit in den letzten zehn Jahren.

Letztes Jahr setzte Barbara Schöneberger ihre allseits gelobte Moderation der Gala aus, nun führte sie wieder durch den Abend. Anlass war sicher auch das 25-Jährige Jubiläum der 1999 ins Leben gerufenen Preisverleihung, das folglich in diesem Jahr gefeiert werden konnte. Es handelte sich um ein Jubiläum nach einem unsteten Jahrzehnt für den Preis, das vor allem durch einen unübersehbaren Bedeutungsverlust sowie einem Verlust der Sichtbarkeit gekennzeichnet war. Nachdem der Gesellschaftervertrag von ARD, ZDF, RTL und Sat.1 2014 aufgrund nachgelassener Quoten aufgekündigt wurde, verschwand die Gala zunächst komplett aus dem TV, ehe sie in späteren Jahren zu späten Sendezeiten zumindest als Zusammenfassung gezeigt wurde. 2021 beendete man dieses unwürdige Dasein, indem die Verleihung wieder als zeitversetzte Aufzeichnung um 20.15 Uhr ausgestrahlt wurde – so auch in diesem Jahr im Ersten.

Empfahl sich die gestrige Primetime-Ausstrahlung nun quotentechnisch für eine dauerhafte Fortsetzung dieser Platzierung? Die 2,58 Millionen erreichten TV-Zusehenden, die insgesamt einen Marktanteil von akzeptablen 11,8 Prozent brachten, sprechen jedenfalls schon dafür. Von den 14-49-Jährigen verfolgten die Preisvergaben gar klar überdurchschnittliche 9,4 Prozent (0,41 Millionen). Während man am Gesamtmarkt im Vergleich zu den Vorjahren (als 6,8; 9,7;5,7 gemessen wurden) schon zulegen konnte, sah es bei den Jüngeren nach den 7,4 Prozent im letzten Jahr bei Sat.1 folglich noch besser aus.

Klar war aber, dass die Marktführerschaft zu dieser Zeit damit nicht zu holen war. Sie ging wenig verwunderlich erneut an einen Krimi im Zweiten, wo die Jubiläumsfolge «Soko Wien: Der große Mitsch» zu ihrer Erstausstrahlung kam. Diese generierte insgesamt 4,81 Millionen Einschaltende und sicherte sich damit einen dominanten Quotenwert von 20,5 Prozent. Das junge Publikum war wie üblich in nicht ganz so hohen Sphären zugegen und lag mit bloß 4,4 Prozent deutlich hinter der Preisverleihung.
26.09.2024 08:33 Uhr  •  Mario Thunert Kurz-URL: qmde.de/155099