Lars Becker: ‚Gloria ist eine hochkompetente Profilerin‘

Am Montagabend startet mit «Die Polizistin und die Sprache des Todes» eine neue ZDF-Reihe, in der Thelma Buabeng die Hauptrolle spielt.

Hallo Herr Becker. «Die Polizistin und die Sprache des Todes» kommt nun in der ZDFmediathek und in der ZDF-Primetime. Wovon handelt die Geschichte?
Die Story handelt von der BKA Ermittlerin Gloria Acheampong, die in der nordfriesischen Provinz einen Serienmord aufklärt. Gloria ist eine hochkompetente Profilerin, die sich aber als schwarze Polizistin immer wieder mit diskriminierender Ignoranz, Vorurteilen und Rassismus auseinandersetzen muss, was sie dennoch nicht davon abhält die Frauenmordserie gegen alle Widerstände aufzuklären.

Was hat Sie inspiriert, den Film «Die Polizistin und die Sprache des Todes» zu machen?
Mir ging es in erster Linie darum, einen normalen Thriller zu drehen, in dem eine schwarze Schauspielerin (Thelma Buabeng) nicht das übliche stereotype Klischee des Opfers darstellt, sondern hier die leitende Kommissarin ist, also die Hauptrolle. Welcome to reality.

Wie haben Sie die Idee für den Plot entwickelt, insbesondere die Verbindung zwischen dem inhaftierten Serienmörder und dem möglichen Copykiller?
Ein Serienmörder Fall war der passende Einstieg für «Die Polizistin», weil ein klassischer Fall und die schwarze Kommissarin Gloria Acheampong meilenweit von den Erwartungen der Zuschauer entfernt liegen. Hat das BKA keine anderen Leute?

Wie war die Zusammenarbeit mit den Hauptdarstellern, insbesondere Thelma Buabeng und Artjom Gilz?
Thelma Buabeng und Artjom Gilz waren das perfekte, kongeniale Team, super Zusammenarbeit!

Der Film bietet die Möglichkeit, dass der Stoff mit Thelma Buabeng als Reihe fortgesetzt wird. Gibt es hierzu schon Überlegungen?
Ein zweiter Teil der «Polizistin» mit Thelma Buabeng ist in schon in Vorbereitung und soll im nächsten Jahr gedreht werden.

Was zeichnet «Die Polizistin und die Sprache des Todes» als Neo-Noir-Film aus, und wie haben Sie die typischen Elemente dieses Genres umgesetzt? Wie haben Sie die düstere und spannungsgeladene Atmosphäre des Films geschaffen?
Das Label Neo Noir ist ja ein Update des klassischen Noir Films, für das es zwar keine festgefahrenen Regeln gibt, aber einen Full Circle Kosmos, in dem alle handelnden Figuren, ohne stereotype Charaktere, in einer Welt der reduzierten Sprache und des reduzierten Lichts, schicksalhaft miteinander verknüpft sind.

Welche Herausforderungen gab es bei den Dreharbeiten, besonders in den Kanalgebieten an der dänischen Grenze?
Ebbe und Flut, Wind und Wetter, ansonsten nur nette Leute …

Welche Recherchen haben Sie und Ihr Team durchgeführt, um die Polizeiarbeit und die Fallanalyse realistisch darzustellen?
Recherche halte ich für meine Drehbücher für eine unverzichtbare Quelle, um nicht auf Google oder Second-Hand Informationen angewiesen zu sein, so habe konnte ich auch die Beratung der Polizei in Anspruch nehmen. Am Ende ist es dann aber doch Fiktion und Entertainment, was das Publikum liebt …

Gibt es bestimmte Szenen oder Momente im Film, die Ihnen besonders wichtig sind oder auf die Sie besonders stolz sind?
Die Anfangsszene zwischen Mutter und Sohn ist das Programm: du musst besser sein als die anderen.

Sie schreiben auch «Der gute Bulle». Wann können wir mit einer Premiere des Filmes „Heaven Can Wait“ mit Armin Rohde hoffen und sind weitere Folgen geplant?

«Der gute Bulle» lief bereits als Premiere auf arte und kommt im November im ZDF-Hauptprogramm. Ob die Reihe fortgesetzt wird, ist noch nicht entschieden.

Vielen Dank!

«Die Polizistin und die Sprache des Todes» ist bereits in der ZDFmediathek verfügbar. Am Montagabend läuft der Spielfilm auch um 20.15 Uhr im ZDF.
30.09.2024 12:40 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/155164