Die Zeiten von US-Serien im deutschen Free-TV scheinen vorbei. Für «Seattle Firefighters» ging es nach der schwachen sechsten Staffel nochmal bergab.
Im Zusammenhang mit der US-Serie «Seattle Firefighters» konstatierte Quotenmeter bereits im vergangenen Herbst, dass Ergebnisse von Fiction nicht besser werden, was unter anderem an langen Werbepausen und dem kostenpflichtigen Aufschlag bei Fernsehen in HD liegt. Die sechste Staffel generierte bei ProSieben im Schnitt 0,68 Millionen Zuschauer und 2,9 Prozent. Bei den für die Werbewirtschaft wichtigen Zuschauern wurden 0,33 Millionen gemessen, der Marktanteil wurde auf 6,5 Prozent beziffert.
Aufgrund der Autoren- und Schauspieler-Streiks fiel die siebte Runde des «Grey’s Anatomy»-Ableger mit nur zehn Folgen deutlich kürzer aus als gewohnt. Der Startschuss erfolgte am 8. Juli um 21:12 Uhr vor 0,70 Millionen Zuschauer, die für 3,1 Prozent Marktanteil standen. In der Zielgruppe markierte man mit 0,31 Millionen 14- bis 49-Jährigen und 7,0 Prozent ebenfalls den Bestwert der Staffel. Denn schon eine Woche später sanken die Ergebnisse massiv. Es kehrten nur 0,58 Millionen Seher, darunter 0,25 Millionen werberelevante zurück. Die Marktanteile beliefen sich auf 2,7 respektive 6,0 Prozent. Noch schlimmer lief es Ende Juli, als die Sehbeteiligung auf 0,44 Millionen fiel. Der Marktanteil krebste bei 1,9 Prozent herum. In der Zielgruppe musste sich ProSieben mit 0,16 Millionen und 3,2 Prozent begnügen.
Der August sorgte für etwas bessere Werte. Die vierte Folge kam auf 0,61 Millionen Zuschauer und 2,6 Prozent. Bei den Umworbenen standen 0,27 Millionen und 5,2 Prozent zu Buche. Eine Woche später waren zwar die Reichweiten rückläufig (0,56 Mio. ab 3 / 0,26 Mio. 14-49J.), aber die Quoten siegen auf 2,8 Prozent bei allen und 6,5 Prozent bei den unter 50-Jährigen. Am 19. August ging es wieder abwärts, denn um 21:15 Uhr blieben nur 0,49 Millionen dran, was den Marktanteil auf 2,1 Prozent drückte. In der klassischen Zielgruppe reichte es mit 0,21 Millionen Zuschauern nur für 4,6 Prozent. Die letzte August-Episode besorgte 0,57 Millionen Zuschauer und 2,6 Prozent sowie 0,27 Millionen Jüngere und 6,0 Prozent Marktanteil.
Im September bewegte sich «Seattle Firefighters» zunächst auf dem Gesamtmarkt im Senderschnitt. Mit 0,68 und 0,64 Millionen fuhr man 3,0 und 2,7 Prozent Marktanteil ein. In der Zielgruppe lange die Werte weiter auseinander. Zunächst markierte man 0,24 Millionen und 4,8 Prozent, am 9. September waren 0,31 Millionen und 6,2 Prozent drin. Das Staffelfinale enttäuschte: Es schalteten 0,52 Millionen Zuschauer ein, wovon 0,24 Millionen aus der Zielgruppe stammten. Die Marktanteile wurden auf 2,2 respektive 4,7 Prozent beziffert.
Die siebte Staffel unterbot die sechste nochmals. Im Schnitt kam ProSieben nur auf 0,58 Millionen Zuschauer, die einem Marktanteil von 2,6 Prozent entsprachen. Mit 0,25 Millionen 14- bis 49-Jährigen kam die US-Serie nicht über 5,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe hinaus. ProSieben muss sich schleunigst Gedanken über sein künftiges Programm machen, denn auch einstige Erfolgsformate wie «Young Sheldon» und «Die Simpsons» schwächeln immens. Konkurrenz-Sender RTL macht es vor, wie es gehen könnte. RTL-Programmgeschäftsführerin Inga Leschek lag zuletzt in einem ‚DWDL‘-Interview jedenfalls nicht weit von der Wahrheit entfernt: „[I]ch befürchte die Zeiten sind vorbei, in denen man eine serielle Erzählung im linearen Hauptprogramm um 20:15 Uhr mit Werbeblöcken programmieren kann und damit ausreichend hohe Reichweiten erzielt. Das entspricht nicht mehr dem Sehverhalten bei fortlaufenden Serien.“