Die Geschichte über Lyle und Erik Menendez erhält durch eine neue Doku neuen Schub, doch auch alte Lizenzware bleibt für Netflix ein großer Erfolgsfaktor.
Einen Monat nach der Veröffentlichung der Serie
«Die Geschichte von Lyle und Erik Menendez» lässt sich festhalten, dass die zweite
«Monster»-Staffel etwas weniger erfolgreich war als vor zwei Jahren die zehn Folgen um Jeffrey Dahmer. Jedoch löste die neunteilige zweite Runde ebenfalls ein großes Interesse aus. Nach zwei Wochen auf Platz eins wurde die Serie in der ersten Oktober-Woche zwar von
«Nobody Wants This» auf Rang zwei verdrängt, doch auch in der vierten Woche zählt sie noch zu den drei meistgesehenen englisch-sprachigen Serien auf Netflix – hinter der Comedy-Reihe und der neugestarteten vierten
«Outer Banks»-Staffel.
Zwischen dem 7. und 13. Oktober verzeichnete «Monsters: The Lyle and Erik Menendez Story» 68,6 Millionen Streaming-Stunden und damit mehr als jede andere Serie in diesem Zeitraum. Der erste Teil der neuen «Outer Banks»-Episoden – Netflix veröffentlichte am 10. Oktober fünf von insgesamt zehn Folgen – wurde 62,3 Millionen Stunden geschaut, sodass der deutliche kürzere Part auf 15,5 Millionen Views kommt. Für «Monsters 2», mit fast acht Stunden Laufzeit fast doppelt so lang wie die fünf «Outer Banks»-Episoden, wurde eine Abrufzahl von 8,7 Millionen errechnet. Beeindruckend ist nach wie vor auch die Performance von «Nobody Wants This». Die zehn recht kurzen Episoden haben eine Gesamtlaufzeit von vier Stunden und 25 Minuten. In der Vorwoche wurden 42,3 Millionen Sehstunden generiert, die Folge: 9,6 Millionen Views und grünes Licht für eine zweite Staffel.
Zurück zu Lyle und Erik Menendez: Denn nicht nur die fiktionalisierte Serie ist ein Erfolg für den kalifornischen Streamer. Dieser hat in weiser Voraussicht auch eine knapp zweistündige Dokumentation produzieren lassen, die am vergangenen Montag, 7. Oktober, auf der Plattform erschien. Der Blick auf die Abrufzahlen unterstützt die These, dass die verurteilten Mörder ein großes Interesse auslösen. Die Doku wurde in den ersten sieben Tagen 44,7 Millionen Stunden gestreamt und damit über 20 Millionen Stunden mehr als
«The Predator», dem zweitplatzierten Titel in den englischen Film-Charts. Zu Buche stehen somit 22,7 Millionen Views. Die Gespräche über die Menendez-Brüder dürften in den kommenden Wochen somit nicht unbedingt leiser werden.
Still und leise hat sich auch der einstige FOX-Hit
«Prison Break» zum Streaming-Hit entwickelt. Netflix erwarb die Lizenzrechte und veröffentliche alle vier Original-Staffeln plus die Comeback-Reihe aus dem Jahr 2017 vor sechs Wochen. Seither hatte die Serie, die 90 Folgen umfasst, kontinuierlich an Zugkraft gewonnen. Zeitweise besetzte «Prison Break» mit drei Staffeln drei Plätze in den Top10 der Netflix-Charts. Im Oktober hielt sich zwar nur noch die erste Staffel auf Rang zehn, für eine Serie, die fast zwei Jahrzehnte auf dem Buckel hat, ist das aber mehr als ehrenwert. Und es zeigt, dass Netflix auf das Zusammenspiel auf neuen Hits und verlässlicher Lizenzware angewiesen ist.