VOD-Charts: Champions-League-Reform trägt Früchte

DAZN vermeldet einen Beinahe-Rekord während der hohen Niederlage des FC Bayern München gegen den FC Barcelona vor zwei Wochen.

Keine Gruppenphase, mehr Mannschaften, mehr Spieltage und eine zusätzliche K.o.-Runde im Februar. Die UEFA hat sein Prestige-Produkt, die Champions League, runderneuert. Statt vier Teams in Hin- und Rückspielen in acht Gruppen antreten zu lassen, in denen der Sieger meist von Anfang an mehr oder minder klar, und in der Regel vor dem letzten Spieltag feststand, müssen die insgesamt 36 Mannschaften nun gegen sieben verschiedene Mannschaften antreten. Die Gruppen wurden in eine große Ligatabelle zusammengefasst, in der die europäischen Größen FC Bayern München und Real Madrid die Plätze 17 und 18 belegen.

In der Bundesliga befände man sich in der Abstiegsregion, das kratzt am Selbstverständnis der beiden Topteams. Durch die Neuerungen ist vielen Fans unklar, was dieses Zwischenergebnis nach vier Spieltagen wirklich wert ist. Experten prognostizierten, dass etwa zehn Punkte nötig seien, um unter den besten 24 Teams zu landen, was der Qualifikation für die K.o.-Phase entspricht. Belegt man einen der ersten acht Plätze spart man sich die Play-off-Phase - das erklärte Ziel des FC Bayern München.

Der Münchner Klub musste allerdings schon zwei Niederlagen einstecken. Besonders schmerzhaft war die 1:4-Klatsche, die man am 23. Oktober beim FC Barcelona kassierte. Das Team von Ex-Coach Hansi Flick kratzte am Selbstverständnis der Mannschaft von Vincent Kompany. Über das Spiel durfte sich der übertragende Sender DAZN freuen, der nun Zuschauerzahlen zur Partie herausgab. Die UEFA Champions League zählt zu den zuschauerstärksten Wettbewerben beim Streamingdienst, der seit rund einem Jahr Daten von der AGF ausweisen lässt.

„Auf DAZN verfolgte die Partie eine so große Menge an Zuschauerinnen und Zuschauern, dass beinahe ein neuer DAZN-Rekord aufgestellt werden konnte“, teilte das Unternehmen mit. Mit einer konvergenten Netto-Reichweite von 1,708 Millionen Zuschauer ab drei Jahren war es das zweitbeste Spiel, das DAZN seit Beginn der Messung bei der AGF vorweisen kann. Aus der Zielgruppe der 14- bis 49-jährigen Männer stammten 0,662 Millionen. Über eine Million Zuschauer wurden rein über die Streamingplattform gezählt. Auch dieser Wert entspricht der zweitmeistgeschauten Partie rein auf das Streaming bezogen. Der bisherige Rekord stammte aus dem Halbfinal-Rückspiel der vergangenen Champions-League-Saison, als der FC Bayern München ebenfalls auf spanischen Boden unterlag. Damals verlor das Team des damaligen FCB-Trainers Thomas Tuchel mit 2:1 gegen Real Madrid.

Und auch abseits der Streaming-Plattform hatte DAZN allen Grund zum Jubeln. Die TV-Übertragung auf DAZN 1 erreichte in der Spitze einen Marktanteil von 2,1 Prozent. In der senderrelevanten Zielgruppe (Männer 14-49) waren sogar 7,1 Prozent möglich. Hinzu kommen noch die Werte der Konferenz. Diese hinzugerechnet kam man sogar auf bis zu 9,1 Prozent in der Zielgruppe. Insgesamt war der 23. Oktober der zuschauerstärkste Tag in der DAZN-Historie seit Beginn der Aufzeichnung bei der AGF, so DAZN. Neben der Bayern-Niederlage sollen dazu auch die weiteren deutschen Vertreter beigetragen habe. Am frühen Abend gastierte Leverkusen bei Stade Brest. Parallel zu Bayern München spielte RB Leipzig gegen den FC Liverpool.

FC Bayern führt auch in der Bundesliga zu Top-Werten
DAZN führt den Erfolg auf den neuen Modus in der Champions League zurück. Gleichzeitig schien das Interesse am FC Bayern München Anfang Oktober aber auch ganz grundsätzlich sehr hoch gewesen zu sein. So sei der Bundesliga-Sonntag am 6. Spieltag der zweitstärkste DAZN-Tag hinsichtlich der erzielten Quoten in dieser Saison gewesen, und der stärkste in der Bundesliga. An jenem Sonntag gastierte der FC Bayern München bei Eintracht Frankfurt. Das Spiel endete spektakulär 3:3-Unentschieden durch ein Tor von Omar Marmoush in der Nachspielzeit. Die Partie erreichte eine konvergente Netto-Reichweite von 1,421 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern ab drei Jahren. Davon gehören 0,539 Millionen Zuschauer zur wichtigen Zielgruppe der Männer zwischen 14 und 49 Jahren. Allein auf dem linearen Sender DAZN 1 lag der Marktanteil (Männer 14-49) in der Spitze in der zweiten Halbzeit bei 5,0 Prozent.

Zum starken Bundesliga-Sonntag trugen außerdem die Partien um Stuttgart gegen Hoffenheim und Heidenheim gegen Leipzig bei. Die Partie der Stuttgarter erzielte eine konvergente Netto-Reichweite von 0,688 Millionen Zuschauern ab drei Jahren. Während der Partie der Heidenheimer wurden 0,401 Millionen Zuschauer registriert. Anders als bei der klassischen linearen Messung von DAZN 1 erfassen Streaming-Messungen derzeit nur die Nutzung pro Gerät und berücksichtigen kein Co-Viewing. Das bedeutet, dass zusätzliche Personen, die am selben Gerät mitsehen, insbesondere auf großen Bildschirmen, aktuell nicht mitgezählt werden.
08.11.2024 12:30 Uhr  •  Veit-Luca Roth Kurz-URL: qmde.de/156310