Der Storytelling-Podcast von NDR Kultur beleuchtet die Anfänge der Beatles als nicht besonders gute Rock-'n'-Roll-Tanzkappelle.
In zehn Tagen erscheint auf Disney+ die von Hollywood-Regisseur produzierte Dokumentation «Beatles '64», die den popkulturellen Einfluss der britischen Band auf die USA aufzeigt (
Quotenmeter berichtete). Auch der NDR hat nun ein Projekt über John Lennon, Paul McCartney, George Harrison und Ringo Starr gestartet, das einen anderen Charakter hat. Statt der Beatlemania geht es in dem Storytelling-Podcast
«Becoming The Beatles - die Hamburger Jahre» um die Anfangsjahre, die die Band in Hamburg verbrachte. Die Geschichte beginnt am 17. August 1960. Mitten in der Nacht kommen die Beatles auf dem Hamburger Kiez an.
Alle sechs Folgen des Podcasts stehen ab sofort in der ARD Audiothek zur Verfügung und werden zudem im Radio auf NDR Kultur ab dem 20. November immer mittwochs um 23:00 Uhr gesendet, ab 21. November auch auf NDR 90,3. Host des sechsteiligen Podcasts ist NDR-Redakteur Ocke Bandixen, der mit Freunden und Weggefährten der Band spricht, wie beispielsweise mit dem Musiker und Grafiker Klaus Voormann, der bei den ersten Auftritten der Band dabei war und seitdem mit den Beatles befreundet ist. Die Recherche führt auch nach Liverpool, wo Bandixen John Lennons Halbschwester Julia Baird trifft und eine persönliche Beatles-Tour von Barry Chang bekommt. Chang war bei den allerersten Auftritten der jungen Beatles in ihrer Heimatstadt dabei und ist mit ihnen damals nach Hamburg gekommen, in jenem Sommer 1960.
Auch die Beatles-Mitglieder selbst kommen in Archiv-O-Tönen zu Wort. So bestellt George Harrison auf Deutsch ein Rundstück und eine Tasse Tee. John Lennon spricht offen über Aufputschmittel, ohne die sie es damals nicht geschafft hätten. Und Paul McCartney erzählt unverblümt von ersten Freundinnen auf dem Kiez. Mit der Hamburger Beatles-Expertin Stefanie Hempel geht es nochmal in die Kiez-Clubs von damals - das Indra, den Kaiserkeller, das Top Ten. Weil es aus der Hamburger Zeit der Beatles nur eine einzige Club-Aufnahme in sehr schlechter Tonqualität gibt, bekam die junge Berliner Band 'Kicker Dibs' den Auftrag, einen Soundtrack im Stil der frühen Beatles zu komponieren
„Man darf sich da keine Illusion machen. Als die Band seinerzeit nach Hamburg kam, war sie eine Rock-'n'-Roll-Tanzkappelle, wie man sie zum Beispiel für Hochzeiten buchte. Nicht besonders gut. Das Engagement war eher ein Zufall - für ihren Manager waren sie dritte Wahl, für andere Musiker eine Gurkentruppe", so Bandixen.