Führt man sich die Zuschauerresonanzen vom
«Sommerhaus der Stars» zu Gemüte, ergibt sich tatsächlich kein ganz einfach zu lesendes Gesamtbild. Denn während die Reichweiten im linearen TV klar rückläufig sind und ein abflauendes Publikumsinteresse suggerieren könnten, stieg die Nutzung on Demand bei RTL+ weiter an – dort gehört die Trash-Produktion zu den meistgeklickten Inhalten. Ob dieser Streaming-Anstieg die Differenz zur Hochphase des Formats, in der deutlich über 20 Prozent Marktanteil drin war, vollständig kompensieren kann, gehört jedoch ebenso in Frage gestellt - die Wahrheit liegt daher vermutlich mal wieder irgendwo in der Mitte.
Abgezeichnet hat sich der Abfall im Linearen jedenfalls bereits zu Beginn der zu Ende gegangenen Staffel. Mit 10,4 Prozent, die schließlich noch auf 12,1 Prozent und 0,49 Millionen nachgewichtet wurden, ergab sich der schwächste Auftakt ever. Auch insgesamt war man mit 5,9 Prozent zu 1,21 Millionen Einschaltenden schwach auf der Brust. Doch es sollte noch weiter bergab gehen: Schon in der zweiten Woche zeigte die Resonanz im Angesicht von durchwachsenen 9,3 Prozent weiter nach unten – es waren nur noch 0,43 Millionen Werberelevante zugegen. Die beiden Folgewochen konnte sich immerhin wieder in den Zweistelligen Marktanteils-Bereich (10,8 & 10,3 Prozent) retten.
Einen erneuten (linearen) Tiefschlag setzte es dann aber am Dienstag, 15. Oktober, als die Dimensionen mit 8,5 Prozent zu 0,42 Millionen 14-49-Jährigen richtig besorgniserregend ausfielen – ein solch deutlicher Bruch deutet möglicherweise doch auf einige konzeptionelle Schwachstellen hin, auf die wir im Fazit zurückkommen werden. In den weiteren 3 Wochen wurde schließlich unter Beweis gestellt, dass auch im linearen Fernsehen durchaus noch Luft nach oben besteht, die ausgespielt werden könnte: Zunächst ging es auf recht solide 11,8 hoch, ehe die Wochen danach immerhin noch 10,6 sowie 10,2 Prozent gehalten werden konnten, wobei sich im Zusammenhang mit zweitgenanntem Wert sogar ein vorläufiger Staffel-Bestwert von 0,60 Millionen Einschaltenden herauskristallisierte. Auch bei den Älteren ging es zwischenzeitlich zaghaft auf immer noch vernachlässigbare 6,6 Prozent bei 1,68 Millionen hoch.
In den zwei Wochen 12. und 19. November mussten die Reality-Paare dann aber wieder einige Abschläge verkraften. Ging es zunächst noch auf durchwachsene 9,8 Prozent (0,49 Millionen) runter, setzte es folglich mit schlechten 7,8 Prozent (0,45 Millionen) einen bitteren Tiefstwert, der RTL – so der so – schon etwas ins Grübeln bringen sollte. Ein umgekehrter Wellenausschlag formierte sich hingegen nochmal zum Wiedersehen, als ein absoluter Staffel-Höhepunkt von guten 13,1 Prozent durch 0,69 Millionen Umworbene setzte.
Trotz des gelungenen Abschlusses, lässt sich nicht mehr als ein trüb durchwachsener Mittelwert von 10,4 Prozent in der wichtigen Zielgruppe bescheinigen, der trotz parallelem Streaming-Anstieg ein paar Fragezeichen zurücklässt. Die doch recht augenfälligen Wellenbewegungen in der linearen Ausstrahlung lassen auf ein grundsätzliches Interesse schließen, das eben nicht über alle Folgen und Wochen konstant gehalten wurde. Hier ließen sich theoretisch inhaltliche Längen und ein generell überstrapazierendes Aufblähen auf inzwischen 11 Sendetermine über 2 Monate ins Feld führen, die das ehemalig komprimiertere Event verwässern und zu Durchhängern beim Publikum führen könnten.