Rundschau: Network trifft Streaming

Amazon startete mit «On Call» eine Serie, die auch an «Law & Order» erinnert. Die US-Kritiker feiern die zweite «Severance»-Staffel.

«On Call» (seit 9. Januar bei Amazon)
Zwei Polizeibeamte Alex Diaz und Traci Harmon auf Streife, die auf einen neuen Funkspruch reagieren und vor Ort eintreffen, um Zwischenfälle zu klären.

The Hollywood Reporter: “Wenn man auf der Suche nach einer umfassenden und ambitionierten Erkundung der Polizeiarbeit im modernen Amerika ist - um einen Lieblingssatz von Diaz zu zitieren: „Das ist es nicht“. Wenn Sie einfach nur die Erfahrung machen wollen, mitten in einer Law & Order-Folge den Sender wechseln zu können, ohne befürchten zu müssen, zu viel von der Handlung zu verpassen, dann ist dies genau das Richtige für Sie.“



«Severance» (Staffel 2 ab 17. Januar bei AppleTV+)
In der Serie leitet Mark Scout (Adam Scott) bei Lumon Industries ein Team, das sich einem Verfahren unterzieht, bei dem die Erinnerungen an ihr jeweiliges Arbeits- und Privatleben operativ voneinander getrennt werden. Dieses gewagte Experiment der Work-Life-Balance gerät ins Wanken, als langsam ein Geheimnis ans Licht kommt, welches Mark dazu zwingt, sich mit der wahren Natur seiner Arbeit auseinanderzusetzen ... und mit sich selbst. In der zweiten Staffel treffen Mark und seine Freunde die Folgen ihrer Aktionen in Staffel 1 mit voller Wucht und sie geraten in immer größere Schwierigkeiten.

Variety: “Die Besetzung hat diesmal noch mehr zu bieten, denn von Bob Balaban über Alia Shawkat bis hin zu Gwendoline Christie sind alle mit von der Partie - oder besser gesagt: bei der Music Dance Experience. Am merkwürdigsten ist, dass die jüngste Managerin im abgetrennten Stockwerk, Miss Huang (Sarah Bock), buchstäblich ein Kind ist; auf die Frage, warum, antwortet sie: „Weil ich in einer bestimmten Zeit geboren wurde“. Die neuen Gesichter sind willkommen, aber es sind die Hauptfiguren, die an Tiefe gewinnen“



«American Primeval» (seit 9. Januar bei Netflix)
Eine Mutter und ihr Sohn fliehen vor ihrer Vergangenheit und gründen mit anderen in der rauen Landschaft des amerikanischen Westens eine Gemeinschaft.

The Hollywood Reporter: “Wie DeHaans Darstellung tendiert alles in American Primeval zum Elend und, ja, zur Brutalität. Das Finale ist entweder eine kraftvolle Bestätigung dessen, was zuvor geschah, wenn man sich darauf eingelassen hat, oder eine lächerliche und völlig vorhersehbare Wiederholung von allem, was zuvor geschah.“



«Nachts im Paradies» (seit 8. Januar bei Magenta TV)
Die Serie ist ein Labyrinth. Eine nächtliche Großstadt voller Irrwege, durch die Taxifahrer Vincent und seine 18-jährige Tochter Joni driften – auf der Suche nach Nähe, alten und neuen Träumen, irgendeinem Ausweg aus der Hölle des Spätkapitalismus.

Süddeutsche Zeitung: “Denn hinter der Fassade dieser oberflächenverliebten Dystopie gibt es durchaus Raum für Tiefgang. Die Affäre des schwulen LKA-Beamten mit der Transperson Ursli etwa oder Kritik an Boulevardmedien, Spätkapitalismus, Immobilienspekulation. Wenn am Ende aber doch nur das krassere Bild noch krasserer Konflikte beschworen und jeder Satz aufgesagt statt ausgesprochen wird, gerät beides zur Pose.“



«Shifting Gears» (seit 8. Januar bei ABC)
In der Serie spielt Tim Allen Matt, den sturen, verwitweten Besitzer eines Oldtimer-Restaurierungsgeschäfts. Als Matts entfremdete Tochter (Kat Dennings) und ihre Kinder in sein Haus einziehen, beginnt die eigentliche Restaurierung.

Variety: “Matt ist eher ein liebenswerter Sonderling, der zu Wutausbrüchen über die heutige Jugend neigt, wenn es um die Schulsituation geht, die sich aber bald in gegenseitigem Verständnis auflösen. Matts Gereiztheit ist überzeugender im Zusammenhang mit seiner Beziehung zu Riley, zwei hartgesottenen Menschen, die vor kurzem ihren langjährigen Puffer in Matts verstorbener Frau verloren haben.“

10.01.2025 12:33 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/157851