Die Kritiker «Jericho»

Story
Jake ist zum Besuch bei seiner Familie in dem abgelegenem Ort Jericho, nahe Denver, als plötzlich etwas passiert, was die Welt für immer verändern könnte.

Geschockt müssen die Bewohner von Jericho mit ansehen, wie die Wolke einer Atomexplosion aus Denver hochsteigt. Die Telefonleitungen sind tot, Radio- und Fernsehsignale verschwunden.

Panik bricht aus, was ist nun zu tun? Ein Schulbus ist von einem Ausflug noch immer nicht zurückgekehrt. Jake, der nach einem Streit mit seinem Vater Jericho verlassen wollte, scheint verschwunden.

Die Einwohner von Jericho hoffen noch auf eine einmalige Bombe, bis sie erfahren, dass auch in Atlanta eine Bombe explodiert sein soll. Was ist passiert? Befindet sich Amerika mitten in einem atomaren Krieg? Existiert überhaupt noch Leben außerhalb von Jericho?

Darsteller
Skeet Ulrich («Miracles») als Jake Green
Ashley Scott («Dark Angel», «S.W.A.T.») als Emily Sullivan
Sprague Grayden («Six Feet Under») als Heather Lisinski
Kenneth Mitchell («The Unit») als Eric Green
Lennie James («Sahara») als Robert Hawkins
Michael Gaston («The Guardian») als Gray Anderson
Erik Knudsen («SAW II») als Dale Turner
Gerald McRaney («Deadwood») als Mayor Green
Pamela Reed («Glory Days») als Gail Green
Brad Beyer («Third Watch») als Stanley Richmond
Shoshannah Stern («Weeds ») als Bonnie Richmond

Kritik
«Jericho» startet mit den obligatorischen Einführungsszenen, die den Hauptcharakter Jake, seine Familie, einige Nebencharaktere als auch den Ort selbst vorstellen. Dabei haben sich die Produzenten aber erfrischend kurz gehalten und für den Anfang einmal wirklich nur das Wichtigste gezeigt.

Nach zehn verstrichenen Minuten erfolgt dann die Explosion. Die Szenen, in der die Wolke gezeigt wird, sind zwar relativ schön anzusehen, allerdings wurden da einige Chancen grundlos vergeben. Die Wolke wird nur aus weiter Entfernung gezeigt, es gibt keinen Sound, man sieht keine Druckwelle. Natürlich macht das Storytechnisch schon Sinn, immerhin explodiert die Bombe in Denver und nicht direkt in Jericho, trotzdem wäre es nicht schlecht gewesen, wenn man aus den Szenen etwas mehr gemacht hätte.

Die Charaktere bleiben alle relativ farblos, selbst Jake ist nicht wirklich einzuschätzen und am Ende des Piloten wird niemand sagen können, dass er genau wegen diesem oder jenem Charakter wieder einschalten würde.

Die Stimmung nach der Explosion wurde recht gut dargestellt, nur fragt man sich, warum die ganze Bevölkerung von Jericho zur Tankstelle fährt und sich dort um den Benzin prügelt, anstatt in den Lebensmittelmarkt zu gehen um sich dort die letzten Reste zu holen.

Das Erzähltempo von «Jericho» ist im Großen und Ganzen in Ordnung, allerdings würde es der Serie ebenfalls nicht schaden, etwas mehr durchgehende Spannung einzubauen. In der Pilotfolge scheint es, als würde einige Zeit hin auf etwas Spannendes hin gearbeitet zu werden, das aber dann doch nie erreicht wird. Viele der Szenen wirken wie „gut gemeint aber nicht ganz geschafft“.

«Jericho» ist, nichts desto trotz, eine gut gemachte Drama-Serie, die allerdings noch nicht ganz perfekt ist. Nun stellt sich die Frage, ob die Autoren es schaffen, die Charaktere interessanter und die Story etwas spannender zu machen.

Die amerikanische Serie «Jericho» startet im Herbst bei CBS und wird mittwochs um 20.00 Uhr ausgestrahlt.
07.08.2006 12:37 Uhr  •  Stefan Bauer Kurz-URL: qmde.de/15819