Auch Sky macht Doku-Serie zum Germanwings-Absturz

Sky verspricht eine kritische Auseinandersetzung mit dem allgemeingültigen Narrativ zur Absturzursache.

Nachdem bereits die ARD eine Doku-Serie zum zehnten Jahrestag Absturz des Germanwings-Flugs 9525 in den französischen Alpen angekündigt hatte (Quotenmeter berichtete), plant auch Pay-TV-Sender Sky eine dreiteilige Doku zu dem Fall. Die Serie «Germanwings – Was geschah an Bord von Flug 9525?» arbeitet die Geschehnisse vom 24. März 2015 noch einmal akribisch auf. Dabei werde deutlich, dass zehn Jahre nach dem Absturz weiter viele Fragen offen sind. Zu sehen ist die Sky Original Doku-Serie ab dem 14. März auf dem Streamingdienst WOW abrufbar und wird am Abend ab 20:15 Uhr auf Sky Documentaries linear gesendet.

In der Produktion von The Thursday Company, die mit Sky Studios zusammenarbeitete, kommen Hinterbliebene wie Frank Noack, der bei dem Unglück seine Tochter verlor, Emine Celik, deren Schwester an Bord war, und Klaus Radner, dessen Tochter, Schwiegersohn und Enkelkind beim Absturz ums Leben kamen, zu Wort. Außerdem äußern sich der renommierte Flugsicherheitsexperte Simon Hradecky, Opfer-Anwalt Elmar Giemulla, die Luftfahrtjournalisten Andreas Spaeth und Nicola Clark, der A320-Pilot Vincent Ruiz sowie Psychiater Prof. Dr. Thomas Bronisch. Vor allem Hradeckys Äußerungen, wonach er eine technische Erklärung liefert, wie der Absturz hätte passieren können, macht deutlich, dass weiter viele Fragen offen sind.

Die technischen Hinweise werfen die Frage auf, was an Bord wirklich passiert sein könnte. Nur eine neue, auf den offiziellen Daten des Voice Recorders und Datenschreibers basierende Untersuchung, könnte seine Theorie widerlegen oder bestätigen. Diese Daten werden aber bis heute von der französischen Flugsicherheitsbehörde zurückgehalten - obwohl die Angehörigen der Opfer schon lange den Wunsch nach einer Wiederaufnahme der Unfallermittlungen äußern.

„Der Absturz der Germanwings Maschine im März 2015 gehört zu den verheerendsten Katastrophen der deutschen Luftfahrtgeschichte. Die dreiteilige Serie «Germanwings – Was geschah an Bord von Flug 9525?» ist eine weitere Sky Original Doku über ein Ereignis, das sich ins kollektive Gedächtnis gebrannt hat. Dabei heben wir uns deutlich von der bisherigen Berichterstattung ab. Noch nie hat sich eine Dokumentation kritisch mit dem allgemeingültigen Narrativ zur Absturzursache auseinandergesetzt und sich dezidiert den vielen offenen Fragen zum Unfallhergang gestellt. Auch die Angehörigen der Opfer bekommen dabei mit ihrem Wunsch nach lückenloser Aufklärung eine gewichtige Stimme“, verspricht Felix Kempter, der gemeinsam mit Christian Asanger als Executive Producer für Sky Deutschland sowie Vesna Cudic für Sky Studios fungierte. Nils Bökamp ist Produzent.

Regisseur Thomas Rogers erklärt: „Viele von uns werden nie vergessen, wo wir waren, als wir am 23. März 2015 zum ersten Mal vom Absturz des Germanwings-Flugs 9525 erfuhren. Als Nils Bökamp und ich begannen, für eine Dokumentation über Germanwings zu recherchieren, wollten wir eine Vielzahl von Perspektiven auf das Ereignis aufzeigen – darunter die Journalisten und Ermittler, die an dem Absturz arbeiteten, die Familien der Opfer, Psychiater und Einwohner von Le Vernet, wo das Flugzeug abstürzte. Im Laufe unserer Recherchen stellten wir fest, dass einige Angehörige überraschende Vorwürfe gegen die Ergebnisse der Untersuchung hatten und dass es weitaus mehr berechtigte Fragen zum Absturz und zu Andreas Lubitz gab, als wir erwartet hatten.“
23.01.2025 10:56 Uhr  •  Veit-Luca Roth Kurz-URL: qmde.de/158246