Filme des Grauens: «Coffee & Kareem»

Selbst Ed Helms, Betty Gilpin, Taraji P. Henson und Terrence Little Gardenhigh machten daraus kein gutes Kino.

Netflix hat mit «Coffee & Kareem» (2020) versucht, die klassische „Buddy-Cop“-Komödie neu zu erfinden – leider mit mäßigem Erfolg. Regie führte Michael Dowse, der auf ein Drehbuch von Shane Mack zurückgriff. Was als turbulente Action-Komödie gedacht war, entpuppte sich als misslungener Mix aus kinderfreundlicher Prämisse und erwachsenen Gags, die einfach nicht zünden wollen.

Die Geschichte beginnt mit dem tollpatschigen Detroiter Polizisten James Coffee (gespielt von Ed Helms), der sich gerade über seine neue Beziehung zu Vanessa Manning (Taraji P. Henson) freut. Doch Vanessas zwölfjähriger Sohn Kareem (Terrence Little Gardenhigh) sieht das weniger entspannt und schmiedet Pläne, den neuen Freund seiner Mutter zu vertreiben. Um Coffee loszuwerden, versucht Kareem, den kriminellen Orlando Johnson (RonReaco Lee) anzuheuern. Doch als er in eine Mordermittlung stolpert und ein Netz aus Drogengeschäften und korrupten Polizisten aufdeckt, wird seine Familie zum Ziel krimineller Machenschaften. Schließlich müssen sich Coffee und Kareem widerwillig zusammentun, um ihre eigene Haut zu retten und Vanessas Leben zu schützen.

Der vermeintlich spannende Plot wird durch eine flache Umsetzung enttäuscht. Während Coffee und Kareem quer durch Detroit gejagt werden, wird schnell klar: Hier passt wenig zusammen. Die Enthüllung, dass Detective Watts (Betty Gilpin) und Captain Hill (David Alan Grier) die korrupten Cops sind, überrascht kaum, und die Action-Sequenzen wirken klischeehaft. Die finale Konfrontation endet – wie sollte es anders sein – in einer überzogenen Schießerei, die eher die Geduld der Zuschauer als ihre Nerven strapaziert.

Die Besetzung ist eigentlich vielversprechend. Ed Helms, bekannt aus «The Hangover», schafft es jedoch nicht, seinem Charakter Tiefe zu verleihen. Taraji P. Henson («Empire») bleibt als hilflose Entführte blass, und Betty Gilpin («GLOW») als korrupte Detective Watts wirkt wie eine Karikatur. Lediglich Terrence Little Gardenhigh (Henry Danger» bringt als vorlauter Kareem etwas Schwung in die Sache, auch wenn seine Rolle vor allem aus peinlichen Sprüchen besteht.

Die Kombination aus kindgerechter Grundidee und erwachsenen Witzen ist der zentrale Kritikpunkt. Auf Rotten Tomatoes hält der Film eine Bewertung von 21 Prozent, basierend auf 71 Kritiken. Das Fazit der Seite: „Ein ungeschickter Mix aus kinderfreundlicher Prämisse und durchweg erwachsenem Humor – «Coffee & Kareem» ist eine sonderbar unlustige Komödie.“ Auch Metacritic zeigt mit einem Score von 35/100, dass „generell ungünstige Kritiken“ den Film prägten.

Die Konsequenzen? «Coffee & Kareem» blieb weit hinter den Erwartungen zurück und konnte auch das Publikum nicht überzeugen. Der Film verschwand schnell in der Netflix-Bibliothek und wurde kaum beachtet. Für die Beteiligten blieb dies ohne größere Folgen; weder Helms noch Henson haben durch den Flop spürbare Karriereeinbrüche erlitten. Allerdings bleibt der Film als warnendes Beispiel, wie wichtig ein durchdachtes Drehbuch ist – und dass nicht jede Kombination aus kindlicher Unschuld und erwachsenen Themen funktioniert. Die Presse ließ ebenfalls kein gutes Haar an dem Film. Nick Allen von RogerEbert.com schrieb: „Der Film ist so verworren, dass selbst eine Pause- und Zurückspulen-Funktion nicht helfen würde, ihn zu verstehen.“ Auch The Guardian spottete: „Eine Komödie, die niemand wollte und niemand braucht.“ Für alle, die auf gute Unterhaltung hoffen, heißt es wohl: Lieber einen anderen Film wählen.
15.02.2025 12:33 Uhr  •  Sebastian Schmitt Kurz-URL: qmde.de/158552