Stanišic-Bestseller «Herkunft» wird verfilmt

Soleen Yusef verfilmt die Geschichte von Saša Stanišic mit Anke Engelke und Bjarne Mädel in den Hauptrollen. Dieses und weitere prominente Projekte erhielten Förderungen von der Film- und Medienstiftung NRW.

Die Film- und Medienstiftung NRW hat in ihrer ersten Sitzung des Jahres insgesamt 8,35 Millionen Euro an Fördergeldern an 29 Projekte vergeben. Die höchste Förderung in Höhe von 1,3 Millionen Euro erhielt die btf-Produktion «All Heros are Bastards», die für die ARD gedreht wird. Esra und Patrick Phul von Picture Me Rollin aus Köln Porz drehen gemeinsam mit dem Kölner Produktionsunternehmen die Superhero-Action-Serie, in der sich die Bewohner eines Migrantenviertels mit übernatürlichen Kräften gegen ihre Unterdrückung wehren.

Jeweils 900.000 Euro erhielten die Serien «The Comeback» (Network Movie), in der Bill Kaulitz die Hauptrolle spielt, sowie «Westend Girl», die zuletzt auch vom Medienboard Berlin-Brandenburg (MBB) mit 400.000 Euro Fördergeld bedacht wurde. «The Comeback» ist für das ZDF vorgesehen und handelt vom ehemaligen Teenieschwarm Flo, der anlässlich des 20-jährigen Jubiläums seiner in Vergessenheit geratenen Band ein Comeback wagen will. Das Problem: Die Band ist ziemlich zerstritten und die Frage: Wen soll das heute noch interessieren? In «Westend Girl» bricht Paulas Welt zusammen, als ihre Eltern wegen des Verdachts, den größten Kokain-Ring der Stadt zu betreiben, verhaftet werden. Darüber hinaus führt Annette Frier den Cast des WDR-SWR-Films «Für Euch» an, die von MadeFor Film produziert wird und Förderung in Höhe von 830.000 Euro erhalten hat. Der Film erzählt nach der Autobiografie von Iris Sayram die Geschichte des Aufwachsens einer jungen Frau unter extremer Armut im Köln der 80er. Das Drehbuch adaptierte Elke Rössler, Milena Aboyan führt Regie.

Im Kinobereich förderte die Film- und Medienstiftung NRW unter anderem die UFA-Fiction-Produktion «Herkunft», die mit Anke Engelke, Bjarne Mädel und Nina Kunzendorf besetzt ist. 850.000 Euro wurden vergeben. Der Film basiert auf der gleichnamigen Romanvorlage von Saša Stanišic und wurde von Senad Halilbašic verfasst. Regisseurin Soleen Yusef inszeniert die Tragikomödie über Erinnerung, das Geschichtenerzählen, die Unmöglichkeit des Ankommens und den ersten Zufall unserer Biografie – unsere Herkunft. Ebenfalls 850.000 Euro gingen an «Morgen Mehr» (Weydemann Bros.), in dem Christoph Maria Herbst, Nilam Farooq und Ella Lee zum Cast gehören. Felix Stienz schrieb gemeinsam mit Stefanie Ren und Tobias Kerber das Drehbuch nach dem gleichnamigen Roman von Tilman Rammstedt und führt auch Regie.

Eine Übersicht über die weiteren Förderungen finden Sie auf der nächsten Seite.

Weitere Förderungen in der Übersicht:


«Superbusen» (500.000 Euro)
Produktion: Wüste Film West, Köln
Koproduktion: ROW Pictures, Sachsen; Wüste Film, Hamburg
Verleih: Alamode
Sender: RBB, WDR, MDR
Regie: Constanze Klaue
Buch: Constanze Klaue, Anna Brüggemann nach dem gleichnamigen Roman von Paula Irmschler
Cast: Alli Neumann, Bayan Layla, Fritzi Haberlandt, Johannes Scheidweiler
Gisela landet mit Anfang 20 unfreiwillig in Chemnitz. Mit Jana, Fred und Meryam gründet sie die Band Superbusen und tourt quer durch Deutschland. Sehnsuchtsort Köln.

«Malibu» (450.000 Euro)
Produktion: Lutzfilm, Köln
Verleih: Salzgeber
Sender: WDR, Arte
Regie, Buch: Philipp Lutz, Duc-Thi Bui
Cast: Annette Frier, Jeremias Meyer
"Malibu" ist die Geschichte der beiden 17-jährigen Jugendlichen Jonas und David, die durch einen gemeinsamen Schicksalsschlag engste Freunde werden. So eng, dass nur noch Liebe dazwischen passt.

«Die Berufung» (250.000 Euro)
Produktion: Odeon Fiction, München
Verleih: Majestic Filmverleih
Sender: Arte
Regie: Andreas Prochaska
Buch: Daniela Baumgärtl, Johannes Betz
Cast: Florian David Fitz, Maren Eggert, Godehard Giese, Ina Weisse
Richter Jan-Robert von Renesse aus NRW kämpft Anfang der 2000er gegen das eigene Justizsystem für die Rechte von Holocaust-Überlebenden. Beruhend auf der wahren Geschichte von Jan-Robert von Renesse.

«Frau Winkler verlässt das Haus» (200.000 Euro)
Produktion: Zeitsprung Pictures, Köln
Verleih: Wild Bunch Germany
Sender: BR, Arte, NDR
Regie, Buch: Doris Dörrie
Cast: Inge Maux, Laura Tonke, Josef Ellers, Eugene Boateng, Nilam Farooq
Als Emi mit der Pflege ihrer Mutter vollkommen überfordert ist, setzt sie ihr einen Pflegeroboter vor die Nase. Aus der anfänglichen Ablehnung entsteht so etwas wie Freundschaft.


Dokumentarfilm
«12 Notizen» (360.000 Euro)
Produktion: BUSSE Film, Düsseldorf
Koproduktion: Corinna Belz Filmproduktion, Köln
Regie, Buch: Corinna Belz, Laurentia Genske
Protagonist:innen: Kinder und Lehrer der Maus-Klasse der Gemeinschaftsschule Sandstraße in Duisburg
In der sogenannten 'Brennpunkt'-Grundschule in Duisburg-Marxloh leisten Kinder und Lehrkräfte Außergewöhnliches – mit klassischer Musik.

«Schwarze Schwester Angela Black Power in der DDR» (170.000 Euro)
Produktion: Florianfilm, Köln
Koproduktion: Dare Pictures, London; Ls Lutta, USA
Verleih: Mindjazz Pictures
Sender: ZDF, Arte
Regie, Buch: Jascha Hannover, Katharina Warda
Protagonist:innen: Angela Davis, Jarvis Tyner, Patrice Partous, Peggy Piesche, Astrid Landero
In den 1970er Jahren entfacht in der DDR eine begeisterte Solidaritätsbewegung für die inhaftierte schwarze US-Bürgerrechtlerin Angela Davis. Dieses spektakuläre Archiv zeigt eine kaum bekannte Seite der DDR, die auch das heutige Ostdeutschland beleuchtet.

«Biermann» (100.000 Euro)
Produktion: Zeitsprung Pictures, Köln
Koproduktion: Instant Film, Berlin
Regie: Jens Meurer
Buch: Dirk Kämper, Jens Meurer, Pamela Biermann
Protagonist:innen: Wolf Biermann, Joan Baez, Alligatoh, Helge Schneider
Portrait des deutsch-deutschen Liedermachers und Intellektuellen Wolf Biermann, dessen berühmtes Kölner Konzert 1976 deutsche Geschichte schrieb.

Drehbuchförderung
«Invasive Arten» (20.000 Euro)
Regie, Buch: Alejandro Mathé
Produktion: Color Of May, Köln
In der schwarzhumorigen Satire nehmen die Vorbereitungen des Heiligabend-Dinners einer reichen deutschen Familie auf Ibiza eine chaotische Wendung, als ihre Angestellten beginnen, den Status quo in Frage zu stellen. Das Projekt wird Alejandro Mathés Debütspielfilm.

«Fake it or Leave» (20.000 Euro)
Regie, Buch: Ali Soozandeh
Die 17-jährige afghanische Flüchtlingsfrau Sana lebt in Teheran, als sie einen Ausweisungsbescheid erhält. Der Film erzählt von jungen Menschen, die im System scheitern und gezwungen sind, illegale Wege einzuschlagen, um sich ein Leben in Würde zu sichern.

«Der Lappen» (20.000 Euro)
Regie, Buch: Yasemin Samdereli, Nesrin Samdereli
Eine Feel-Good Komödie über die türkische Hausfrau, Mutter und Arbeiterin Fidan, die in den 1980er Jahren im Ruhrpott ihren Führerschein machen will. Doch ihr widerspenstiger Ehemann, die fremde Sprache, die komplexen Regeln der Straßenverkehrsordnung und in erster Linie eigene Selbstzweifel stehen ihr im Weg.

Vorbereitungsförderung
«Die Unbeugsamen 3» (44.500 Euro)
Regie, Buch: Torsten Körner
Produktion: Broadview TV, Köln
Im Abschluss der Trilogie stehen Politikerinnen mit migrantischer Geschichte und ihre vielfachen Kämpfe im Mittelpunkt.

«Es ist immer noch heute» (40.000 Euro)
Regie: Bruno Manguen Sapiña
Buch: Bruno Manguen Sapiña; Alexander Paukner
Produktion: Wunderfein, Burscheid
Im Streit tötet eine junge Mutter ihren Mann. Eine bewegende Geschichte über Trauma, Heilung und die eigene Identität. "Es ist immer noch heute" wird Manguens Spielfilmdebüt.

Verleihförderung
«Köln 75» (80.000 Euro)
Verleih: Alamode, München
Kinostart: 13. März 2025

«Das Licht» (60.000 Euro)
Verleih: X Verleih, Berlin
Kinostart: 20. März 2025

«Memory Wars» (40.000 Euro)
Verleih: mindjazz pictures, Köln
Kinostart: 15. Mai 2025

«Der Tod wird kommen / La Mort Viendra» (30.000 Euro)
Verleih: W-Film Distribution, Köln
Kinostart: 8. Mai 2025

«Transamazonia» (30.000 Euro)
Verleih: Pandora Film Medien, Aschaffenburg
Kinostart: 1. Mai 2025

«Ich will alles. Hildegard Knef» (25.000 Euro)
Verleih: Piffl Medien, Berlin
Kinostart: 3. April 2025

«Stasi FC» (25.000 Euro)
Verleih: SquareOne Media, Garching bei München
Kinostart: 27. März 2025

«Kein Tier. So Wild.» (20.000 Euro)
Verleih: Port au Prince Pictures, Berlin
Kinostart: 8. Mai 2025

Kinoförderung
WOKI – Dein Kino! Bonn – 100.000 Euro
Lichtwerk im Ravensberger Park, Bielefeld – 78.000 Euro
Kinderkinoförderabspielring Westfalen-Lippe 2025 – 53.540 Euro
06.02.2025 15:48 Uhr  •  Veit-Luca Roth Kurz-URL: qmde.de/158650