Wird der Wahlkampf jetzt anders?

In knapp zwei Wochen wählen die wahlberechtigten Bürger in Deutschland einen neuen Bundestag. Die Politiker gehen neue Wege in den Medien.

Als Gerhard Schröder im September 1998 den Polit-Dino Helmut Kohl abserviert hatte, nahm der Politiker im Februar 1999 in Münster neben Thomas Gottschalk sowie Heidi Klum, Harald Schmidt, Helmut Dietl und Veronica Ferres bei «Wetten, dass..?» Platz. Mit Angela Merkel waren solche Spielchen nicht zu machen, die Bundeskanzlerin hielt sich meist fern von Unterhaltungs-Kameras.

Für den Wahlkampf nutzte die Bundeskanzlerin fortan auch nur noch ein Fernsehduell, das auf gleich vier Fernsehsendern ausgestrahlt wurde. Seit Merkel kein Amt mehr anstrebt, sind auch die konzeptionellen Ansprüche anders. Sowohl Das Erste/ZDF sowie RTL/ntv und ProSieben/Sat.1/Kabel Eins sendeten ein Triell. In diesem Jahr möchten die öffentlich-rechtlichen Sender nur Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Herausforderer Friedrich Merz (CDU) einladen. Bei RTL dürfen auch Vizekanzler Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) und Alice Weidel (AfD) mitreden.

Veit-Luca Roth und Fabian Riedner freuen sich auf die Aufeinandertreffen der Spitzenkandidaten. Gleichzeitig wünschen sie sich, dass sich die Moderatoren nicht von den Politikern auf der Nase herumtanzen lassen. Schon oft wichen die Befragten in solchen Duellen aus. Ein weiteres wichtiges Detail ist Wahlkampf via Streaming-Plattformen und Social Media, die Olaf Scholz und Robert Habeck sehr stark bedienen. Daher fragen sich Roth und Riedner auch, ob die unzähligen Wahlplakate an den Straßenrändern nicht bald auch Geschichte sein könnten.
08.02.2025 11:18 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/158662