Internetfernsehen startet mit 43 Kunden

Wenn am Freitagabend die neue Bundesligasaison startet, wird auch der Startschuss für den neuen Fernsehstandard via IPTV fallen. Die Telekom wird das Internetfernsehen dann in zehn Großstädten über das superschnelle Glasfaserkabel anbieten. Der Kunde benötigt dazu einen VDSL Anschluss. Zugpferd des Angebots T-Home soll die Fußballbundesliga werden - die Rechte kosteten 50 Millionen Euro pro Jahr. Das Premiere-Team wird die Sendungen produzieren. Um mehr Kunden zu gewinnen, wurden hochkarätige Experten verpflichtet. So analysieren künftig Franz Beckenbauer, Karl-Heinz Rummenigge, Matthias Sammer, Stefan Effenberg und Ottmar Hitzfeld. Am Mikrofon sitzt die Premiere Crew um Chefkommentator Marcel Reif.

Trotzdem wird es bereits morgen mit großer Wahrscheinlichkeit vorkommen, dass zwar ein Premiere-Moderator ein weniger interessantes Spiel kommentiert, ihm aber niemand zuhört. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, haben bislang nämlich gerade einmal 43 Haushalte das Internetfernsehen abonniert.




Deswegen schlägt die SZ der Telekom eine günstigere Alternative vor: Man solle den 43 Haushalten lieber einen Flug in die Stadien und Tickets spendieren - dies würde billiger kommen, als die Kosten, die für die Rechte an sich anfallen. Woran liegt es, dass der Verkauf noch so mager läuft? Daran, dass niemand etwas genaues weiß. Selbst in München, eine der zehn Großstädte, ist das Angebot noch nicht flächendeckend ausgebaut.
11.08.2006 16:10 Uhr  •  Manuel Weis  •  Quelle: Süddeutsche Zeitung Kurz-URL: qmde.de/15904