Quotencheck: «Markus Lanz»

Der Talk bei Markus Lanz verzeichnete in den vergangenen Monaten starke Schwankungen, konnte sich aber insgesamt auf einem hohen Niveau behaupten.

Die ZDF-Talkshow «Markus Lanz» hat sich in den vergangenen Jahren als Maßstab der Polittalks im deutschen Fernsehen behauptet. Dreimal pro Woche geht die Sendung on air und versammelt dabei in der Regel die Akteure der aktuellen Debatten. Ganz unabhängig vom Tagesgeschäft ist das Interesse an der Talkshow aber nicht, was Anfang November zu erkennen war. Am Dienstag, 5. November 2024, schalteten 1,54 Millionen Zuschauer ab drei Jahren ein, der Marktanteil lag mit 15,3 Prozent knapp unter dem Jahressschnitt von 2024 (15,4%). Die US-Wahl – zum Zeitpunkt der Ausstrahlung gab es noch kein offizielles Ergebnis – mobilisiert das junge Publikum, denn mit 0,30 Millionen fuhr Lanz 13,8 Prozent ein. Man bewegte sich klar über dem Jahresschnitt von 0,24 Millionen 14- bis 49-Jährigen und 10,9 Prozent Marktanteil.

Einen Tag später stieg die Sehbeteiligung trotz späterer Sendezeit auf 1,64 Millionen, darunter 0,24 Millionen Jüngere. Die Marktanteile verbesserten sich auf 20,7 und 14,5 Prozent. Der Zusammenbruch der Ampel-Koalition ließ am Donnerstag die Werte immens in die Höhe schnellen. 2,63 Millionen Zuschauer schalteten die 80-minütige Ausgabe ein, der Marktanteil lag bei 25,0 Prozent. Es war die meistgesehen Ausgabe des Jahres. Mit 0,40 Millionen jungen Zusehern fuhr man starke 17,5 Prozent ein. Mitte des Monats waren die drei Sendungen mit durchschnittlich 1,68 Millionen Zuschauern und 16,0 Prozent nicht mehr ganz so erfolgreich. Mit 0,25 Millionen und 11,7 Prozent lief es auch in der Zielgruppe nicht allzu stark.

Bis Weihnachten schwankten die Werte, wobei die Sendung am 19. Dezember als Jahresrückblick eine Sonderrolle einnahm. Diese erreichte 2,38 Millionen Zuschauer und 9,5 Prozent Marktanteil. Ansonsten gab es vor den Feiertagen einige schwächere Ausgaben, wie am 17. Dezember mit nur 6,5 Prozent in der klassischen Zielgruppe. Das neue Jahr begann mit verhaltenen Werten, denn am 7. Januar reichte es nur zu 1,23 Millionen Zuschauern und Marktanteilen von 12,6 respektive 6,9 Prozent. Doch es war schnelle Besserung in Sicht. In der ersten Woche stiegen die Reichweiten auf 1,46 und 1,78 Millionen. Dieser Aufwärtstrend setzte sich in Woche zwei fort. Die Werte verbesserten sich auf 1,98, 1,64 und 2,05 Millionen, sodass der Marktanteil am Donnerstag, 16. Januar, 20,2 Prozent betrug. Beim jungen Publikum zeigte sich die Sendung mit Wochenwerten von 10,7, 11,8 und 12,6 Prozent im Januar ebenfalls mit positiver Entwicklung.

Ende des Monats schaltete der Wahlkampf in den nächsten Gang, Friedrich Merz griff mit seiner Migrationsdebatte die Brandmauer zur AfD an. Während am 28. Januar die Werte auf dem üblichen Niveau waren, war das Interesse am Mittwoch, 29. Januar, trotz einer Startzeit um 00:08 Uhr mit 1,44 Millionen sehr hoch. Die Marktanteile bewegten sich bei 19,7 sowie 17,6 Prozent. Noch einen drauf setzte die Donnerstags-Ausgabe, die 23,8 Prozent im Gesamtmarkt und 18,0 Prozent bei den Jüngeren einfuhr. Um 23:22 Uhr wurden 2,39 Millionen Zuschauer gemessen, darunter 0,37 Millionen Jüngere.

Im Februar setzte sich der Erfolgskurs fort. Die meistgesehene Sendung des Monats lief am 4. Februar mit 2,50 Millionen Zuschauern und 19,8 Prozent Marktanteil. An jenem Abend wurde auch die höchste Quote in der Zielgruppe gemessen (17,3%). Lanz ging auch am Sonntag, 9. Februar, im Anschluss an «Das Duell» zwischen Merz und Olaf Scholz auf Sendung. Die Sonderfolge verfolgten 2,61 Millionen Zuschauer, die Marktanteile lagen bei 12,8 sowie 10,2 Prozent. Die Sendungen zwischen November 2024 und Februar 2025 erzielten im Schnitt rund 200.000 Zuschauer mehr als im Jahr 2024 durchschnittlich gemessen wurden. Mit 1,72 Millionen Sehern fuhr man 16,9 Prozent Marktanteil ein. Auch in der Zielgruppe war die Einschaltquote mit 12,9 Prozent deutlich höher als im Jahr 2024. Die durchschnittliche Reichweite betrug 0,27 Millionen 14- bis 49-Jährige.
06.03.2025 12:00 Uhr  •  Veit-Luca Roth Kurz-URL: qmde.de/159292