RTL wird sich die Frage stellen müssen, ob der Casting-Dauerbrenner nach der verkorksten Staffel noch zu retten ist, oder ob nicht die Einstellung sinnvoller wäre.

Trotz eines konkurrenzärmeren Umfeldes gelang dem Casting-Dino
«Das Supertalent» in der letzten Woche keine wirkliche Erholung im Verlauf einer bisher brutal enttäuschenden Staffel. Konnte sich der Dauerbrenner im letzten Jahr noch dank der Bohlen-Rückkehr auf eine ordentliche Range zwischen guten 14,4 und soliden 11,7 Prozent hieven, ist dieser Effekt inzwischen wieder vollends aufgebraucht. Die aktuelle Runde scheiterte durchgängig klar an der Zweistelligkeit und versagte mit Zahlen von 7,8; 8,1 und 8,7 Prozent in der Zielgruppe richtiggehend. Sollte das Finale nun keinen merklichen Anstieg bringen, würden die Zahlen eine Absetzung rechtfertigen.
Blickt man auf die Resultate von eben jenem Finale, dann scheint das Ende der einst strahlenden Bohlen-Revue tatsächlich nahe: Gegen Elton und Pflaume im Ersten Deutschen Fernsehen und einer Riege von Filmen waren Bohlen und Konsorten mit den nun erzielten 5,8 Prozent in der Zielgruppe (0,26 Millionen ) nur auf einem hinteren Platz wiederzufinden - ein erschreckend katastrophales Resultat, das noch schlechter ausfiel, als in den Vorwochen, und das eine Fortsetzung eigentlich nicht plausibel erscheinen ließe. Ältere Leute waren beim Kölner Kanal zu 1,38 Millionen anwesend, die einen ebenfalls schlechten Anteil von 6,3 Prozent hervorriefen. Wahrscheinlich handelte es sich hier gestern tatsächlich um das Ende einer 18-Jährigen Ära.

Im Nachklapp baute RTL zum wiederholten Male ab, weil nur wenige Leute die dieswöchige Folge von Raabs
«Du gewinnst hier nicht die Million» nachholen wollten, die ob der 3-Millionen-Woche von WWM bloß im Streaming zur Verfügung stand. Jetzt holte sie desolate 2,9 Prozent und 0,08 Millionen und ging damit noch viel deutlicher in die Binsen, als in den Wochen zuvor eh schon. RTL wird sich für seinen Samstag in der Zukunft etwas einfallen lassen müssen - vielleicht kann «Denn sie wissen nicht, was passiert» in der nächsten Woche schonmal Linderung verschaffen.