Die Kritiker: «Alles was zählt»

Story
Die 23-jährige Diana hat schon immer von einer Karriere als Eiskunstläuferin geträumt. Doch ihr Stiefvater Dieter verbot den teuren Sport und so hat Diana ihren Traum von einer Sportkarriere aufgegeben und verdient ihr Geld als Inline-Kurier. Nur noch nachts läuft sie heimlich in der Eissporthalle des großen Fitnessimperiums Steinkamp. Dort wird sie zufällig von Julian, dem Marketingchef des Konzerns, beobachtet.

Für Julian ist diese Begegnung ein Wink des Schicksals, denn er soll eigentlich einen Werbespot mit Eiskunstlaufstar Jenny, die nicht nur die Tochter seines Chefs, sondern auch Julians Freundin ist, drehen. Doch Jenny spielt Diva und weigert sich, aufs Eis zu gehen. In Diana glaubt Julian den idealen Ersatz gefunden zu haben, und er spricht die junge Frau an. Doch Diana reagiert zunächst äußerst unwirsch auf Julians Vorschlag, sie für den Spot zu engagieren. Ihr Traum, als Eisprinzessin gefeiert zu werden, schlummert tief vergraben unter Selbstzweifeln und Angst. Julian, zu dem sich Diana vom ersten Augenblick an hingezogen fühlt, benötigt all seinen Charme um Diana zu überzeugen, denn auch seine Freundin Jenny, Dianas ärgste Konkurrentin auf dem Eis und in der Liebe, findet verständlicherweise wenig Gefallen an Julians Idee und lässt dies Diana deutlich spüren.

Darsteller
Tanja Szewczenko («Unter uns») ist Diana Sommer
Thorsten Grasshoff («Karol Wojtyla - Geheimnisse eines Papstes») ist Julian Herzog
Christiane Klimt (Theater-Rollen) ist Jenny Steinkamp
Tatjana Clasing («Rothenburg») ist Simone Steinkamp
Silvan-Pierre Leirich («Sophie – Braut wider Willen») ist Richard Steinkamp
Julia Augustin («alphateam») ist Vanessa Steinkamp
André Emanuel Kaminski («Die Stimmen») ist Tim Herzog
Susanne Schlenzig («Hinter Gittern») ist Jutta Sommer

Kritik
Die neue Soap von RTL startet viel versprechend: Ein fetziger Sound, aufwändige Aufnahmen, bunte Farben und sportlich. So geht das die ersten fünf Minuten ohne überhaupt zu wissen, was die tägliche Serie überhaupt will. Erst nach einigen Momenten beginnt die Handlung der Serie in der Fitnessfirma der Steinkamps und einem Problem, welches die gesamte Folge einnimmt.

Das Konzept der Soap ist insofern neu, dass bislang keine tägliche Serie die Gegensätze von Arm und Reich so aufzeigt, jedoch hätte man dies besser gestalten können. Billige Fummel für die etwas Ärmeren kommen genauso gut herüber wie die Garderobe bei den Reichen.

Die Schauspieler agieren mäßig bis gut, wobei das „gut“ nur von wenigen getroffen wird, denn ein Großteil der Darsteller spricht seine Texte völlig laienhaft. Des Weiteren entfalten sich die vielen Charaktere kaum, fast alle sind stereotypische Menschen – einen Unterschied kann man nicht erkennen. Dass das Format für die Werbewirtschaft aufgestellt ist, zeigt sich auch daran, dass die Crew perfekt aussieht und zwischen 20 und 50 Jahren alt ist. Besondere „hippe“ Typen haben in der Serie keinen Platz.

Alles in allem ist «Alles was zählt» eine interessante, neue Soap. Im Gegensatz zu «Unter Uns» und «Gute Zeiten, schlechte Zeiten» gibt es längere Dialogszenen untereinander und nicht immer nur wenige sekundenlange Gesprächsteile. Man merkt, dass die Soap auf Diana ausgerichtet ist und sie die Hauptdarstellerin ist.

RTL zeigt «Alles was zählt» ab Montag, 4. September 2006, um 19.05 Uhr.
30.08.2006 19:28 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/16242