Quotencheck: «Schmetterlinge im Bauch»

Nach 20 gesendeten Folgen fasst Quotenmeter.de die Quotenentwicklung zusammen. Für Nelly und Nils ging es auch in den vergangenen zwei Wochen bergab. Wirklich erfolgreich war aber die Doppelfolge, die auf dem «Verliebt in Berlin»-Sendeplatz gezeigt wurde.

Die Durchschnittswerte der ersten Sendewoche der neuen Sat.1-Telenovela waren bereits im ersten Quotencheck zum Format ersichtlich. Die Folgen eins bis sechs sahen im Schnitt 2,06 Millionen Zuschauer (10,6%) ab drei und 1,08 Millionen Menschen zwischen 14 und 49 Jahren (15,0 %).

Gute Nachrichten gab es in der zweiten Sendewoche: Endlich stiegen die Reichweiten wieder an. So sahen am Dienstag, den 29. August, 2,21 Millionen Menschen Nelly und Nils. Somit wurde fast der Wert der zweiten Folge erreicht. Auch die Quote war zufrieden stellend – 10,5 bzw. 14,1 Prozent. Auch Folge neun lag mit über zwei Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von genau zehn Prozent bei allen Zuschauern und 13,9 Prozent in der Zielgruppe im grünen Bereich.

Um die Quoten nochmals etwas anzukurbeln, ließ sich Sat.1 am Donnerstag, den 31. August 2006, noch einmal etwas Besonderes einfallen: Am Tag vor dem «Verliebt in Berlin»-Finale sendeten die Berliner eine Doppelfolge von «Schmetterlinge im Bauch» - Lisa-Fans mussten bis 19.45 Uhr warten. Der Erfolg war um 19.15 Uhr groß: Mit 2,93 Millionen Zuschauern (13 %) wurde sogar der Rekordwert der Premierenfolge gebrochen, 1,52 Millionen Werberelevante waren dabei – der Marktanteil belief sich auf 18,9 Prozent. Da dürfte es niemanden interessiert haben, dass die Folge zuvor, welche auf dem normalen Sendeplatz ausgestrahlt wurde, einen neuen Minusrekord aufstellte. Nur 1,54 Millionen Zuschauer und ein Marktanteil von 8,3 Prozent wurden gemessen – so wenig wie nie zuvor. In der Zielgruppe belief sich die Quote auf 11,6 Prozent – und lag somit unter Sat.1-Schnitt (Im August: 12,0 %).


Richtig gut waren die Zuschauerzahlen wieder am Tag des «Verliebt in Berlin»-Finales – ein Rekord, welcher noch heute steht. Nie haben um 18.45 Uhr mehr Leute die Telenovela gesehen (von der Premierenfolge, welche 60 Minuten lang ging, abgesehen): Knapp an der Zwei-Millionen-Marke vorbeigeschrammt, vermeldete der Sender 1,96 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 11,4 Prozent. In der Zielgruppe ging die Quote auf satte 16,0 Prozent nach oben. Bei allen Zuschauern konnte «Schmetterlinge im Bauch» in der zweiten Woche an Zuschauern zulegen, 60.000 Menschen waren im Schnitt mehr dabei (2,12 Mio.) Der Marktanteil verschlechterte sich um 0,2 Prozentpunkte auf 10,4 Prozent. In der Zielgruppe 14-49 blieb (fast) alles gleich: 1,07 Millionen waren im Mittelwert dabei (somit nur minimale Veränderung) – die Quote lag im Wochenschnitt bei 14,5 Prozent (-0,5 Prozentpunkte).

Nach zwölf gesendeten Folgen dürfte man sich bei Sat.1 gefragt haben, ob das Tal der Telenovelas, in das alle täglichen Serien nach der ersten Ausstrahlung gefallen sind, schon durchschritten ist. Aber leider war der Weg noch ein bisschen länger als zunächst gedacht. Denn in Woche drei brachen vor allem die Reichweiten ein: Aus zuvor noch 2,12 Millionen Zuschauern wurden nur noch 1,51 Millionen (8,35 Prozent). Die Marktanteilswerte zeigen allerdings, dass in dieser Woche allgemein weniger Fern gesehen wurde. Besonders enttäuschend verlief der Montag: Wieso gelang es nicht, die fast zwei Millionen Zuschauer vom Freitag über das Wochenende mitzunehmen? Wieder gingen 500.000 Zuschauer flöten, der Marktanteil lag bei 7,4 Prozent (-4 Prozentpunkte zum Freitag).

Auch in der Zielgruppe rammte die Serie haarscharf an einstelligen Werten vorbei – hier wurden 10,1 Prozent gemessen. Die Reichweite von 1,45 Millionen Zuschauern ab drei sollte aber noch nicht der Tiefpunkt der Woche sein – der Zielgruppenwert von 0,72 Millionen aber schon. Die weiteren vier Episoden erholten sich quotentechnisch und lagen zwischen 8,3 und 8,9 Prozent bei allen Zuschauern, bei den Werberelevanten gingen die Werte wieder stark nach oben, am Donnerstag wurden sogar 13,4 Prozent Marktanteil erreicht. Mit 1,40 Millionen Zuschauern sahen am Freitag am wenigsten Menschen zu.

Und auch die vierte Woche sollte nicht unbedingt erfolgreicher werden. Schon am Montag wurden neue Tiefstwerte eingefahren. Mit 1,33 Millionen Bundesbürgern, die zusahen, lag die Sendung erneut unter den Werten der Vorwoche – die Quote von 7,3 Prozent (Zuschauer ab drei) stellt den bisherigen Minusrekord dar. Noch knapper wurde es in der werberelevanten Zielgruppe – 10 Prozent der Zuschauer waren dabei. Und schaut man auf die genauere Auflistung, sieht man, dass es auch wirklich 10 Prozent waren und nicht ein hoher Neunerwert, der dann aufgerundet wurde (vorläufig gewichtete Zahlen). «Schmetterlinge im Bauch» hat die Hürde „10 Prozent“ bisher also noch nicht gerissen.


Auch die Folgen vom Dienstag und Mittwoch liefen nicht zwingend besser: Am Dienstag sahen 1,39 Millionen Menschen zu (7,9 Prozent), in der Zielgruppe waren es 0,83 Millionen Menschen (12,4 Prozent). Am Mittwoch schalteten 1,37 Millionen Menschen um 18.45 Uhr ein (8,1 Prozent), bei den Werberelevanten waren es 0,72 Millionen (11,6 Prozent).

Somit liegt der bisherige Schnitt der vierten Sendewoche nochmals unter den Werten der vorherigen Wochen: 1,36 Millionen lautet der Mittelwert (7,7 Prozent). In der Zielgruppe schauten 0,74 Millionen zu, ein Marktanteil von 11,3 Prozent errechnet sich.

Betrachtet man alle 20 gesendeten Folgen, ergibt sich ein besseres Bild: Im Schnitt sahen 1,82 Millionen Menschen zu, was einen Marktanteil von 9,5 Prozent zur Folge hat. Mit 0,95 Millionen Werberelevanten Zuschauern (13,5 %) liegt die Sat.1 Telenovela aber zumindest in der Zielgruppe noch deutlich über dem Senderschnitt. Dieser beträgt im September 2006, dem ersten Monat des neuen TV-Jahres, 9,9 Prozent bei allen Zuschauern und 12,0 Prozent bei den 14- bis 49-jährigen (Zielgruppe).

Im Übrigen: Um den gesamten Vorabend und die Stunde 18 etwas anzuschieben, leistete Sat.1 in den vergangenen Wochen Feinarbeit: Liefen die Nachrichten zunächst in der ersten Woche knapp 15 Minuten lang, durfte Anchor Thomas Kausch in der zweiten Woche vor «Schmetterlinge im Bauch» schon 16 Minuten 30 Sekunden ran. Seit der dritten Woche erhält er 17 Minuten Sendezeit. Und seit Mittwoch, den 13. September, wurde die erste Neuerung wieder rückgängig gemacht: Zeigte Sat.1 das Wetter vormals vor den Nachrichten, kommen die Aussichten nun wieder im Anschluss daran: Allerdings in radikal gekürzter Form: Von früher 85 Sekunden sind jetzt noch 28 übrig geblieben.
14.09.2006 17:20 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/16483