Meryl Streep leidet unter Selbsthass und Zweifeln

Für Oscar-Gewinnerin Meryl Streep ist die Schauspielerei óffenbar eine Qual: "Immer wenn ich spiele, habe ich Phasen von riesigem Selbsthass und großem Zweifel. Am liebsten würde ich dann alles abblasen", gesteht die 57-Jährige im Interview mit der Frauenzeitschrift "FÜR SIE". "Und jedes Mal erinnert mich mein Mann daran, dass diese Gefühle zu dem Prozess der Arbeit gehören", sagt Streep.

Trotz ihrer Erfolge ist die Schauspielerin auf die Filmindustrie nicht gut zu sprechen. Sie sei sich nicht sicher, ob sie "heute wieder ins Filmgeschäft einsteigen würde", bekennt Streep. "Für eine junge Schauspielerin reicht es heute nicht mehr, Talent zu haben. Sie muss sich auch noch zum Sexobjekt stilisieren. Und das würde ich sicher nicht mitmachen".




Zudem habe sie sich zu Beginn ihrer Karriere gar nicht für attraktiv gehalten. Das sei ihr erst kürzlich beim Betrachten des Films «Manhatten» von Woody Allen aufgefallen. "Mir fiel ein, wie hässlich ich mich damals, 1979 gefühlt habe", sagt Streep. Sie habe sich für zu fett und ihre Nase für zu lang gehalten. "Heute denke ich: Sie war doch so schön, was hatte sie nur?"

In ihrem neuen Film «Der Teufel trägt Prada», der am 12. Oktober in die Kinos kommt, spielt Streep die Chefredakteurin eines Modemagazins. Für sie selbst wäre ein solcher Karrierejob aber nichts. "Ich hätte nie genügend Disziplin, eine große Managerin zu werden. Ich schaffe es nur phasenweise, mich wirklich zusammenzureißen", sagt Streep.
01.10.2006 12:31 Uhr  •  Alexander Krei  •  Quelle: FÜR SIE Kurz-URL: qmde.de/16781