«Kreis runde Sache»: Wie in den 50ern...

Als das Fernsehen laufen lernte, hatte der damals noch wenig mündige Zuschauer kaum eine Wahl: Er musste entweder das sehen, was er vorgesetzt bekam oder eben die Kiste auslassen. Zappen war ohnehin nur schwer möglich beziehungsweise noch gar nicht erfunden.

Heute, gut fünf Jahrzehnte später, hat es das Fernsehvolk kaum besser. Zwar ist das Publikum mittlerweile doch recht mündig geworden, aber bedingt durch die Erfindung der Einschaltquote sind qualitativ hochwertige Premium-Produkte im Programm eher selten geworden. Vielmehr werden solche Sendungen oftmals gerne vom Sender genommen, weil nur einige elitäre Bildungsbürger einschalten – und die sind meist zu wenig, um für ordentliche Zuschauerzahlen zu sorgen.

Doch nicht nur die guten Formate verschwinden offenbar immer mehr von der Bildfläche – auch die Auswahl wird ständig geringer. Zwar gibt es durchaus die Möglichkeit der freien Entscheidung, doch was bringt es dem Zuschauer, wenn ihm seine trügerische Mündigkeit eigentlich gar nicht hilft?

Neuestes Beispiel ist die Flut der Tanzshows: Wenn in der nächsten Woche auch noch Kati Witt Mega-Prominente über’s Eis scheucht, hat Deutschland aktuell schon zwei Formate dieser Art auf Sendung. Noch dazu lässt bald Sat.1 ebenfalls das Tanzbein schwingen. Ist wie in den 50ern: Mangels Alternativen muss die Glotze eben zur Abwechslung mal wieder ausgeschaltet werden.

Die nächste „runde Sache“ erscheint am Freitag - natürlich bei Quotenmeter.de.