Die Zeiten, in denen sich teilweise bis zu 10 Millionen Bundesbürger versammelten, um den legendären «Tatort» am Sonntag zu verfolgen sind vorbei. Die Quoten sind seit Wochen um einiges tiefer als noch in der vergangenen Fernsehsaison. Vor allem die jungen Zuschauer sind abgewandert – möglicherweise zu Sat.1, die zur gleichen Sendezeit ebenfalls Krimis zeigen – noch dazu US-Krimis.
Auch am gestrigen Sonntag lief es nicht sonderlich berauschend für den Sonntagskrimi. Das Erste zeigte «Polizeiruf 110: Mit anderen Augen» und lockte damit durchschnittlich 5,80 Millionen Bundesbürger vor die TV-Geräte. Der Marktanteil lag bei 15,8 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen fiel der Wert mit 11,8 Prozent zwar mager aus, lag aber immer noch über dem Senderschnitt. Die niedrige Gesamtzuschauerzahl mag ihre Begründung vielleicht in der starken Konkurrenz von Michael Schumacher finden, aber nur vielleicht: Denn die Sat.1-Krimis «Navy CIS» und «Criminal Minds» mussten keine Zuschauer abgeben. Mit 3,36 Millionen Zuschauern bzw. 3,41 Millionen Zusehern liefen die Formate weiterhin prächtig.
«Criminal Minds» erzielte in der werberelevanten Zielgruppe sogar 15,7 Prozent.
Daumen hoch für «Rosamunde Pilcher»: Gewohnt gute Werte holte auch der Liebesfilm im ZDF. Einmal mehr sendeten die Mainzer Geschichten von Rosamunde Pilcher und knapp über sechs Millionen Menschen schmolzen dahin. 16,0 Prozent Marktanteil waren die Folge – damit war der Film das zweitbeliebteste Format in der Primetime. Dass bei den 14- bis 49-Jährigen nur 6,4 Prozent Marktanteil zustande kamen, ist kein wirklich ungewöhnliches Bild. Zielgruppentechnisch versagt hat hingegen die Sendung
«Echo der Stars», die ab 22 Uhr gesendet wurde: Schauten wenigstens noch 8,6 Prozent ab drei Jahren zu, ging der Wert in der Zielgruppe auf schlechte 2,6 Prozent zurück.