Es war der Überraschungserfolg im Jahre 2005 für RTL: Mit der neuen Serie «Arme Millionäre», die man „gekonnt“ im Sommerloch versteckte, erntete man trotz der gewöhnungsbedürftigen Ausstrahlungstaktung großen Erfolg. An zwei Montagen im August 2005 strahlte man in Köln jeweils eine Doppelfolge aus - wahrscheinlich aus Angst vor einem Flop, denn falls die «armen Millionäre» auch noch ihre Zuschauer verlieren würden, wäre der Schaden durch die Doppelprogrammierung nur halb so schlimm. Aber falsch gedacht: Die Serie mit Sky du Mont und Andrea Sawatzki lief mit 4,02 Millionen Zuschauern bei der ersten Folge hervorragend an. Auch Teil Zwei des Premiere-Packs wurde sehr gut angenommen und bildete zugleich den Zuschauerrekord – bis heute, denn man konnte nie mehr als 4,66 Millionen Zuschauer erreichen. Die Marktanteile beim Gesamtpublikum lagen mit 13,3 und 15,1 Prozent im sehr guten Bereich, in der Zielgruppe freute man sich auf 18,8 bzw. 21,3 Prozent Marktanteil.
Die Serie erzählt das Leben von einer ehemaligen Millionärsfamilie, die von heute auf morgen alles verloren haben – Keine Villa, keine Hotelkette und kein Luxusleben mehr. Über Nacht verloren sie fast ihren ganzen Lebensinhalt, doch Chauffeur Fritz nimmt Familie Rafael in seiner Plattenbauwohnung auf. Nebenbei: ja, Sie haben richtig gelesen: Die «armen Millionäre»hießen früher „Rafael“ - doch laut RTL änderte man den Namen in „Gabriel“ um, um etwaige Verwechslungen mit lebenden oder früher existierenden Personen auszuschließen.
Der zweite Doppelpack war zugleich die damals letzte Ausstrahlung: Mit 3,42 und 4,15 Millionen Zuschauern konnten beide Episoden starke Marktanteile von 12,1 bzw. 14,6 Prozent beim Gesamtpublikum einholen. Auch die Zielgruppe hatte sich rege beteiligt: 18 und fast 21 Prozent Marktanteil überzeugten wohl auch die letzten Zweifler, die neue Serie zu verlängern.
Als dann im September 2006 die zweite Staffel mit acht Folgen an den Start ging, waren die Werte schon verhaltener: Die Staffelpremiere sahen 3,35 Millionen Zuschauer, was einen Marktanteil von 12,4 Prozent zur Folge hatte. In der Zielgruppe schalteten rund 1,8 Millionen Neugierige ein, der Marktanteil lag bei 16,8 Prozent – In der Zielgruppe lag man zwar über dem Schnitt, aber an alte Erfolge konnte man nicht anknüpfen. Folge Zwei der zweiten Staffel rutsche weiter ab, mit der dritten Folge kam der Aufwind: Dieser fiel mit rund 11 Prozent bzw. 15,9 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe deutlich schwach aus. Die vierte Episode, die am 29. September gezeigt wurde, erreichte die schlechtesten Werte aller Folgen: Mit 2,8 Millionen Zuschauern konnte man nur den einstelligen Marktanteil von 9,7 Prozent erringen. In der Zielgruppe erreichte man ebenfalls den Tiefstwert: Mit 1,62 Millionen „jungen“ Zuschauern und 13,7 Prozent Marktanteil hält man ebenfalls den Negativ-Rekord.
Nach einem weiteren Aufwind konnte sich Folge Sechs den Titel der zweiterfolgreichsten Episode der zweiten Staffel sichern: Mit 3,32 Millionen Zusehern ab drei Jahren setzte man sich direkt hinter die zweite Staffelpremiere. Nach einem weiteren Quotenrückgang in der siebten Folge (3,21 Mio. Zuschauer) verbesserte die letzte Folge noch ein wenig den Schnitt: Mit 3,28 Millionen Zuschauern und 11,0 Prozent Marktanteil erlangte man den drittstärksten Marktanteil der zweiten Staffel. In der Zielgruppe erreichte man 16,0 Prozent Marktanteil mit 1,90 Millionen Zusehern.
Vergleicht man die Durchschnittswerte, fällt eines auf: Die zweite Staffel konnte nicht an den großen Erfolg der ersten vier Folgen aus dem Jahre 2005 anknüpfen. Sahen 2005 noch durchschnittlich 4,06 Millionen Bundesbürger die Serie, waren es 2006 nur noch 3,13 Millionen. In der Zielgruppe macht die das gleiche Bild breit: Interessierten sich im letzten Jahr noch 2,43 Millionen Menschen für die «armen Millionäre», so sahen im WM-Jahr nur noch 1,77 Millionen Zuschauer die neuen Folgen. Auch bei den Marktanteilen macht sich dies bemerkbar: 2006 verlor man im Durchschnitt 3,0 Prozentpunkte im Vergleich mit dem Vorjahr. In der Zielgruppe rutschte man sogar noch weiter ab: Von 19,7 Prozent auf durchschnittlich 15,4 Prozent Marktanteil.