«Kreis runde Sache»: Beruf: Busenwitwe

An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: Berufsfindung bei Prominenten.

Neulich sagte mir ein Politiker, dass er nur ungern seinen Beruf öffentlich angibt. Daher schreibe er stets „MdL“ – da wüssten die meisten Menschen erst, welcher Tätigkeit er nachgeht, wenn er schon längst über alle Berge sei. So weit ist es also in Deutschland schon gekommen…

Doch das soll gar nicht Bestandteil dieses Textes sein. Viel interessanter ist doch eigentlich, welchen Beruf so mancher Promi in diversen Fragebögen einträgt. Da wäre beispielsweise Ernst August von Hannover, der hauptsächlich durch mediale Beachtung zu zweifelhaftem Ruhm gelangte. Bezeichnet er sich schlicht als „Prinz“ oder macht er sich doch den Titel „Pöbel-“ oder „Pinkelprinz“ zu Eigen?

Verona Pooth hat es da schon schwieriger: Hier gibt es mehr als nur zwei Möglichkeiten der Berufsbezeichnung. Die erste Alternative wäre kurz und knapp „Feldbusch“; „die Ex von Dieter Bohlen“ oder „Diplom-Linguistin“ kämen als weitere Optionen allerdings ebenfalls ohne Zweifel in Frage.

Das Finden von Berufsbezeichnungen stellt sich somit für das prominente Präkariat unserer Gesellschaft als äußerst schwierig heraus. Mitunter können diverse Angaben noch dazu vollkommen prägend sein für den weiteren Umgang miteinander. Was hätte Robert Lembke wohl seinerzeit gedacht, wenn eine Kandidatin seiner Show als Beruf „Busenwitwe“ angegeben hätte?

Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Mittwoch - natürlich bei Quotenmeter.de.
13.11.2006 00:00 Uhr  •  Alexander Krei  •  Quelle: Quotenmeter.de Kurz-URL: qmde.de/17404