«Verliebt in Berlin» erreichte einen neuen Tiefpunkt und auch das Erste hat seit Dienstag ein weiteres Serien-Problem.
Halbstündige Vorabendserien haben derzeit hierzulande einen schweren Stand: Zwar holen Klassiker wie «Gute Zeiten, schlechte Zeiten» oder «Verbotene Liebe» nach wie vor gute Einschaltquoten, doch die Neulinge haben allesamt mit teils heftigen Problemen zu kämpfen.
Am Dienstag kam ein weiteres Sorgenkind dazu: Nach dem Ende der Krimi-Telenovela «Das Geheimnis meines Vaters» sorgt auch die neue ARD-Vorabendserie «Zwei Engel für Amor» von den Machern der einstigen Erfolgsreihe «Berlin, Berlin» für schlechte Stimmung. Ab 18:50 Uhr holte die erste Folge mit Theresa Scholze, Kai Lentrodt und Jochen Schropp nur 1,60 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 6,4 Prozent beim Gesamtpublikum. Besonders dramatisch: In der um diese Uhrzeit auch für das Erste wichtigen Zielgruppe sahen nur 500.000 Menschen zu, was 5,7 Prozent Marktanteil entsprach.
Parallel dazu lief auch die Sat.1-Telenovela «Schmetterlinge im Bauch» mal wieder äußerst katastrophal: Nach dem kurzzeitigen Hoch vor wenigen Wochen fiel die Serie wieder auf gewohnte Tiefstwerte zurück und erreichte am Dienstag gerade mal noch 1,65 Millionen Zuschauer und 6,5 Prozent Marktanteil. In der Zielgruppe lief es mit nur 8,9 Prozent Marktanteil ebenfalls mies für den Berliner Privatsender, dem mittlerweile auch noch «Verliebt in Berlin» zu schaffen macht.
Der ehemalige Quoten-Hit, in dessen Mittelpunkt mittlerweile Tim Sander steht, erreichte am Dienstag erstmals einen einstelligen Marktanteil in der umworbenen Zielgruppe. Gerade mal 950.000 Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren entschieden sich ab 19.15 Uhr für eine weitere Folge der Telenovela und bescherten Sat.1 damit nur 9,7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Insgesamt liegt die Serie schon seit längerer Zeit auf dem einstelligen Niveau: Nur 2,27 Millionen Zuschauer und ein Marktanteil von 8,2 Prozent verdeutlichen jedoch noch einmal das derzeitige Desaster am Vorabend.
Dass es den Kollegen von RTL mit ihrer neuen Soap kaum besser geht, dürfte die Verantwortlichen von Sat.1 derzeit wohl nur wenig aufmuntern. Die Konkurrenz aus Köln erreichte zur selben Zeit mit «Alles was zählt» nur 2,68 Millionen Zuschauer. Der Marktanteil ging auf schlechte 9,9 Prozent beim Gesamtpublikum zurück. In der Gruppe der Werberelevanten lag die Serie mit Tanja Szewczenko ebenfalls wieder klar unter dem Durchschnitt von RTL: Ein Marktanteil von 12,7 Prozent lässt den Ende der vergangenen Woche eingefahrenen Bestwert schnell wieder vergessen.
Doch auch bei VOX ist nicht alles in Ordnung: «Das perfekte Dinner» holte am Dienstag um 19.00 Uhr im Schnitt starke 16,9 Prozent, doch die neu gestartete Doku «Der perfekte Urlaub» wusste mit 0,75 Millionen 14- bis 49-jährigen Zuschauern sowie einem Zielgruppen-Marktanteil von 6,6 Prozent erneut nur bedingt zu überzeugen. Insgesamt entschieden sich ab 19.45 Uhr nur 1,33 Millionen Bundesbürger für die zweite Folge der neuen Reihe - hier wurde ein Marktanteil von 4,4 Prozent gemessen.
15.11.2006 10:34 Uhr
• Alexander Krei
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