Vertragspoker: Millionenvertrag für Günther Jauch

Der Nachfolger von Sabine Christiansen hat laut Berichten von "Focus" und "Spiegel" den Vertragspoker mit der ARD gewonnen.

Dem neuen Polittalk im Ersten mit Günther Jauch steht wohl nichts mehr im Wege: Wie die Nachrichtenmagazine "Focus" und "Spiegel" in ihren aktuellen Ausgaben berichtet, hat sich der RTL-Star weitgehend gegen die ARD durchgesetzt.

Laut "Spiegel" wird die Vertragssumme auf etwa neun Millionen Euro geschätzt - darin enthalten sind jedoch auch die Produktionskosten. Da sei so viel wie auch Sabine Christiansen bislang erhalten habe. Allerdings wird Jauch, der mit seiner Firma "I & U" die neue Show am Sonntagabend auch selbst produziert, weniger Sendungen moderieren als Christiansen, hieß es weiter.




Der größte Knackpunkt in den Verhandlungen war aber wohl der Streit um Jauchs Werbeverträge. Wie "Spiegel" und "Focus" übereinstimmend meldeten, darf der «Wer wird Millionär?»-Star aller Wahrscheinlichkeit auch weiterhin als Werbeträger in Erscheinung treten - jedenfalls für Firmen wie "Krombacher" oder "Quelle". Weiterhin umstritten sind dagegen seine Tätigkeiten für Firmen, die die "Glaubwürdigkeit der ARD beschädigen" könnten, also beispielsweise die Deutsche Telekom, da das Unternehmen selbst häufig Gesprächsgegenstand des Talks ist.

Diese Regelung gilt aber selbst bei NDR-Juristen als kaum durchsetzbar. Sender-Sprecher Martin Gartzke betonte, sein Sender habe für Jauch ein Verhandlungsmandat, aber kein "Abschlussmandat" für die ARD, so der "Focus". Laut "Spiegel" errachte die ARD das Ergebnis der Verhandlungen als "fair".

Und auch Günther Jauch selbst wird sich wohl freuen dürfen, denn sein RTL-Magazin «stern TV» wird er wahrscheinlich auch weiterhin moderieren dürfen. Lediglich im Falle eines "direkten Konkurrenzformats" sei ein Verbot vorgesehen, hieß es laut "Spiegel"-Bericht.
20.11.2006 13:30 Uhr  •  Alexander Krei  •  Quelle: Focus / Spiegel Kurz-URL: qmde.de/17515