Erst Türkei, nun Polen: Springer investiert wieder

Der Verlagskonzern Axel Springer steht einem Pressebericht zufolge kurz vor
dem Einstieg ins polnische Privatfernsehen.


Wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf Verhandlungskreise berichtet, steuert Springer eine Beteiligung von 25 Prozent am größten polnischen Privatsender Polsat an. "Die Gespräche sind sehr weit fortgeschritten. Ein Abschluss in diesem Jahr ist wahrscheinlich", werden Verhandlungskreise zitiert. Ein Schnäppchen ist Polsat allerdings nicht unbedingt: Der Preis für den gewinnträchtigsten Sender in Polen soll bei rund 250 Millionen Euro liegen, hieß es weiter.

Mit dem angestrebten Einstieg bei Polsat setzt Springer seine Investitionen auf dem Fernsehmarkt fort. Vor einer Woche überraschte der Konzern mit der Nachricht, für 375 Millionen Euro im türkischen Fernsehmarkt eingestiegen zu sein (Quotenmeter.de berichtete). Springer erwarb 25 Prozent beim türkischen Rundfunkunternehmen Dogan TV und hat dadurch nun offenbar doch eine Möglichkeit gefunden, auch auf dem deutschen Markt aktiv werden zu können.




Der türkische Konzern teilte am Montag offiziell mit, er werde sich an einem Gebot beteiligen, dass den Kauf von 50,5 Prozent der ProSiebenSat.1-Anteile anstrebe. Im Frühjahr war Springers Übernahme von ProSiebenSat.1 am Widerstand der Kartellbehörden gescheitert. Durch den Einstieg bei Dogan TV dürfte in den Chefetagen des Verlagskonzerns jedoch wieder ein wenig Hoffnung keimen.
20.11.2006 14:10 Uhr  •  Alexander Krei  •  Quelle: Handelsblatt Kurz-URL: qmde.de/17517