«Kreis runde Sache»: Die Quittung für ProSieben

An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: US-Serien bei ProSieben.

Welcher Sender galt in den 90ern noch gleich als der Abspielkanal schlechthin für US-Fernsehserien? Richtig, ProSieben durfte sich über dieses gute Image freuen. Nach und nach soll dieser Ruf wiederherstellt werden, nachdem man lange Zeit teilweise mehr als schäbig für das Gegenteil sorgte.

Peinliche Fake-Shows am Nachmittag wie „Das Geständnis“ oder „Die Abschlussklasse“ ruinierten die öffentliche Meinung über den Sender ebenso wie „Urlaubstausch“ und die „Comeback“-Show, in der verzweifelt ausrangierte Bühnen-Opas noch einmal für wenige Wochen von der guten Showbiz-Luft schnuppern konnten, ehe sie wieder zurück in ihre Asservatenkammer geschoben wurden.

Paradox, aber auch ein wenig gerecht ist jedoch die Tatsache, dass ProSieben ziemlich kleine Schritte machen muss auf dem Weg zurück zum guten Image. Die zuletzt häufig guten Quoten, die „Popstars“, „Harry Potter“ oder „(T)raumschiff Surprise“ zu verdanken sind, täuschen ein wenig über einige Schwachpunkte hinweg.

So gab es am vergangenen Montag für „Invasion“ nicht mal acht Prozent Marktanteil in der Zielgruppe und selbst die „Desperate Housewives“ tun sich schwer gegen „Dr. House“ bei RTL. Ausgerechnet der US-Seriensender holt derzeit mit US-Serien nur selten wirklich tolle Zuschauerzahlen. Möglicherweise ist das nun die Quittung für schwere Fehler der letzten Jahre?

Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Mittwoch - natürlich bei Quotenmeter.de.
27.11.2006 00:00 Uhr  •  Alexander Krei  •  Quelle: Quotenmeter.de Kurz-URL: qmde.de/17598