Die ARD-Mitglieder haben sich einstimmig für eine Stärkung der Deutschen Welle ausgesprochen. Der Auslandsrundfunk sei enorm wichtig für das Ansehen Deutschlands in der Welt, sagte der ARD-Vorsitzende Thomas Gruber.
Nach der Hauptversammlung des öffentlich-rechtlichen Senderverbunds in München, betonte Gruber (Foto): "Die Deutsche Welle gibt unserem Land eine Stimme in der Welt. Soll diese Gehör finden, braucht der deutsche Auslandsrundfunk unsere Unterstützung. Die ARD hat ihren Teil dazu beigetragen. Zusammen mit dem ZDF haben alle neun Landesrundfunkanstalten der ARD in München vereinbart, künftig noch stärker mit der Deutschen Welle zu kooperieren. So soll der Auslandsrundfunk noch mehr von den Programmleistungen der öffentlich-rechtlichen Inlandssender profitieren."
Gemeinsames Ziel aller beteiligten Sender sei es, das Bild von Deutschland in der Welt möglichst wahrheitsgetreu zu prägen, so der ARD-Vorsitzende: "Nur wer unser Land wirklich kennt, kann Sympathien aufbauen. Dabei hat die Deutsche Welle schon viel erreicht - beispielsweise in Osteuropa oder in der islamischen Welt. Wenn wir dort und anderswo das moderne Deutschland als Land der Freiheit, der Kultur, der Wissenschaft und der Wirtschaft präsentieren, wird sich das mittel- bis langfristig ganz sicher auszahlen - vorausgesetzt, die Deutsche Welle bekommt die nötige Unterstützung aus der Politik."
Zu einem Ausbau des TV-Programmangebotes sowie des Sendernetzes fehlen der Deutschen Welle aber die notwendigen Mittel, so DW-Intendant Erik Bettermann auf der ARD-Sitzung in München: "Eine leistungsstarke mediale Präsenz Deutschlands in der Welt ist nicht zum Nulltarif zu haben. Die Politik muss klären, was ihr das Ansehen Deutschlands wert ist."
So solle beispielsweise das arabische Programm von DW-TV von drei auf acht Stunden ausgeweitet werden. Angesichts der weltpolitischen Lage sei die Vermittlerrolle der Deutschen Welle in der islamisch geprägten Welt derzeit besonders gefragt.
Der noch amtierende WDR-Intendant Fritz Pleitgen sprach sich bereits Mitte des Monats dafür aus, das geplante Deutsche Auslandsfernsehen programmlich und finanziell angemessen auszustatten (Quotenmeter.de berichtete). Im Jahr 16 nach der Wiedervereinigung sei es Zeit, dass Deutschland im Medium Fernsehen eine moderne internationale Außenrepräsentanz erhalte, so Pleitgen.