«Kreis runde Sache»: Schawinskis Baustelle

An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: Der Rücktritt von Sat.1-Chef Roger Schawinski.



Ein Blick auf die Einschaltquoten genügt derzeit, um festzustellen, dass es bei Sat.1 momentan alles andere als rund läuft. Da war es auch kein Wunder, dass Geschäftsführer Roger Schawinski die Lust am Werkeln verlor, seinen Dienstanzug an den Nagel hängen und die Baustelle verlassen will.



Noch einen Monat wird der Schweizer, der in den vergangenen drei Jahren immer wieder Mut, manchmal auch von außen belächelte Tollkühnheit, an den Tag legte. Eigentlich war es doch kein Wunder, dass sich niemand für Heidekönigin Jenny E.-E. (Name wurde von „Word“ nicht erkannt) und ihre Pseudo-Plauder-Promishow interessierte. Und auch der Flop von „Kämpf um deine Frau“ war bereits bei den Ankündigungen vorhersehbar. Dass ausgerechnet Pleitegeier Nino de Angelo den Titelsong beisteuerte, ließ obendrein nichts Gutes erahnen.



Überhaupt war die erfolgreichste Zeit von Schawinski vorwiegend mit nur einem Namen verbunden: Alexandra Neldel. Ohne die Mensch gewordene Zahnspange mit Vorliebe für hässliche Entlein wäre der Noch-Chef von Sat.1 höchstwahrscheinlich schon längst in das Land der Berge zurückgeschickt worden.



Uns Fernseh-Beobachtern fehlt der coole Sunnyboy des Privatfernsehens allerdings schon jetzt: Wie kein anderer war Schawinski immer wieder für Überraschungen gut. Sat.1 mag zwar so schlecht dastehen wie schon seit Jahren nicht mehr – aber irgendwie hat’s Schawinski letztlich doch allen gezeigt.



Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Montag - natürlich bei Quotenmeter.de.
01.12.2006 00:00 Uhr  •  Alexander Krei  •  Quelle: Quotenmeter.de Kurz-URL: qmde.de/17676