Dass Sönke Wortmanns WM-Film
«Deutschland. Ein Sommermärchen» in beiden Gruppen vorne lag, verwundert kaum. Insgesamt sahen 10,46 Millionen Menschen zu – der Marktanteil lag bei 31 Prozent der Zuschauer ab drei Jahren. Mit 5,88 Millionen Werberelevanten, die zusahen, wurde eine sensationelle Quote erzielt. Der Marktanteil stieg hier auf 40,7 Prozent. Auch die Nachspielzeit des Films, in der Sönke Wortmann und andere zu Wort kamen, erreichte gute Quoten. Mit knapp 28 bzw. rund 35 Prozent Marktanteil lag das Format auf Position zwei.
Viel blieb vom Quotenkuchen nicht mehr übrig, aber gerade das war das Interessante. Wer schlug sich am Besten? Beim Gesamtpublikum lief es für den ZDF-Film
«Gefährliche Gefühle» sehr gut – wohl auch, weil er ein gänzliches anderes Publikum ansprach. Mit 5,78 Millionen Zuschauern und 17 Prozent Marktanteil geht die Bronze-Medaille des Gesamtpublikums an den Film des Mainzer Senders. Mit sechs Prozent der 14- bis 49-Jährigen Zuschauer war beim jungen Publikum aber kaum etwas zu holen.
Auf Platz vier und fünf folgen die Nachrichtensendungen der öffentlich-rechtlichen Anstalten.
In Front liegen hier erstmals seit längerem wieder die
«Tagesthemen», die von 3,59 Millionen Menschen gesehen wurden (14,6 %). In der Zielgruppe hatte das Format mehr als dreimal so viele Zuschauer als das «heute-journal», welches vor allem beim alten Publikum punktete und so noch auf 3,21 Millionen Zuschauer kam (14 bis 49 Jahre: 0,5 Millionen). Die
«Tagesthemen» belegten so auch bei den Werberelevanten Platz vier.
Auf Position drei der jungen Zuseher landete das RTL-Format
«Die Super Nanny», die mit 1,61 Millionen Werberelevanten zwar Zuschauer abgeben musste, sich aber eben noch am besten schlug. Mit 11,4 Prozent kann RTL also bedingt zufrieden sein. Dies trifft nicht auf Tine Wittler mit
«Einsatz in vier Wänden spezial» zu. Die Deko-Soap sahen durchschnittlich knapp 2,4 Millionen Bundesbürger – schon beim Gesamtpublikum fiel die Quote mit 7,3 Prozent zu niedrig aus. 1,33 Millionen Menschen im Alter zwischen 14 und 49 Jahren sorgten für weit unterdurchschnittliche 9,2 Prozent Marktanteil – nur Platz acht in der Zielgruppe.
Das erfolgreichste private Programm in der Gesamtgruppe war allerdings
«Stern TV». Mit genau drei Millionen Zuschauern kam Günther Jauch auf über 18 Prozent Marktanteil bei den Zuschauern ab drei Jahren und auf rund 20 Prozent in der Zielgruppe. Auch bei den Werberelevanten landete die Sendung auf Position sechs.
VOX’ Krimiserien mussten ebenfalls deutlich abgeben. So erreichte
«Criminal Intent» nur noch 2,76 Millionen Zuseher, in der Zielgruppe waren 1,76 Millionen Menschen dabei. Immerhin: Mit den Rängen sieben (ab drei Jahren) und fünf (Zielgruppe) dürften die Macher recht zufrieden sein. «The Closer» fiel in der Zielgruppe auf knapp unter zehn Prozent, «Boston Legal» lag ab 22.05 genau auf dem VOX-Schnitt. Die Anwaltsserie erreichte 7,7 Prozent der Werberelevanten.
Sat.1 versuchte es am Mittwoch erneut mit
«Deal or No Deal»: Doch Guido Cantz guckte mehr oder weniger in die Röhre – denn die neueste Ausgabe der Show fiel durch. Zumindest beim Gesamtpublikum kam das Format auf rund acht Prozent Marktanteil (2,7 Millionen Zuschauer). Mit 0,85 Millionen Zusehenden lief es bei den Werberelevanten aber mies – die von Endemol produzierte Show kam hier auf exakt sechs Prozent Marktanteil. Bei dem Krimi
«Ein Fall für den Fuchs» fielen die Reichweiten dann auf unter zwei Millionen Zuschauer. 1,94 Millionen Zusehende bescherten dem Berliner Sender nur magere 7,5 Prozent. Auch in der Zielgruppe lag die Quote auf diesem Niveau (7,8 %).
ProSieben landete mit dem Spielfilm
«Save the last Dance» auf Platz 16. Mit 1,57 Millionen Zuschauern kam man auf 4,9 Prozent Marktanteil. In der Zielgruppe blieben die Werte mit 9,3 Prozent ebenfalls klar unter dem Senderschnitt. Der Film kam bei den 14- bis 49-Jährigen auf Position neun, direkt gefolgt von einem starken «TV Total» auf der zehn.
Wenig zu melden hatten RTL II und kabel eins: Die Sci-Fi-Formate von RTL II liefen deutlich schlechter als in den Vorwochen und fielen zum großen Teil unter den Senderschnitt. Das Staffelfinale von
«Stargate: Atlantis» zum Beispiel begeisterte nur 3,5 bzw. 5,5 Prozent – in der Zielgruppe wurde ein schwacher 17. Platz erreicht. Unter ferner Liefen lief das Finale von
«Steven Spielbergs Taken» bei kabel eins. Mit 0,49 Millionen Zuschauern (1,5 %) lief die erste Folge nahezu unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Durchschnittlich 250.000 Zusehende im Alter zwischen 14 und 49 Jahren sorgten für einen katastrophalen Marktanteil von 1,7 Prozent. Damit landete die erste Folge der Serie auf dem 25. und somit letzten Platz. Ab kurz nach 22 Uhr lief es dann etwas besser – wohl auch weil Wortmanns Film zu Ende war. Mit 2,8 bzw. 3,3 Prozent lag das Format aber ebenfalls deutlich unter dem Senderschnitt.
Die Tagesmarktanteile:Bei allen Zuschauern lag die ARD sehr deutlich in Führung. Nicht zuletzt dank «Deutschland. Ein Sommermärchen» erreichte das Erste 18,2 Prozent Marktanteil. Auf Platz zwei folgt das ZDF mit 13,3 Prozent – RTL wird dritter mit 12,6 Prozent. Sat.1 holt den vierten Platz mit einstelligen Werten (9,5 %). Dahinter: VOX mit 6,3 Prozent und ProSieben mit 5,9 Prozent. Abgeschlagen waren RTL II mit 2,9 Prozent und kabel eins mit 2,6 Prozent.
Bei den 14- bis 49-Jährigen gab es am Mittwoch drei Sender, die sich freuen konnten: ARD, RTL und ProSieben. Das Erste gewann das Rennen mit 17,1 Prozent Marktanteil. RTL kam auf verhältnismäßige 14,8 Prozent – ProSieben wird dritter mit 11,1 Prozent Marktanteil. Sat.1 erreicht 9,6 Prozent und liegt damit vor VOX mit 8,9 Prozent. Auf Position sechs liegt das ZDF mit 5,4 Prozent, danach folgt RTL II mit 5,1 und kabel eins mit 4,2 Prozent Marktanteil.