Nachrichten: Worüber ARD, RTL & Co. berichteten

Auch im November gewichteten die öffentlich-rechtlichen und privaten Sender die Nachrichtenthemen sehr unterschiedlich.

Der Bundesparteitag der CDU in Dresden und der dort ausgetragene Richtungsstreit in der CDU waren im November mit insgesamt 94 Minuten das von den Nachrichtensendungen bei ARD, ZDF, RTL und Sat.1 am meisten berichtete Thema. Das meldet der Fachdienst "politikerscreen.de".

Im direkten Vergleich der Hauptnachrichtensendungen zeigen sich demnach - wie gewöhnlich - auffällige Unterschiede in der Gewichtung der Themen: Während in der «Tagesschau» und in «heute» der CDU-Parteitag eindeutig an der Spitze der Topthemenliste stand, nimmt er bei «RTL aktuell» lediglich Rang 8 und bei «Sat.1 News» Rang 9 ein. Die beiden privaten Nachrichtensendungen setzten dagegen den Prozess über die Entführung und Vergewaltigung der Schülerin Stephanie an vordere Stelle (Rang 1 bei «RTL aktuell», Rang 2 bei «Sat.1 News» - bei ARD und ZDF erscheint dieses Thema nicht unter den Top 10 des Monats.

Weitere Topthemen des November waren der Amoklauf in einer Schule in Emsdetten mit 92 Minuten, die Kongresswahlen in den USA mit 77 Minuten und der Bundeshaushalt 2007 mit 68 Minuten.




Bundeskanzlerin Angela Merkel führt mit insgesamt 148 Auftritten die Top-20-Liste der am häufigsten in den sechs untersuchten Nachrichtensendungen präsenten Politiker an. An zweiter Stelle folgt Vizekanzler Franz Müntefering mit 45 Auftritten. Beim Parteienvergleich hat sich nur wenig Veränderung gegenüber dem Vormonat ergeben: Die CDU führt klar mit 489 Auftritten ihrer Politiker vor der SPD mit 328 Auftritten.

Bei der «Tagesschau» wurde ein Politikanteil von 53 Prozent (entspricht rund 8 Minuten pro Ausgabe) und bei «heute» von 43 Prozent (ebenfalls 8 Minuten) ermittelt. Bei «RTL aktuell» erreichten Politikthemen dagegen nur einen Anteil von 21 Prozent (4 Minuten), bei den «Sat.1 News» 25 Prozent (4 Minuten). Bei RTL und Sat.1 nehmen dagegen Berichte aus den Themenbereichen Human Interest/Buntes und Kriminalität einen erheblich größeren Raum ein als bei den öffentlich-rechtlichen Hauptnachrichten.
12.12.2006 17:23 Uhr  •  Alexander Krei  •  Quelle: politikerscreen.de Kurz-URL: qmde.de/17843