Am Donnerstag zeigte Sat.1 zum zweiten Mal die Spielshow «Promi ärgere dich nicht». Manuel Weis sah die wenigen Highlights des Abends.
Man nehme 12 Figuren, vier Spieler und ein Spielbrett – fertig ist der Klassiker „Mensch ärgere dich nicht“ – zumindest in der Sat.1 Version, in der dann allerdings auch noch vier Aktionsfelder hinzukommen. Am gestrigen Abend veranstaltete Hugo Egon Balder zum zweiten Mal den lustigen Auflauf diverser Prominenter, die in hütchenförmigen Kostümen über das überdimensionale Spielfeld hüpften. Ihm zur Seite stand dabei ein nicht selten frecher, „dicker Knabberteller“, der unter Fachleuten auch als Hella von Sinnen bekannt ist.
Schon nach etwa einer halben Stunde zeigte 9Live-Moderatorin Alida-Nadine Lauenstein, dass sie möglicherweise zu Recht als allerletzte ausgewählt wurde, als die Spielleiter ihre Teams zusammenbastelten. Beim Aktionsfeld Bilderrätsel gab sie allerlei Verwunderliches von sich: Oder wussten Sie schon, dass der dickste Bauer die klügste Kartoffel fängt? Was anschließend kam, war mal mehr, mal weniger ansehnlich. Oli. P, der Meister der Aktionsfelder, musste deutsches Liedgut rappen, mit einem Tischtennisball im Mund sprechen oder den selbigen in ausgespuckter Form auffangen.
Ohnehin waren die Spiele das größte Manko der Show. Mal waren sie viel zu leicht, ein anderes Mal wegen des vorgegebenen Zeitlimits überhaupt nicht zu schaffen. Das erkannte auch Hella von Sinnen, die sich auch zu späterer Stunde gerne als „dicker Knabberteller“ sah, als zwei schwingende Kugeln Giovanni von Bro’Sis’ überhaupt nicht davon abbrachten, andere Kugeln von einem Tisch zu pusten und dieser nach wenigen Sekunden siegreich das Aktionsfeld verließ. Immerhin erfuhr man bei einem Spiel aber, dass auf Hugo Egon Balders geheimer Einkaufsliste neben einem Salzleckstein und Viagra auch zwei Haarwuchsmittel stehen. Auch ein Treppenlift soll auf diesem Zettel stehen, hieß es. Dieser diente dann schließlich auch dazu, ein höheres Witzniveau zu erreichen.
Die meisten Spielfiguren blieben zwar allesamt blass, mehr als ein müdes Lächeln konnte man sich nur schwer abringen, doch einen kleinen Lichtblick gab es. Cindy aus Marzahn, den Meisten wohl eher unbekannt, sorgte für den Lacher des Abends. Die Komikerin, mit Zottelperücke und nicht wenig Schminke bestückt, sollte sich bei einer Aufgabe „einen Helm aufsetzen und damit dann 10 Nüsse zerknacken“. Über das künstliche Haupthaar der Berlinerin passte besagter Helm nur leider nicht – was Frau von Marzahn dazu veranlasste, den Helm in der Hand haltend, wild auf den Tisch samt Nüssen einzuschlagen und somit weit mehr als nur zehn Nüsse zu zerkleinern. Das Spiel galt trotzdem als gewonnen – niemand hatte erwähnt, dass der Helm sich bei der Zerstückelungsaktion auch auf dem Kopf befinden muss.
Wenigstens das Timing passte diesmal. Guido Cantz’ grünes Team lag schon nach wenigen Minuten weit in Führung und schaffte es zuerst, alle Spielfiguren „nach Hause“ zu bringen. Alle anderen Teams hatten entweder keine oder nur eine Figur über das komplette Feld gebracht. Was blieb, war ein strahlender Guido Cantz, eine erheiternde Cindy aus Marzahn und die Frage, ob diese zweieinviertel Stunden wirklich Sinn gemacht haben.
29.12.2006 17:30 Uhr
• Manuel Weis
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