«Schmetterlinge im Bauch» fliegen mit miesen Quoten aus dem Vorabend
Schawinskis letzter Werktag war gleichzeitig auch das tägliche Ende für die Sat.1-Telenovela «Schmetterlinge im Bauch».
Im neuen Jahr übernimmt Matthias Alberti die Aufgaben von Noch-Sat.1-Chef Roger Schawinski. Kurz vor dem Ende der Amtszeit endete am Freitag eines der Hoffnungsprojekte des Schweizers: Die Telenovela «Schmetterlinge im Bauch» flog aus dem Vorabendprogramm.
Zum Abschied gab es die gewohnt schlechten Zuschauerzahlen: Nur 1,47 Millionen Menschen sahen die 94. Folge der Serie mit Alissa Jung in der Hauptrolle. Der Marktanteil lag mit 6,3 Prozent sehr deutlich unter dem Schnitt des Senders und rechtfertigt die getroffene Entscheidung. Auch in der Zielgruppe war «Schmetterlinge im Bauch» weit vom grünen Bereich entfernt: Hier sahen nur 710.000 Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren zu, was für miese 8,8 Prozent Marktanteil reichte.
Auch der Durchschnitt der Telenovela sieht alles andere als berauschend aus: Die 93 ausgestrahlten Folgen brachten es im Durchschnitt auf nur 10,7 Prozent Marktanteil in der umworbenen Zielgruppe, insgesamt kam «Schmetterlinge im Bauch» seit dem Start auf durchschnittlich 1,64 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 7,6 Prozent.
Doch der neue Chef von Sat.1 steht gleich vor einer großen Herausforderung, denn auch das einstige Prunkstück «Verliebt in Berlin» kommt seit Wochen nicht mehr auf einigermaßen ordentliche Werte. Die letzte Folge des Jahres stellt mit 1,92 Millionen Zuschauern und 7,3 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum einen neuen Negativ-Rekord auf und selbst bei den 14- bis 49-Jährigen gab es nur einen einstelligen Marktanteil: Mit gerade mal noch 870.000 Zuschauern dieser Altersklasse konnte ein mieser Marktanteil von 9,5 Prozent erreicht werden. Parallel dazu schaffte die RTL-Soap beachtliche 15,7 Prozent.
Im neuen Jahr erhält «Verliebt in Berlin» dann wohl die letzte Chance: Mit der Rückkehr von Laura Osswald erhoffen sich die Berliner wieder einen deutlichen Aufschwung am Vorabend. Ohnehin wird ab der kommenden Woche wieder fast alles wie vor dem Spätsommer: Die meisten Veränderungen werden rückgängig gemacht und selbst die eigentlich längst aussortierten Folgen von «Vera am Mittag» werden noch einmal aus den Archiven geholt.
Der Freitagabend ist zudem ebenfalls eine einzige Baustelle: Mit der Tanzshow «You Can Dance!» taten sich die Berliner keinen Gefallen. Zwar holten die Casting-Berichte anfangs noch halbwegs akzeptable Zuschauerzahlen, doch die eigentlich im Mittelpunkt stehenden Live-Shows versagen auf ganzer Linie. Mit nur 1,29 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von inakzeptablen 4,2 Prozent sah es am Freitag so schlecht aus wie noch nie. In der Zielgruppe versagte die Sendung ebenfalls spektakulär: Lediglich 0,78 Millionen 14- bis 49-Jährige sahen die live ausgestrahlte Sendung mit Anna Maier, der Marktanteil betrug miese 6,7 Prozent.
Die am Freitag erreichten Tageswerte unterstreichen die derzeitige Quotenmisere von Sat.1: 8,4 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum und 9,4 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen sind viel zu wenig für den Sender. Nun hoffen die Berliner also auf das neue Jahr und die seit Monaten ersehnte Trendwende.
30.12.2006 10:30 Uhr
• Alexander Krei
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